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vom 25.06.2022, aktuelle Version,

Stetten (Niederösterreich)

Stetten
Wappen Österreichkarte
Stetten (Niederösterreich) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Korneuburg
Kfz-Kennzeichen: KO
Fläche: 7,73 km²
Koordinaten: 48° 22′ N, 16° 23′ O
Höhe: 180 m ü. A.
Einwohner: 1.350 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 175 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2100
Vorwahl: 02262
Gemeindekennziffer: 3 12 29
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Schulgasse 2
2100 Stetten
Website: www.stetten.at
Politik
Bürgermeister: Thomas Seifert (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
12
7
12  7 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Stetten im Bezirk Korneuburg
HarmannsdorfLeobendorfRußbachStetten
Lage der Gemeinde Stetten (Niederösterreich) im Bezirk Korneuburg (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Stetten ist eine Gemeinde mit 1350 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Korneuburg, östliches Niederösterreich. Die Ortschaft liegt etwa 18 km nördlich von Wien und 4 km nordöstlich des Donauknies bei Korneuburg.

Geografie

Stetten nördlich des Bisamberges, um 1873 ( Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Stetten liegt im Weinviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 7,7 km². 9,54 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden außer Stetten. In der Ortschaft liegt auch der Ort Am Teiritz.

Nachbargemeinden

Harmannsdorf
Leobendorf Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Enzersfeld
Hagenbrunn

Geschichte

Im Jahr 1187 wurde der Ort „Stetin“ das erste Mal urkundlich erwähnt. Stetten wurde damals dem Stift Klosterneuburg als Lehen übergeben. Im 14. Jahrhundert wurde Stetten eine selbständige Seelsorgeeinheit.

Auch in dieser Zeit wurde der Ort nicht vor kriegerischen Auseinandersetzungen verschont. Für das gegen die Türken aufgebotene Reichsheer mussten 1529 Quartiere und Verpflegung bereitgestellt werden. Im 17. Jahrhundert prägten der Dreißigjährige Krieg, die Pest und die Zweite Wiener Türkenbelagerung die Geschichte von Stetten. 1685 erhielt Stetten sein eigenes Dorfrecht. Auch im 18. Jhdt. litt die Bevölkerung unter der Pest im Ort.

Das Jahr 1809 ging als das Jahr der Franzosenkriege in die österreichische Geschichte ein. Im Raum Stetten/Korneuburg kam es auch zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Viele Stettner flüchteten in die umliegenden Wälder. Die Zeit nach dem Wiener Kongress brachte wieder wirtschaftlichen Aufschwung. Mit Lebensmitteln und Wein konnten in Wien hohe Preise erzielt werden. Die Wirren von 1848 betrafen Stetten nicht wesentlich, die darauf folgende neue Reichsverfassung führte aber dazu, dass Stetten eine eigenständige Verwaltung bekam. Im Jahr 1850 fand die Wahl des ersten Bürgermeisters statt. Ende des 19. Jahrhunderts war eine friedliche Zeit für den kleinen Ort. 1904 konnte die neue Kirche feierlich eröffnet werden. 40.000 Kronen aus der Gemeindekassa wurden zur Errichtung der Landesbahn zur Verfügung gestellt. Die beiden Weltkriege bedeuteten jedoch wieder großes Leid. Danach ging es stetig aufwärts.

In den letzten Jahrzehnten wandelte sich Stetten vom rein bäuerlichen Dorf zu einer Bevölkerungsstruktur, in der fast alle Berufsgruppen vertreten sind. Nach wie vor ist Stetten jedoch ein Ort, der für seine Heurigen und Weingärten bekannt ist. Im Jahr 1987 wurde eine 800-Jahr-Feier abgehalten, für die vom bereits verstorbenen Dechant Josef Levit ein Heimatbuch verfasst wurde. Mit Beschluss der NÖ Landesregierung vom 17. März 1987 ist die Gemeinde Stetten berechtigt, ein Gemeindewappen zu führen. Seit 2006 ist Stetten Mitglied des Regionalentwicklungsvereins 10 vor Wien.

Wappen

„In einem unter silbernem Schildeshaupt gespaltenen Schild vorne in Rot eine silberne Sturzkrücke, hinten in Grün ein silbernes Rad, das Schildeshaupt belegt mit einer grünen vierblättrigen Weinranke“.

Bevölkerungsentwicklung

Viele Gemeinden im Wiener Umland wachsen stark. Nach dem Süden trifft das auch verstärkt auf den Norden von Wien zu. Im Jahr 2016 zogen 1.688 Menschen von Wien ins Weinviertel.[1] War in den vergangenen Jahrzehnten die Geburtenbilanz in Stetten um null, so wuchs sie im Zeitraum 2001 bis 2011 auf +55. Im gleichen Zeitraum war die Wanderungsbilanz noch stärker positiv: 136 mehr Menschen zogen nach Stetten als von Stetten weg.[2]

Politik

BW

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister
  • bis 2014 Leopold Ivan (SPÖ)
  • seit 2014 Thomas Seifert (SPÖ)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Stetten
Fossilienwelt Weinviertel
Kellergasse Hundsleiten
  • Katholische Pfarrkirche Stetten hl. Ulrich
  • Die Fossilienwelt Weinviertel ist ein Museum zum größten zugänglichen fossilen Austernriff der Erde. Dieses Riff stammt aus der Zeit vor rund 17 Millionen Jahren (Neogen, Miozän und Karpat.[9]) Die im Flachmeer des späteren Korneuburger Beckens lebenden Austern wurden durch eine Flutwelle plötzlich verschüttet. Das freigelegte, bei Führungen zu besichtigende Riff liegt am Abgang eines Hügels und misst etwa 20 mal 5 Meter; die einzelnen Muschelschalen stehen wirr durcheinander und haben Größen von etwa 10 bis 25 cm.

Wirtschaft

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 38, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 29. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 529. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 51,17 Prozent.

Weiters befindet sich in der Gemeinde das Umspannwerk Bisamberg, welches im Verbundnetz der Verbund AG (AGP) neben Freiluftschaltanlagen für das 220-kV-Netz der Donaukraftwerke und einer Gasisolierten Schaltanlage für 110 kV auch eine 380-kV-Schaltanlage umfasst.

Öffentliche Einrichtungen

In Stetten befinden sich zwei Kindergärten[10] und eine Volksschule.[11]

Verkehr

Durch Stetten verlaufen zwei verkehrsträchtige Hauptverkehrsstraßen: Die Landesstraße 33 (in Nord-Süd-Richtung) und die Landesstraße 1113 (in Ost-West-Richtung). Um den weiterhin stark steigenden Verkehr in den Umlandgemeinden von Wien zu bündeln und aus den Ortschaften zu bekommen, wurde die S1 gebaut. Die Verkehrsfreigabe erfolgte am 31. Jänner 2010.

Im Zuge des UVP-Verfahrens zur S 1 wurden seitens der Gemeinde Stetten mehrere Forderungen und Verbesserungsvorschläge in das Projekt eingearbeitet. So wird die S 1 im Gemeindegebiet von Stetten in Tieflage mit durchgehender Einhausung ausgeführt. Eine weitere wichtige Forderung von Stetten ist die Verkehrsentlastung der Landesstraße 33 durch eine Umfahrung nördlich von Stetten in Richtung Bundesstraße 6 (Laaer Straße).

Die Umfahrung wird durch die geplante Umfahrung Harmannsdorf-Rückersdorf, Tresdorf, Seebarn und Stetten realisiert. Im Mai 2007 erteilte Landeshauptmann Erwin Pröll die Zusage für den Baubeginn der B 6-Umfahrung im Jahr 2010.

Durch das Gemeindegebiet verlaufen mit dem Weinviertelweg, dem Niederösterreichischen Landesrundwanderweg, dem Ostösterreichischen Grenzlandweg und dem Europäischen Fernwanderweg E8 mehrere überregionale Weitwanderwege.

Commons: Stetten (Niederösterreich)  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kurier, Zuzug ins Wiener Umland. 25. März 2018, abgerufen am 8. Februar 2019.
  2. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Stetten, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 8. Februar 2019.
  3. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Stetten. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 3. Februar 2020.
  4. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Stetten. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 3. Februar 2020.
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Stetten. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 3. Februar 2020.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Stetten. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 3. Februar 2020.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Stetten. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 3. Februar 2020.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Stetten. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 3. Februar 2020.
  9. Wolfgang Sovis, Brigitta Schmid (Hg.): Das Karpat des Korneuburger Beckens. Teil 1, Wien 1998. Teil 2, Wien 2002. Verlag des Vereins zur Förderung der Paläontologie. In der Reihe Beiträge zur Paläontologie. Bände 23 und 27, ISBN 3-510-56025-6.
  10. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  11. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.