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vom 26.03.2022, aktuelle Version,

Steinfeld (Kärnten)

Marktgemeinde
Steinfeld
Wappen Österreichkarte
Steinfeld (Kärnten) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Spittal an der Drau
Kfz-Kennzeichen: SP
Fläche: 81,37 km²
Koordinaten: 46° 45′ N, 13° 15′ O
Höhe: 617 m ü. A.
Einwohner: 2.021 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 25 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9754
Vorwahlen: 0 47 17
Gemeindekennziffer: 2 06 37
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 1
9754 Steinfeld
Website: www.steinfeld.at
Politik
Bürgermeister: Ewald Tschabitscher (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(19 Mitglieder)

10 SPÖ, 5 Team Aufwind, 2 FPÖ, 2 ÖVP

10
4
2
3
10  4  2  3 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Steinfeld im Bezirk Spittal an der Drau
LendorfMaltaMühldorfReißeckSachsenburgStallWeißensee
Lage der Gemeinde Steinfeld (Kärnten) im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Steinfeld ist eine Marktgemeinde mit 2021 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten.

Geographie

Steinfeld liegt in durchschnittlich 617 m Seehöhe im Oberen Drautal am Fuß der Kreuzeckgruppe.

Die Gemeinde ist in die fünf Katastralgemeinden Fellbach, Gerlamoos, Radlach, Rottenstein und Steinfeld gegliedert.

Ortsteile

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwölf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):

  • Althaus (6)
  • Fellbach (74)
  • Fellberg (7)
  • Flattachberg (20)
  • Gajach (103)
  • Gerlamoos (147)
  • Mitterberg (44)
  • Oberallach (48)
  • Radlach (184)
  • Raggnitz (1)
  • Rottenstein (68)
  • Steinfeld (1319)

Nachbargemeinden

Reißeck Sachsenburg
Greifenburg Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Kleblach-Lind
Weißensee

Geschichte

Pfarrkirche in Steinfeld
Renaissanceschloss Neustein

Die Pfarrkirche in Radlach sowie der Name des heutigen Hauptortes der Gemeinde wurden 1267/68 im herzoglichen Urbar urkundlich erstmals erwähnt. Dieses Besitzverzeichnis zeigt auch die relativ geringe landwirtschaftliche Nutzbarkeit des heutigen Gemeindegebiets auf. Auch für den Verkehr und damit den Handel war Steinfeld gegenüber den benachbarten Verkehrsknoten Greifenburg und Sachsenburg im Nachteil.

Für die wirtschaftliche Entwicklung Steinfelds war ab dem 15. Jahrhundert die Bergbauindustrie – zunächst der Abbau von Waschgold und Edelmetallen, später auch die Eisenverarbeitung – prägend. Der Bergbau führte ab dem Spätmittelalter zu Ansiedlung von Gewerken, deren Bauten heute noch das Erscheinungsbild des Marktes bestimmen (Singerhof, Schloss Neustein, Verweserhaus der Familie Porcia an der Hauptstraße). Die Bergbautätigkeit erlitt jedoch schon ab 1600 Rückschläge. Der Ort verlor dadurch im Lauf der Jahrhunderte wieder seine märktische Infrastruktur und sank wieder zum Dorf ab. Zur Zeit des Ersten Weltkriegs wurde der Bergbau schließlich vollständig eingestellt.

1924 wurde durch eine Genossenschaft aus Steinfeld und vier weiteren Gemeinden das Kraftwerk Steinfeld am Grabach gebaut. Dieses wurde 1935 durch einen Bergsturz zerstört, 1936 ein Nachfolgebau errichtete.[2]

Der Eisenbahnbau (Drautalbahn) ab dem späten 19. Jahrhundert und die damit verbundene Ansiedlung holzverarbeitender Betriebe brachte der Gemeinde wieder einen Aufschwung, der mit der Möbelfabrik AVE, die von 1932 bis 1986 bestand und bis zu 270 Mitarbeiter beschäftigte, seinen Höhepunkt fand. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts entwickelten sich zudem der Sommertourismus und die Gastronomie zu wichtigen Wirtschaftssektoren der Gemeinde.

Die heutige Gemeinde wurde im Jahr 1850 gebildet. Abgesehen von der Abtretung kleinerer Gebietsanteile an Greifenburg im Jahr 1973 hat sie sich in ihrer Ausdehnung seither nicht verändert. Steinfeld wurden bereits 1680 Jahrmarktsprivilegien gewährt, eine offizielle Erhebung zur Marktgemeinde erfolgte im Jahr 1930.

Kirche in Gerlamoos
Gajach mit den Lienzer Dolomiten
Schloss Raggnitz

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hat Steinfeld 2.291 Einwohner, davon besitzen 95,6 % die österreichische und 2,6 % die türkische Staatsbürgerschaft. 88,3 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen, 4,5 % zur evangelischen Kirche und 3,9 % sind islamischen Glaubens. 2,4 % sind ohne religiöses Bekenntnis.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 120 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 31 im Haupt- und 73 im Nebenerwerb, zwei von Personengesellschaften und 14 von juristischen Personen geführt. Diese 14 bewirtschafteten über dreißig Prozent der Flächen, die Haupterwerbsbauern über vierzig Prozent. Obwohl die Anzahl der Betriebe im Produktionssektor von 2001 bis 2011 stieg, ging die Anzahl der Arbeitnehmer zurück. Das betraf vor allem das Segment Herstellung von Waren. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste und der Handel.[4][5][6]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 120 139 70 45
Produktion 31 25 112 200
Dienstleistung 75 42 263 170

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Berufspendler

Von den rund 860 Erwerbstätigen, die im Jahr 2011 in Steinfeld wohnten, arbeitete ein Drittel in der Gemeinde, zwei Drittel pendelten aus. Aus der Umgehung kamen 160 Menschen zur Arbeit nach Steinfeld.[7]

Verkehr

Durch das Gemeindegebiet verlaufen die Drautal Straße (B 100) sowie die Drautalbahn (Bahnhof „Steinfeld im Drautal“).

Politik

Gemeinderat und Bürgermeister

Der Gemeinderat von Steinfeld hat 19 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2015 wie folgt zusammen:[8]

Direkt gewählter Bürgermeister ist Ewald Tschabitscher (SPÖ).[9]

Wappen

Das Wappen zeigt „ein durch eine aufsteigend rote Spitze von Gold und Silber gespaltener Schild. In der Spitze kreuzen sich die bergmännischen Embleme: ein silberner Schlägel über einem silbernen Eisen mit goldenen Griffen.“ Die Tingierung ist in den Landesfarben Kärntens gehalten, die hier als Schildspaltung mit aufsteigender Spitze gestaltet sind. Wappen und Fahne, letztere zeigt die Farben Weiß-Rot mit eingearbeitetem Wappen, wurden Steinfeld anlässlich der Markterhebung am 14. Dezember 1931 verliehen.[10]

Sonstiges

Alois Brandstetter beschreibt in seinem Roman „Hier kocht der Wirt“ die Kirche in Gerlamoos mit ihren Fresken.[11]

Persönlichkeiten

  • Friedrich Marx (1830–1905, geboren in Steinfeld), Schriftsteller und k.u.k. Offizier, eine Straße ist hier nach ihm benannt
  • Bernhard Egger (1866–1950, geboren in Radlach), Politiker
  • Fritz Strobl (* 1972), ehemaliger Skirennläufer und Olympiasieger, wuchs in Gerlamoos auf
Commons: Steinfeld (Kärnten)  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Laufkraftwerk Steinfeld auf verbund.com, abgerufen am 26. März 2022; betreffende Version (Memento vom 27. März 2019 im Internet Archive)
  3. Statistik Austria, Volkszählung, Demografische Daten. 15. Mai 2001, abgerufen am 3. März 2019.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Steinfeld, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Dezember 2020.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Steinfeld, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Dezember 2020.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Steinfeld, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Dezember 2020.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Steinfeld, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Dezember 2020.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Steinfeld. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 3. Februar 2021.
  9. Bürgermeisterwahl 28. Februar 2021. Abgerufen am 2. März 2021.
  10. Gemeindewappen - Land Kärnten. Abgerufen am 26. Dezember 2020.
  11. Alois Brandstetter: Hier kocht der Wirt. Nr. 12363. dtv, München 1997, ISBN 3-423-12363-X.