Sankt Gerold
St. Gerold
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bludenz | |
Kfz-Kennzeichen: | BZ | |
Fläche: | 12,57 km² | |
Koordinaten: | 47° 13′ N, 9° 49′ O | |
Höhe: | 920 m ü. A. | |
Einwohner: | 400 (1. Jän. 2020) | |
Bevölkerungsdichte: | 32 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6722 | |
Vorwahl: | 05550 | |
Gemeindekennziffer: | 8 01 21 | |
NUTS-Region | AT341 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Faschinastraße 100 6722 St. Gerold |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Alwin Müller | |
Gemeindevertretung: (2015) (9 Mitglieder) |
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Lage von St. Gerold im Bezirk Bludenz | ||
St. Gerold, Blick von Raggal |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
St. Gerold ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bludenz mit 400 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2020).
Geografie
St. Gerold liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bludenz auf 920 Metern Höhe im Großen Walsertal. 35,8 Prozent der Fläche sind bewaldet und weitere 46,0 Prozent sind Alpen.
Ortsteile der Gemeinde sind Innerberg und Außerberg, die durch das Hölltobel getrennt sind.
Im Osten grenzt St. Gerold an Blons, im Süden an Raggal und im Westen an Thüringerberg, alle im Bezirk Bludenz. Im Norden grenzt St. Gerold an die Gemeinde Laterns im Bezirk Feldkirch.
Geschichte
Der erste Siedler war um 950 der Einsiedler Gerold von Großwalsertal. Über seinem Grab entstand ein Kloster, die Propstei Sankt Gerold, in dessen Umgebung sich bald Rätoromanen ansiedelten. Die Wallfahrtskirche wurde 1313 geweiht. Im 14. Jahrhundert verdrängten deutsch sprechende Walser die romanische Bevölkerung. Bis 1648 unterstand die Propstei der Landeshoheit Blumeneggs und von da an bis 1802 war sie Reichspropstei der Fürstabtei Einsiedeln.
Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gelangte St. Gerold an Nassau-Oranien-Fulda, das es bereits 1804 an Österreich verkaufte. 1805 kam der Ort zu Bayern. In dieser Zeit (1808) wurde der Ort selbstständige Gemeinde. Seit 1814 gehörte er wieder zu Österreich und damit zu Vorarlberg, dessen Geschicke er seither teilte. Die Propstei, bis 1958 Kloster, seither kirchliche Bildungsstätte, ist nach wie vor Eigentum des Klosters Einsiedeln.
- Siehe auch: Lawinenkatastrophe von 1954 in Vorarlberg
Bevölkerungsentwicklung
Der Ausländeranteil (22 Personen) betrug Ende 2002 6,2 Prozent.
Von 1991 bis 2001 waren Geburtenbilanz und Wanderungsbilanz positiv. Danach nahm die Abwanderung bis 2011 so stark zu, dass sie von der Geburtenrate nicht ausgeglichen werden konnte und es zu einem Rückgang der Einwohnerzahl kam.[1]
Politik
Die Gemeindevertretung von St. Gerold besteht aus neun Mitgliedern. Die Wahl erfolgte bei der Gemeindevertretungswahl 2015 nicht per Parteienlisten, sondern per Mehrheitswahl.
Bürgermeister ist Alwin Müller. Zuvor war Bruno Summer zwei Jahrzehnte der Bürgermeister.[2]
Wappen
Das Gemeindewappen entstand im Jahre 1971 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold. Es verweist auf die Besiedlungsgeschichte der Gemeinde. Der Steinbock ist das Symbol der Walser.[3]
Blasonierung: Das Wappen ist gespalten von Weiß und Blau. Rechts der Einsiedler Gerold mit rotem Mantel den goldenen Reichsapfel in der linken Hand haltend, den Pilgerstab in der anderen und goldnimbiert. Links ist ein aufgerichteter silberner Steinbock zu sehen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft
Im Ort gibt es im Jahr 2017 sieben Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit zirka 36 Beschäftigten und 2 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 156. Ein Gastbetrieb und die Propstei bieten Voraussetzungen für einen sanften Tourismus.
Bildung
In St. Gerold gab es (Stand Januar 2017) 19 Schüler in der Volksschule. Zudem gibt es einen Kindergarten und eine Kinderspielgruppe.
Weblinks
- 80121 – Sankt Gerold. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Gerold, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 4. April 2019.
- ↑ https://www.vn.at/lokal/vorarlberg/2015/05/17/war-ein-normaler-spitzbub.vn
- ↑ Ulrich Nachbaur: Steinbock und Sterne. Walsertum und Gemeindewappen. In: Montfort. Vierteljahresschrift für Geschichte und Gegenwart Vorarlbergs. 65. Jahrgang, Band 1, 2013, S. 29–66 (Volltext als PDF auf den Webseiten des Vorarlberger Landesarchivs).