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vom 17.04.2022, aktuelle Version,

Pavel Kohout

Pavel Kohout auf der Leipziger Buchmesse 2019
Pavel Kohout und seine Frau Jelena Mašínová in Prag, 25. Oktober 2007

Pavel Kohout (* 20. Juli 1928 in Prag) ist ein tschechoslowakisch-österreichischer Schriftsteller, Theatermann, Bürgerrechtsaktivist und Politiker.

Leben

Nach Erreichen der Hochschulreife begann Kohout an der Karls-Universität Prag Philosophie zu studieren. 1945 trat er in die Kommunistische Partei (KSČ) ein und wurde ins Zentralkomitee des Tschechoslowakischen Jugendverbandes (ČSM) berufen.

Nach Beendigung seines Studiums wurde Kohout Journalist und begann 1948 als Redakteur auf der Internationalen Rundfunkausstellung in Prag. Im darauffolgenden Jahr berief man ihn zum Assistenten des tschechischen Kulturattachés nach Moskau. Ende 1950 kehrte er nach Prag zurück und fungierte bis Frühjahr 1952 als Chefredakteur der satirischen Zeitschrift Dikobraz (deutsch: Das Stachelschwein). Anschließend diente er bis 1955 in der Armee, wo er u. a. als Redakteur die wöchentlich erscheinende Zeitschrift Československý voják (deutsch: Der tschechoslowakische Soldat) betreute.

Im Anschluss daran bekam Kohout eine Anstellung beim staatlichen Fernsehen. 1956 nahm ihn der Svaz československých spisovatelů (deutsch: Verband tschechoslowakischer Schriftsteller) auf, dessen Mitglied er bis 1967 blieb. Ab 1952 wirkte er auch als Regisseur und leitete ab 1952 das Ensemble des zwischenzeitlich in Divadlo Julia Fučíka (deutsch: Julius-Fučík-Theater) umbenannten Vrchlického divadlo[1] in nordböhmischen Louny (deutsch: Laun).

Als Mitglied der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KSČ) war er einer der Wortführer des Prager Frühlings. Nach dessen Scheitern wurde er 1969 aus der KSČ ausgeschlossen. Er war Mitverfasser und Unterzeichner der Charta 77. 1978 übernahm er einen Beratervertrag am Wiener Burgtheater. Daraufhin erfolgte die Ausweisung aus seiner Prager Wohnung. Er wurde 1979 mit seiner Frau Jelena ausgebürgert und ist seit 1980 österreichischer Staatsbürger. Seit 1989 konnte er wieder in Tschechien publizieren. Pavel Kohout lebt in Prag und Wien und hält in ganz Österreich Vorträge und Vorlesungen.

Pavel Kohut war in erster Ehe mit der Schauspielerin Alena Vránová (* 1932) und anschließend mit der Schriftstellerin Anna Cornová (* 1932) verheiratet. Aus der zweiten Ehe stammen der Künstler Ondřej Kohout (* 1953) und die Autorin Tereza Boučková (* 1957)[2]. Seit 1970 ist Kohout mit der Drehbuchautorin und Schriftstellerin Jelena Mašínova (* 1941) verheiratet.[3]

Ehrungen

Werke (Auswahl)


Theaterstücke

Romane

Autobiographie:

Sonstiges

  • Briefe über die Grenze. Versuch eines Ost-West-Dialogs. Verlag Wegener, Hamburg 1968 (zusammen mit Günter Grass)
  • Der Roman Die lange Welle hinterm Kiel wurde unter gleichem Titel auch verfilmt.

Literatur

Hörfunk

  • Eine jede existentielle Krise bereichert einen Autor – Pavel Kohout im Gespräch mit Ludger Bült, (55 Minuten), Ursendung: 20. Juli 1998, MDR Kultur
Commons: Pavel Kohout  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Die deutschsprachige Version des Stücks wurde bereits im Oktober 1970 an der Probebühne des Grazer Schauspielhauses bzw. im Jänner 1971 an dem zum Theater in der Josefstadt gehörenden Kleinen Theater im Konzerthaus aufgeführt. – Siehe: Fritz Walden: Liebe und Zorn, verkehrt erklärt. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 30. Oktober 1970, S. 12 ( Digitalisat). bzw. Hans Heinz Hahnl: Schwache Stücke, schlecht gespielt. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 31. Jänner 1971, S. 4 ( Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Historie Divadla. In: divadlolouny.cz. Archiviert vom Original am 28. September 2011; abgerufen am 22. März 2019 (tschechisch).
  2. Literatur von und über Boučková, Tereza im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  3. Věra Brožová, Veronika Košnarová: Pavel Kohout. In: Slovník české literatury. 30. Mai 2009, abgerufen am 22. März 2019 (tschechisch).
  4. Bundespräsidialamt
  5. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund., Permalink Deutsche Nationalbibliothek. Abgerufen am 24. Juli 2021.
  6. Osburg Verlag. Abgerufen am 17. April 2022.