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vom 06.12.2019, aktuelle Version,

Theodor Alexander von Schoeler

Theodor Alexander von Schoeler

Theodor Alexander Viktor Ernst von Schoeler (* 22. März 1807 in Potsdam; † 23. August 1894 in Coburg) war ein preußischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Theodor Alexander war ein Sohn des späteren preußischen Generals der Infanterie und Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements Moritz von Schoeler (1771–1855) und dessen Ehefrau Eleonore, geborene Burggräfin und Gräfin von Dohna-Lauck (1777–1855). Sein Großvater väterlicherseits war der Generalmajor Johann Friedrich Wilhelm von Schoeler, und sein Großvater mütterlicherseits Generalmajor August Burggraf und Graf zu Dohna-Lauck. Auch sein Onkel, Friedrich von Schoeler, war ein preußischer General und Ritter des Schwarzen Adlerordens.

Militärische Laufbahn

Der Familientradition folgend wurde Schoeler mit seinem Eintritt am 28. April 1824 Berufsoffizier in der Preußischen Armee. Zunächst diente er im Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2. Während der Friedenszeit nach den Napoleonischen Kriegen wurden Offiziere nur langsam befördert. Obwohl er einflussreiche Verwandte in der Militärführung Preußens hatte, sein Vater Moritz war unter anderem auch stellvertretender Kriegsminister, gestaltete sich die Karriere daher bis zum Ausbruch des Preußisch-Deutschen Krieg 1866 schwierig. Mit Beginn des Krieges war er Kommandeur der 31. Infanterie-Brigade der 16. Division und wurde zum Generalmajor befördert. Mit der preußischen Elbarmee, unter dem Kommando des General der Infanterie Eberhard Herwarth von Bittenfeld, zog er in Böhmen ein und zeichnete sich in den Gefechten bei Hühnerwasser und in der Schlacht bei Königgrätz besonders aus. Auf Vorschlag Bittenfelds wurde er durch König Wilhelm I. mit den Orden Pour le Mérite beliehen. Während der Schlußphase des Feldzuges in Böhmen übernahm Schoeler von General August Wilhelm von Horn am 21. Juli 1866 das Kommando über die 8. Division und wurde zum Generalleutnant befördert.

Im Bericht Herwarths von Bittenfeld vom 4. August 1866 an den König, in dem er diesen zur Auszeichnung mit dem Orden vorschlägt, heißt es: „Durch die thatkräftige energische Führung der Avantgarde der Elbarmee während des ganzen Feldzuges und durch seine siegreichen Erfolge in den beiden Gefechten bei Hünerwasser am 26. Juni, in den Gefechten bei Münchengrätz am 28. Juni und in der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli tritt er als einer besonderen Auszeichnung würdig hervor.“[1]

Nach Beginn des Deutsch-Französischen Krieges wurde Schoelers Division im Rahmen des IV. Armee-Korps bis zum 29. Juli 1870 im Raum Mannheim versammelt und marschierte über Toul in Frankreich ein. Nach der Verfolgung traf die 8. Division am 30. August in der Schlacht bei Beaumont wieder auf den Feind, am 1. September griffen Schoelers Truppen auch in Schlacht von Sedan ein und konnten den verlorenen Vorort Balan zurückzuerobern. Am 16. September erreichte die 8. Division als rechter Flügel der 3. Armee Nanteuil und nahm wenige Tage darauf an der Belagerung von Paris teil.

Nach dem Krieg gegen Frankreich wurde Schoeler am 22. April 1871 in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension zur Disposition gestellt.

Familie

Am 5. April 1848 heiratete er Ottilie Börger (1828–1895), die auch als Schriftstellerin tätig war. Aus der Ehe gingen mehrere Kinder hervor:

  • Mauritia Leontine Luise Pauline (* 5. April 1851 Berlin)[2]
  • Friedrich Wilhelm Viktor (* 21. April 1852 in Berlin; † 19. Juli 1932 New Orleans), Kaufmann ⚭ 24. Februar 1892 Janie Cecilia Torras (* 25. Dezember 1865)[3]
  • Valeria Anna Klothilde Dorothea (* 19. August 1853; † 18. März 1933 in Fiesole bei Florenz, Italien)[3]
  • Rüdiger (* 23. März 1855; † 1909), Major, Träger der Fidicin-Medaille[4]
  • Waldemar Joachim Alexander (* 28. Februar 1868 in Erfurt, † 9. Mai 1945 in Arolsen), Kammerherr und Kabinettsrat des regierenden Fürsten zu Waldeck und Pyrmont ⚭ 23. September 1897 Else (Less) Hepner (* 8. Juli 1870, † 24. Dezember 1948 in Arolsen) (Deren Enkelin war die Schauspielerin Sasha von Scherler[3])

Literatur

  • Gustav von Glasenapp: Militärische Biographien des Offizier-Corps der Preussischen Armee. Berlin 1868, S. 116–117
  • Handbuch des Preußischen Adels. Band 2, Mittler, Berlin 1893, S. 533
  • Hermann Berkun, Friedrich Wilhelm Krüger: Stammliste der Offiziere, Sanitätsoffiziere und Beamten des Infanterie-Regiments v. Alvensleben (6. Brandenburgisches) Nr. 52. Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg 1912, S. 12.
  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 7, Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg [1939], S. 237–238 (mit Bild)
  • Max Schöler: Die Familien Scholer/Schöler/Schöller unter Einschluss weiterer Schreibverschiedenheiten. Flamm Druck Wagener, Waldbröl 1992.
  • Genealogisches Handbuch des Adels. Band B XX, C. A. Starke-Verlag, Limburg 1993, S. 395.

Einzelnachweise

  1. Gustaf Lehmann: Die Ritter des Ordens pour le mérite. Zweiter Band: 1812–1913. Ernst Siegfried Mittler und Sohn. Berlin 1913, S. 483 (Digitalisat).
  2. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser. Teil 2, 1922, S. 792.
  3. 1 2 3 Genealogisches Handbuch des Adels. 1993.
  4. Empfänger der Fidicin-Medaille