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vom 30.11.2020, aktuelle Version,

Piusverein Österreichs

Der Piusverein zur Förderung der katholischen Presse in Österreich war ein 1905 zur Stärkung der katholischen Presse ins Leben gerufener Verein.

Geschichte

Spendenmarke des Piusvereins (2   Heller) mit Bild P.  Kolb

Der Piusverein wurde im Anschluss an den fünften Allgemeinen Österreichischen Katholikentag (Oktober 1905 in Wien, Sofiensaal) nach einem Aufruf des Jesuitenpaters Viktor Kolb (1856–1928) gegründet. Mitbegründer war Eduard Michl, der nur drei Wochen nach Kolb verstarb († 1928; Alter: 76).[1]

Analog zur politischen Teilung der österreichischen Katholiken in Konservative und Christlichsoziale bildeten sich im Piusverein zwei Flügel, die aber eng zusammenarbeiteten.

Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges war die Zahl der Ortsgruppen des Piusvereins in der österreichischen Reichshälfte auf rund 1.000 gestiegen, die Zahl der Mitglieder auf rund 150.000. Eine italienische Sektion gab es in Triest, eine tschechische in Prag. Zu den Mitgliedern zählten auch zahlreiche Geistliche, die in Pressepredigten für die Ziele des Vereines warben.

Der Verein diente vor allem der Geldbeschaffung für das christliche Pressewesen durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Er förderte die konservative Tageszeitung Vaterland und die christlichsoziale Reichspost, die z. B. 1912 jeweils 45.000 Kronen erhielten. Etwa die gleiche Summe wurde für das Preßbüro des Piusvereins ausgegeben, das als Presseagentur rund 50 lokale katholische Tageszeitungen in Österreich täglich mit Korrespondentenberichten aus der Reichshauptstadt (Piusvereinskorrespondenz) bediente.

Nachdem der Katholische Volksbund und der Piusverein bereits in der Vergegangenheit eng zusammengearbeitet hatten, vereinigten sich beiden Organisationen im Jahre 1919 zum Volksbund der Katholiken Österreichs – Vereinigter Piusverein und katholischer Volksbund. Als Volksbund der Katholiken Österreichs blieb die Organisation bis zum Anschluss Österreichs im Jahre 1938 bestehen und wurde in weiterer Folge aufgelöst.

Siehe auch

Literatur

  • Papst Pius X.: Schreiben des Heiligen Vaters in Angelegenheit des Pius-Vereines. In: Salzburger Chronik für Stadt und Land / Salzburger Chronik / Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Die Woche im Bild“ / Die Woche im Bild. Illustrierte Unterhaltungs-Beilage der „Salzburger Chronik“ / Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Oesterreichische/Österreichische Woche“ / Österreichische Woche / Salzburger Zeitung. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Österreichische Woche“ / Salzburger Zeitung, Nr. 35/1906 (XLII. Jahrgang), 13. Februar 1906, S. 1. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/sch.
  • Dominikus Dietrich: Agitatoren-Büchlein des Pius-Vereins. St. Norbertus Buch- und Kunstdruckerei, Wien 1910, OBV.
  • Vortragsskizzen über die Presse. Zum Gebrauche für Pius-Vereinsredner. St. Norbertus Buch- und Kunstdruckerei, Wien 1910, OBV.
  • Dominic Dietrich: Preßpredigten des Piusvereines. Hefte 1, 3, 4. Verlag des Piusvereins, S.l. 1912, OBV.
  • f.: P. Viktor Kolb †. Heimgang des großen Presseapostels Oesterreichs. In: Reichspost, Nr. 307/1928 (XXXV. Jahrgang), 3. November 1928, S. 2. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/rpt.
  • Hartmuth Staffler: Krummstab und „Krummnase“. Der christlichsoziale Antisemitismus in Tirol am Beispiel der „Brixener Chronik“. Schriftenreihe des Geschichtsvereins Brixen, Band 3, ZDB-ID 2282919-2. Verlag A. Weger, Brixen 2003, ISBN 88-88910-01-8.

Einzelnachweise

  1. Tagesbericht. (…) Todesfälle. In: Reichspost, Nr. 331/1928 (XXXV. Jahrgang), 28. November 1928, S. 4, Mitte unten. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/rpt.