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vom 10.05.2022, aktuelle Version,

Tattendorf

Tattendorf
Wappen Österreichkarte
Tattendorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Baden
Kfz-Kennzeichen: BN
Fläche: 14,35 km²
Koordinaten: 47° 57′ N, 16° 18′ O
Höhe: 226 m ü. A.
Einwohner: 1.423 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 99 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2523
Vorwahl: 02253
Gemeindekennziffer: 3 06 36
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 2
2523 Tattendorf
Website: www.tattendorf.at
Politik
Bürgermeister: Alfred Reinisch (UHL)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
10
5
4
10  5  4 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Tattendorf im Bezirk Baden
BadenBerndorfHeiligenkreuzPottensteinSeibersdorf
Lage der Gemeinde Tattendorf im Bezirk Baden (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Tattendorf ist eine Gemeinde mit 1423 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Baden in Niederösterreich.

Geografie

Tattendorf liegt im Industrieviertel in Niederösterreich. Durch den Westen der Gemeinde fließt die Triesting, nahe der Grenze im Osten die Piesting. Das Gemeindegebiet ist flach und liegt rund 220 Meter über dem Meer. Die Fläche umfasst 14,35 Quadratkilometer. Davon sind beinahe zwei Drittel landwirtschaftliche Nutzfläche, 16 Prozent sind Weingärten und sieben Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung

Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden.

Innerhalb der Gemeindefläche liegen die abgekommenen Orte Hadwartesdorf und Kaltengang.

Nachbargemeinden

Baden Oberwaltersdorf
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Teesdorf Blumau-Neurißhof Pottendorf

Geschichte

Tattendorf (rechts unten) und Umgebung um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)
Tattendorf
Tattendorf, Niederösterreich 1850

Tattendorf wurde vermutlich in der Mitte des 11. Jahrhunderts von den Babenbergern gegründet und besiedelt, um die Grenze gegen die Magyaren zu stärken. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1114 im Klosterneuburger Traditionskodex, wo ein Adaloldus de Tatindorf als Zeuge einer Schenkung genannt wird. Das Stift Klosterneuburg war ab der Mitte des 12. Jahrhunderts bis 1848 Grundherr. Ein früher Hinweis auf Weinbau findet sich 1258 mit dem perchrecht (Weingartenordnung).

Im Zuge der Ersten Wiener Türkenbelagerung wurde 1529 die Kirche Maria Ellend zerstört. Bei der Zweiten Wiener Türkenbelagerung 1683 wurden viele Bewohner von Tattendorf getötet, weitere starben an den Seuchen Pest und Cholera.

In den Jahren 1825 bis 1828 baute Franz Girardoni eine Spinnfabrik. Als sie 1853 in Konkurs ging, kaufte Theodor Dumba diese auf und baute sie aus, sodass 180 Arbeiter beschäftigt waren. Als sein Cousin Nikolaus Dumba die Fabrik übernahm, engagierte er sich auch sozial und unterstützte Kinder und Arme. Die Firma arbeitete bis 1945, im Jahr 1991 wurden die Gebäude demoliert.

Zwischen 1972 und 1987 war Tattendorf in einem Gemeindeverbund mit Steinfelden. Seit 1. Jänner 1988 ist Tattendorf wieder selbständig.[2]

Religionen

1672 gab es eine Wallfahrt zu einem Marienbild bei einer Eiche, die aber schon 1673 verboten wurde.[3] 1688 wurde die Eiche gefällt und ausgegraben. Die Marienkapelle wurde 1903 wieder errichtet.

Einwohnerentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Tattendorf
  • Katholische Pfarrkirche Tattendorf hl. Maria im Elend
  • Marienkapelle
  • Urbanuskapelle
  • Nepomukkapelle
  • Feuchtgebiet Oberwaltersdorf-Tattendorf

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 34 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 22 Haupterwerbsbauern. Im Produktionssektor waren 81 Erwerbstätige im Bereich Warenherstellung und 40 in der Bauwirtschaft beschäftigt. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Handel (124), soziale und öffentliche Dienste (52) und freiberufliche Dienstleistungen (39 Mitarbeiter).[4][5][6]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 34 41 47 72
Produktion 18 14 121 104
Dienstleistung 117 52 260 106

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 lebten 692 Erwerbstätige in Tattendorf. Davon arbeiteten 168 in der Gemeinde, drei Viertel pendelten aus. Von den umliegenden Gemeinden kamen 260 Menschen zur Arbeit nach Tattendorf.[7]

Weinbau

Tattendorf ist Mitglied der „Weinland Thermen Region“. Von dreißig Weinbaubetrieben werden auf 200 Hektar vor allem Rotweine angebaut.[8]

Energie

Die Gemeinde hat Anteil am 2016 eröffneten Windpark Pottendorf/Tattendorf.[9]

Verkehr

Bahnhof Tattendorf
  • Eisenbahn: Tattendorf liegt an der Aspangbahn zwischen Wien und Wiener Neustadt.[10]

Bildung

In Tattendorf befindet sich ein Kindergarten.[11]

Politik

BW

Gemeinderat

Im Gemeinderat gibt es bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung:

Partei 2020[12][13] 2015[12] 2010[14] 2005[14]
Prozent Mandate % Mandate % Mandate % Mandate
Unabhängige ListeTattendorf 52,86 10 31,22 6 29,76 6 29,63 6
SP Tattendorf 1) 26,79 5 46,08 9 51,52 10 41,92 8
Liste ÖVP 20,35 4 22,69 4 18,72 3 28,45 5

1) Die Liste „SP Tattendorf“ trat 2005 als „SPÖ“ an.

Bürgermeister

Bürgermeister seit 1945 waren:[10]

  • 1945–1957 Franz Moutschka
  • 1957–1971 Josef Gisperg
  • 1971–1987 zusammengelegt mit Steinfelden
  • 1988–2005 Erich Schneider
  • 2005–2015 Dietrich Reinfrank
  • seit 2015 Alfred Reinisch (UHL),[15] Vizebürgermeister Franz Knötzl (ÖVP).[16]

Wappen

Der Gemeinde wurde 1998 folgendes Wappen verliehen: Gespalten von Rot und Gold, vorne über einem schwarzen Adler mit ausgebreiteten Flügeln eine rote Sturzkrücke, hinten aus dem Schildfuß wachsend ein belaubter goldener Weinstock mit drei Trauben. Gleichzeitig wurden die Gemeindefarben Gelb-Rot genehmigt.[2]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger der Gemeinde

  • Jahr? Nikolaus Dumba (1830–1900) (1870 auch Nicolaus), österreichischer Industrieller und liberaler Politiker

Söhne und Töchter der Gemeinde

Commons: Tattendorf  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Tattendorf, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 16. April 2021.
  2. 1 2 Gedächtnis des Landes - Orte: Tattendorf. Abgerufen am 16. April 2021.
  3. Marienkapelle auf Tattendorf.at (Memento vom 13. Januar 2013 im Internet Archive)
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Tattendorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 16. April 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Tattendorf, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 16. April 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Tattendorf, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 16. April 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Tattendorf, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 16. April 2021.
  8. Tattendorf - Weinbau. Gemeinde Tattendorf, abgerufen am 16. April 2021.
  9. I. G. Windkraft: Einer der größten Windparks in NÖ eröffnet. Abgerufen am 16. April 2021.
  10. 1 2 Tattendorf - Kurzinformation. Gemeinde Tattendorf, abgerufen am 16. April 2021.
  11. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
  12. 1 2 Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2020. Abgerufen am 16. April 2021.
  13. Tattendorf - Klubs. Abgerufen am 16. April 2021.
  14. 1 2 Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2010. Abgerufen am 16. April 2021.
  15. Tattendorf - Bürgermeister. Abgerufen am 16. April 2021.
  16. Tattendorf - Vizebürgermeister. Abgerufen am 16. April 2021.