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vom 24.11.2020, aktuelle Version,

Sanatorium Purkersdorf

Gesamtansicht von Osten

Das Sanatorium Purkersdorf ist ein als Sanatorium erbautes Gebäude in Purkersdorf. Es wurde 1904/05 vom Architekten Josef Hoffmann für den Generaldirektor der Schlesischen Eisenwerke Gleiwitz, Victor Zuckerkandl, erbaut und gilt als herausragendes Beispiel für Architektur im Stile der Wiener Secession.

Sanatorium

Zuckerkandl erwarb 1903 das Grundstück an der Stadtgrenze zu Wien als „Wasserheilanstalt samt Kurpark“, um es auszubauen. Seit dem 19. Jahrhundert sprudelte auf dem Gelände eine Heilquelle. Die ursprüngliche Möblierung stammte aus der Wiener Werkstätte, an der Hoffmann ebenfalls beteiligt war. Sie verschwand großteils im Zuge der Arisierung 1938 bzw. endgültig während der sowjetischen Requirierung als Militärlazarett nach 1945.

Das Sanatorium war mehr Hotel als Krankenhaus und wurde bald zum gesellschaftlichen und künstlerischen Treffpunkt der Wiener Gesellschaft. Zu den Gästen zählten unter anderen: Arthur Schnitzler, Egon Friedell, Gustav Mahler, Arnold Schönberg, Hugo von Hofmannsthal und Kolo Moser. Zu den Behandlungsmethoden gehörten Badekuren, physikalische Therapien, Heilmassage und Heilgymnastik. Behandelt wurden Rekonvaleszenzfälle und Nervenkrankheiten insbesondere der oberen Schichten. Durch Ruhe, Licht und Luft, die Rationalität der Anlage und das auf ein Minimum reduzierte Ornament sollte die Heilung der neuen Modekrankheiten Nervosität und Hysterie gefördert werden. Durch Lesezimmer, Spielzimmer für Kartenspiele, Tischtennis, Billard und Musikzimmer wurde für die Unterhaltung der Gäste gesorgt.

Im Jahr 1926 wurde gegen den Willen Josef Hoffmanns durch Architekt Leopold Bauer mit Rücksicht auf den großen Raumbedarf eine Aufstockung vorgenommen, welche die ursprüngliche künstlerische Konzeption entscheidend beeinträchtigte.

Nach dem Tode Victor Zuckerkandls im Jahr 1927 wurde das Sanatorium von seinen Neffen und Nichten übernommen. Ab 1930 führte ein Schwiegersohn den Betrieb wenig erfolgreich weiter. Trude Zuckerkandl versuchte 1938 den maroden Betrieb zu sanieren. Vor einer wirtschaftlichen Erholung erfolgte der „Anschluss“ Österreichs im März 1938 und anschließend die Arisierung des Sanatoriums. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs diente das Gebäude als Lazarett. Im Jahr 1945 wurde es von der Roten Armee requiriert.

Krankenhaus

Die Evangelische Kirche erwarb das Gebäude 1952 und baute es als Krankenhaus um. Ein Teil des Hauses wurde als Pflegeheim genutzt. Beim Umbau mussten die alten Pavillons wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Der Betrieb wurde im Jahr 1975 eingestellt. Gebäude und Park blieben lange ungenutzt und verfielen.

Bis April 1984 wurden noch die angrenzende "Paula-Villa" als Pflegeheim und die weiteren drei Pavillons als Seniorenheim genutzt. Im Krankenhausgebäude war nur noch die Küche in Verwendung.

Nötige Umbauten und zeitgemäße Adaptierungen scheiterten auch mangels öffentlicher Förderungen, denn die Lage war auch zugleich ein Kompetenzproblem. Wien war nicht zuständig und Niederösterreich an dem Seniorenheim für vorwiegend Wiener nicht interessiert.

Restaurierung

Am Gebäude fand 1995 eine Außenrenovierung statt, wobei der oberste Stock abgetragen und das ursprüngliche Aussehen wiederhergestellt wurde. Im Inneren fanden Kulturfeste und in den Jahren 1996 bis 2001 Paulus Mankers Polydrama "Alma – A Show biz ans Ende" über das Leben der Alma Mahler-Werfel statt, das dort auch verfilmt wurde. Die notwendige Innenrenovierung wurde schließlich im Jahr 2003 durchgeführt. Das Sanatorium wurde mit Anbauten versehen und wird nun als Seniorenpflegeresidenz verwendet.

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