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vom 27.06.2021, aktuelle Version,

Regionalwahlkreis Wien Süd

Wahlkreis Wien Süd
Staat Österreich
Bundesland Wien
Anzahl der Mandate 7[1]
Wahlberechtigte 225.324 (2019)[2]
Wahlbeteiligung 66,2 %[2]
Wahldatum 29. September 2019
Abgeordnete

Der Regionalwahlkreis Wien Süd (Wahlkreis 9D) ist ein Regionalwahlkreis in Österreich, der bei Wahlen zum Nationalrat für die Vergabe der Mandate im ersten Ermittlungsverfahren gebildet wird. Der Wahlkreis umfasst die drei Wiener Gemeindebezirke 10. Favoriten, 11. Simmering und 12. Meidling. Bei der Nationalratswahl 2013 waren im Regionalwahlkreis Wien Süd 228.791 Personen wahlberechtigt, wobei bei der Wahl die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) mit 38,5 % als stärkste Partei hervorging. Bei der Wahl konnte neben der SPÖ, die zwei Grundmandate erreichte, auch die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) eines der drei Grundmandate gewinnen.[3]

Geschichte

Nach dem Ende des Staates Österreich-Ungarn wurden für das Gebiet Wiens mit der Wahlordnung 1918 für die Wahl der konstituierenden Nationalversammlung sieben Wahlkreise geschaffen, wobei für das Gebiet des heutigen Regionalwahlkreises die Wahlkreise Wien Südost (Wahlkreis 5) und Wien Südwest (Wahlkreis 6) entstanden, die jedoch auch weitere Bezirke umfassten.[4] Nachdem Wien von Niederösterreich Anfang der 1920er Jahre seine Selbständigkeit erlangt hatte und Gebiete wie Südtirol und Südböhmen endgültig von Österreich an die Nachfolgestaaten abgetreten worden waren, erfolgte 1923 die Neuordnung der Wahlkreise. Diese Neuordnung wirkte sich jedoch nicht auf die bestehenden Wahlkreise Wiens aus.[5] Nachdem die Wahlordnung von 1923 von der austrofaschistischen Regierung 1934 außer Kraft gesetzt worden war, wurde die ursprüngliche Einteilung der Wahlkreise nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Verfassungsgesetz vom 19. Oktober 1945 weitgehend wieder eingeführt, wenngleich die Grenzen der Wahlkreise an die veränderten Grenzen Wiens angeglichen wurden.[6] Mit der Nationalrats-Wahlordnung 1971 kam es zu einer tiefgreifenden Wahlkreisreform, mit der die Anzahl der Wahlkreise in Österreich auf nur noch neun reduziert wurde. Für das Bundesland Wien bestand in der Folge nur noch ein Wahlkreis (nun Wahlkreis 9).[7] Mit Inkrafttreten der Nationalrats-Wahlordnung 1992 wurde das österreichische Bundesgebiet schließlich in 43 Regionalwahlkreise unterteilt und somit ein drittes Ermittlungsverfahren eingeführt, wobei die Bezirke Favoriten, Simmering und Meidling zum Regionalwahlkreis Wien Süd (Wahlkreis 9D) zusammengefasst wurden.[8] 1993 wurde dem Regionalwahlkreis sieben Mandate zugewiesen,[9] wobei die Neuberechnung der Mandatsverteilung im Jahr 2002 (nach den Ergebnissen der Volkszählung 2001) zu keiner Veränderung in der Anzahl der Grundmandate führte.[10]

Seit der Schaffung des Wahlkreises gelang es der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) bei jeder Wahl die stimmenstärkste Partei zu werden, wobei sie bei der Nationalratswahlen 2002 mit 52,9 % ihr bisher bestes Ergebnis erreichte. Ihr schlechtestes Ergebnis verbuchte die SPÖ bei der letzten Nationalratswahl 2008, als sie auf 41,8 % kam. Zweitstärkste Partei war bei fünf von sechs Wahlen die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ), die ihre Bestmarke im Jahr 1999 mit 27,9 % verzeichnete. Nach einem Absturz auf 9,0 % im Jahr 2002 konnte sich die FPÖ bis 2008 wieder auf 27,0 % steigern. Der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) gelang es lediglich im Jahr 2002 auf den zweiten Platz zu kommen, wobei sie bei dieser Wahl mit 25,4 % auch ihren höchsten Stimmenanteil erreichte. Ansonsten landete die ÖVP aber immer auf dem dritten Platz, wobei sie sich im Jahr 2008 mit 10,8 %, ihrem bisher schlechtesten Ergebnis, nur noch knapp vor den Grünen (GRÜNE) halten konnten. Diese erreichten bei den letzten drei Wahlen rund 10 bis 11 %.

Wahlergebnisse

Nationalratswahl im Wahlkreis 9D 2019
 %
40
30
20
10
0
34,6  %
(−3,3 %p)
17,1  %
(−11,5 %p)
23,2  %
(+5,6 %p)
6,6  %
(+2,4 %p)
13,9  %
(+10,4 %p)
4,6  %
(−3,6 %p)
2017
     
2019
     
Nationalratswahlen im Regionalwahlkreis Wien Süd[2][11]
Wahltermin GM[12] SPÖ ÖVP FPÖ GRÜNE BZÖ LIF/NEOS FRANK PILZ/JETZT Sonstige
9. Oktober 1994 Stimmenanteile (%) 45,8 12,2 24,5 7,4 8,3 1,8
7 Grundmandate 3 0 1 0 0
17. Dezember 1995 Stimmenanteile (%) 51,1 13,6 21,9 4,4 7,1 1,9
7 Grundmandate 3 0 1 0 0 0
3. Oktober 1999 Stimmenanteile (%) 45,2 11,8 27,9 7,2 4,6 2,3
7 Grundmandate 2 0 1 0 0 0
24. November 2002 Stimmenanteile (%) 52,9 25,4 9,0 10,0 1,1 1,6
7 Grundmandate 3 1 0 0 0 0
1. Oktober 2006 Stimmenanteile (%) 49,0 15,8 18,5 10,8 1,9 4,0
7 Grundmandate 3 0 1 0 0 0
28. September 2008 Stimmenanteile (%) 41,8 10,8 27,0 10,1 4,7 2,7 2,9
7 Grundmandate 2 0 1 0 0 0 0
29. September 2013 Stimmenanteile (%) 38,5 10,5 27,6 10,1 2,2 4,5 4,1 2,4
7 Grundmandate 2 0 1 0 0 0 0 0
15. Oktober 2017 Stimmenanteile (%) 37,9 17,6 28,6 3,5 4,2 5,7 2,5
7 Grundmandate 2 1 1 0 0 0 0
29. September 2019 Stimmenanteile (%) 34,6 23,2 17,1 13,9 6,6 2,6 2,0
7 Grundmandate 2 1 1 0 0 0 0

Einzelnachweise

  1. Bundesministerium für Inneres - Wahlkreiseinteilung
  2. 1 2 3 Ergebnis der Nationalratswahl 2019 auf den Seiten des Bundesministeriums für Inneres
  3. Ergebnis der Nationalratswahl 2013 (Memento des Originals vom 5. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wahl08.bmi.gv.at auf den Seiten des Bundesministeriums für Inneres
  4. Wahlordnung 1918
  5. Nationalrats-Wahlordnung 1923
  6. StGBl. Nr. 198/1945
  7. BGBl. Nr. 391/1970: Nationalrats-Wahlordnung 1971
  8. BGBl. Nr. 471/1992: Nationalrats-Wahlordnung 1992
  9. BGBl. Nr. 322/1993: Zahl der auf jeden Wahlkreis entfallenden Mandate für die Wahl des Nationalrates
  10. BGBl. II Nr. 337a/2002: Zahl der auf jeden Wahlkreis entfallenden Mandate für die Wahl des Nationalrates
  11. Wahlergebnisse ab 1995
  12. Anzahl der zu vergebenden Grundmandate

Literatur

  • Verbindungsstelle der Bundesländer beim Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Wahlstatistik. Die Wahlen in den Bundesländern seit 1945. Nationalrat und Landtage. 8. Auflage, Wien 1994.