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vom 14.07.2021, aktuelle Version,

Peter Wilhelm Friedrich von Voigtländer

Friedrich Voigtländer im Alter von 30 Jahren ( Daguerreotypie von Johann Baptist Isenring, um 1843)
Voigtländer Kamera von 1841 (Nachbau im Technikmuseum Stockholm)
Wappen Voigtländers, verliehen bei seiner Nobilitierung 1868
Voigtländers Grab auf dem Magnifriedhof in Braunschweig

Peter Wilhelm Friedrich Ritter von Voigtländer (* 17. November 1812 in Wien; † 8. April 1878 in Braunschweig) war ein deutsch-österreichischer Unternehmer, Optiker und Fotopionier.

Leben

Peter Wilhelm Friedrich von Voigtländer etablierte die von seinem Großvater Johann Christoph Voigtländer gegründete Firma Voigtländer als führendes fotografisches Unternehmen seiner Zeit.

Die Belichtungszeit der Daguerreotypien konnte bereits 1840 mit dem ersten wissenschaftlich berechneten Porträtobjektiv des Wiener Professors Josef Petzval deutlich verkürzt werden. Voigtländer baute es im Auftrag Petzvals als Erster[1] und wurde dadurch europaweit bekannt. Es hatte die 16-fache Lichtstärke des in den ersten Daguerreotypie-Kameras verwendeten Objektivs.[2]

Gleichzeitig mit dem Objektiv – und natürlich mit diesem ausgerüstet – entwickelte Voigtländer auch eine eigene Kamera für Daguerreotypien. Sie war erstmals ganz aus Metall gefertigt und hatte die Form eines Kegels.[3] Voigtländer war Mitglied der „Fürstenhof-Runde“.[4]

Die früheste eigene Fotografie Voigtländers entstand Anfang der 1840er Jahre, wohl zur selben Zeit, als der Schweizer Daguerreotypist Johann Baptist Isenring (1796–1860) im Februar 1843 im Geschäft Voigtländers ausstellte. 1845 heiratete er Nanny verw. Zinken geb. Langenheim (1813–1902), Tochter des Braunschweiger Rechtsanwalts und Notars Friedrich Wilhelm Langenheim. 1868 verlegte er den Sitz des Betriebs in die Heimatstadt seiner Frau – Braunschweig.

Sein Stiefsohn, der Naturwissenschaftler und Komponist Hans Sommer, begründete zusammen mit Richard Strauss 1903 die Anstalt für musikalische Aufführungsrechte (AFMA), also die erste Vorgängerorganisation der späteren GEMA.

Johann Friedrich Voigtländer
Der Stammbaum von Hans Friedrich August Zincken, genannt Hans Sommer, mit diversen Wikilinks zu bekannten Familienangehörigen.

Auszeichnungen

  • 1864 das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens.[5]
  • Friedrich Voigtländer wurde 1867 durch den Kaiser von Österreich geadelt und in den erblichen Ritterstand erhoben, die Ausfertigung des entsprechenden Diploms erfolgte 1868.

Literatur

  • Carsten Grabenhorst: Voigtländer & Sohn. Die Firmengeschichte von 1756 bis 1914. Appelhans Verlag, Braunschweig 2002.
  • Ilse Erdmann: Vom Mechanicus Johann Christoph Voigtländer in Wien zur Voigtländer AG in Braunschweig. Eine kurzgefaßte Firmengeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Familie Voigtländer, zusammengestellt nach Dokumenten und Zeugnissen des Archivs der Voigtländer AG, Braunschweig, I. Teil. In: Tradition. Zeitschrift für Firmengeschichte und Unternehmerbiographie 7, 1962, S. 12.
  • Ilse Erdmann: Vom Mechanicus Johann Christoph Voigtländer in Wien zur Voigtländer AG in Braunschweig, II. Teil. In: Tradition. Zeitschrift für Firmengeschichte und Unternehmerbiographie 7, 1962, S. 161.
  • Günther: Voigtländer, Peter Wilhelm Friedrich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 40, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 215 f.
  • F.X.M.: Friedrich Wilhelm von Voigtländer In: Ludwig Schrank (Hrsg.): Photographische Correspondenz, 2. Jg., Carl Gerold's Sohn, Wien, 1865, S, 311 ff. ÖNB-ANNO
  • Zur Geschichte der Daguerreotypie in Wien. In: Allgemeines Wiener polytechnisches Journal, Nr. 153, Donnerstag, den 22. December 1842, (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3Dez1bAAAAcAAJ~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D623~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Baier: Quellendarstellungen zur Geschichte der Fotografie, 2. Auflage, Schirmer/Mosel, München, 1980, S. 132.
  2. Wolfgang Baier: Quellendarstellungen zur Geschichte der Fotografie, 2. Auflage, Schirmer/Mosel, München, 1980, S. 135.
  3. James A. Cornwall: Die Frühzeit der Photographie in Deutschland, Verlag für Wirtschaft und Industrie 1979, S. 38 ff.
  4. Benannt nach dem gleichnamigen Haus in Wien in der Beatrixgasse, vormals Rabengasse Nr. 453 in der Vorstadt Landstrasse, in welchem der aus Berlin stammende Naturforscher, Physiker und Mathematiker Carl Schuh (1806–1863) sein Atelier hatte. Dieser Künstlerrunde gehörten außer v. Ettingshausen auch August Artaria (1807–1893), Joseph Petzval, Carl Schuh, Christian Joseph Edler von Berres, Franz Kratochwila, Friedrich Wilhelm Voigtländer, Anton Georg Martin (1812–1882), der Arzt Erwin Waidele, Wenzel Prokesch, die Gebrüder Johann und Josef Natterer, der Apothekersohn Carl Reisser (1815–?) und einige andere an.
  5. Notizblatt. In: Photographisches Journal, 21. Bd., 1864, S. 72.