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vom 27.06.2021, aktuelle Version,

Regionalwahlkreis Wien Innen-West

Wahlkreis Wien Innen-West
Staat Österreich
Bundesland Wien
Anzahl der Mandate 3[1]
Wahlberechtigte 94.800 (2019)[2]
Wahlbeteiligung 79,4 %[2]
Wahldatum 29. September 2019

Der Regionalwahlkreis Wien Innen-West (Wahlkreis 9B) ist ein Regionalwahlkreis in Österreich, der bei Wahlen zum Nationalrat für die Vergabe der Mandate im ersten Ermittlungsverfahren gebildet wird. Der Wahlkreis umfasst die vier Wiener Gemeindebezirke 1. Innere Stadt, 6. Mariahilf, 7. Neubau, 8. Josefstadt und 9. Alsergrund. Bei der Nationalratswahl in Österreich 2017 waren im Regionalwahlkreis Wien Innen-West 96.347 Personen wahlberechtigt, wobei bei der Wahl die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) mit 32,3 % als stärkste Partei hervorging.[3]

Geschichte

Nach dem Ende des Staates Österreich-Ungarn wurden für das Gebiet Wiens mit der Wahlordnung 1918 für die Wahl der konstituierenden Nationalversammlung sieben Wahlkreise geschaffen, wobei für das Gebiet des heutigen Regionalwahlkreises die Wahlkreise Innen-Ost (Wahlkreis 1), Wien Innen-West (Wahlkreis 2) und Wien Nordwest (Wahlkreis 3) bestanden, die jedoch auch andere Bezirke umfassten.[4] Nachdem Wien von Niederösterreich Anfang der 1920er Jahre seine Selbständigkeit erlangt hatte und Gebiete wie Südtirol und Südböhmen endgültig von Österreich an die Nachfolgestaaten abgetreten worden waren, erfolgte 1923 die Neuordnung der Wahlkreise. Diese Neuordnung wirkte sich jedoch nicht auf die bestehenden Wahlkreise Wiens aus.[5] Nachdem die Wahlordnung von 1923 von der austrofaschistischen Regierung 1934 außer Kraft gesetzt worden war, wurde die ursprüngliche Einteilung der Wahlkreise nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Verfassungsgesetz vom 19. Oktober 1945 weitgehend wieder eingeführt, wenngleich die Grenzen der Wahlkreise an die veränderten Grenzen Wiens angeglichen wurden.[6] Mit der Nationalrats-Wahlordnung 1971 kam es zu einer tiefgreifenden Wahlkreisreform, mit der die Anzahl der Wahlkreise in Österreich auf nur noch neun reduziert wurde. Für das Bundesland Wien bestand in der Folge nur noch ein Wahlkreis (nun Wahlkreis 9).[7] Mit Inkrafttreten der Nationalrats-Wahlordnung 1992 wurde das österreichische Bundesgebiet schließlich in 43 Regionalwahlkreise unterteilt und somit ein drittes Ermittlungsverfahren eingeführt, wobei die Bezirke Innere Stadt, Mariahilf, Neubau, Josefstadt und Alsergrund zum Regionalwahlkreis Wien Innen-West (Wahlkreis 9B) zusammengefasst wurden.[8] 1993 wurde dem Regionalwahlkreis drei Mandate zugewiesen,[9] wobei die Neuberechnung der Mandatsverteilung im Jahr 2002 (nach den Ergebnissen der Volkszählung 2001) zu keiner Veränderung in der Anzahl der Grundmandate führte.[10]

Nach der Schaffung des Wahlkreises gelang es der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) bei den drei Wahlen in den 1990ern die stimmenstärkste Partei zu werden, wobei sie bei der Nationalratswahlen 1995 mit 33,3 % ihr bisher bestes Ergebnis erreichte. Ihr schlechtestes Ergebnis verbuchte die SPÖ bei der letzten Nationalratswahl 2008, als sie auf 22,4 % kam. Bei der Wahl 2002 löste die Österreichische Volkspartei (ÖVP) die SPÖ als stimmenstärkste Partei ab und erzielte mit 36,7 % ihr bisher bestes Ergebnis. Nachdem die ÖVP bis 2008 auf ihr schlechtestes Ergebnis von 24,9 % abrutschte, stießen Die Grünen – Die Grüne Alternative (GRÜNE) 2006 auf den ersten Platz vor. Die Grünen konnten dabei 2006 mit 30,2 % ihren Bestwert markieren, wobei sie auch 2008 den ersten Platz halten konnten. Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) erreichte 1999 mit 18,7 % ihren Höchstwert, wobei sie selbst in diesem Jahr nicht über den dritten Platz hinauskam. Seitdem belegt die FPÖ nur noch den vierten Platz im Regionalwahlkreis Innen-West.

Wahlergebnisse

Nationalratswahl im Wahlkreis 9B 2019
 %
40
30
20
10
0
19,1  %
(−13,2 %p)
22,7  %
(−1,8 %p)
32,1  %
(+21,9 %p)
6,6  %
(−3,3 %p)
14,0  %
(+4,3 %p)
5,4  %
(−7,9 %p)
2017
     
2019
     
Nationalratswahlen im Regionalwahlkreis Wien Innen-West[2][11]
Wahltermin GM[12] SPÖ ÖVP FPÖ GRÜNE BZÖ LIF/NEOS FRANK PILZ/JETZT Sonstige
9. Oktober 1994 Stimmenanteile (%) 26,5 25,2 18,8 14,8 13,3 1,4
3 Grundmandate 0 0 0 0 0
17. Dezember 1995 Stimmenanteile (%) 33,3 27,9 16,2 9,6 11,7 1,3
3 Grundmandate 0 0 0 0 0 0
3. Oktober 1999 Stimmenanteile (%) 25,4 24,2 18,7 16,4 12,5 2,8
3 Grundmandate 0 0 0 0 0 0
24. November 2002 Stimmenanteile (%) 28,6 36,7 6,2 26,4 1,2 0,9
3 Grundmandate 0 1 0 0 0 0
1. Oktober 2006 Stimmenanteile (%) 27,5 29,6 7,5 30,2 1,5 3,7
3 Grundmandate 0 0 0 0 0 0
28. September 2008 Stimmenanteile (%) 22,4 24,9 10,2 27,8 3,9 7,3 3,5
3 Grundmandate 0 0 0 0 0 0 0
29. September 2013 Stimmenanteile (%) 21,1 19,2 9,9 27,6 2,1 12,9 3,2 3,9
3 Grundmandate 0 0 0 0 0 0 0 0
15. Oktober 2017 Stimmenanteile (%) 32,3 24,5 9,9 10,2 9,7 10,4 2,9
3 Grundmandate 0 0 0 0 0 0 0
29. September 2019 Stimmenanteile (%) 19,1 22,7 6,6 32,1 14,0 3,7 1,7
3 Grundmandate 0 0 0 0 0 0 0

Einzelnachweise

  1. Bundesministerium für Inneres – Wahlkreiseinteilung
  2. 1 2 3 Ergebnis der Nationalratswahl 2019 auf den Seiten des Bundesministeriums für Inneres
  3. Ergebnis der Nationalratswahl 2017 auf den Seiten des Bundesministeriums für Inneres
  4. Wahlordnung 1918
  5. Nationalrats-Wahlordnung 1923
  6. StGBl. Nr. 198/1945
  7. BGBl. Nr. 391/1970: Nationalrats-Wahlordnung 1971
  8. BGBl. Nr. 471/1992: Nationalrats-Wahlordnung 1992
  9. BGBl. Nr. 322/1993: Zahl der auf jeden Wahlkreis entfallenden Mandate für die Wahl des Nationalrates
  10. BGBl. II Nr. 337a/2002: Zahl der auf jeden Wahlkreis entfallenden Mandate für die Wahl des Nationalrates
  11. Wahlergebnisse ab 1995
  12. Anzahl der zu vergebenden Grundmandate

Literatur

  • Verbindungsstelle der Bundesländer beim Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Wahlstatistik. Die Wahlen in den Bundesländern seit 1945. Nationalrat und Landtage. 8. Auflage, Wien 1994