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vom 23.06.2019, aktuelle Version,

Vinzenz Böröcz

Vinzenz Böröcz (* 22. Dezember 1915 in Breitenbrunn; † 30. Oktober 1994 in Eisenstadt) war ein österreichischer Politiker (KPÖ) und Buchdrucker. Böröcz war Mitglied des provisorischen Landesausschusses und von 1953 bis 1956 Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag und langjähriger Landesparteiobmann der KPÖ.

Böröcz wurde als Sohn des Zimmermeisters Vinzenz Böröcz aus Breitenbrunn geboren und besuchte die Volksschule in Breitenbrunn und anschließend die Hauptschule in Neusiedl am See. Er absolvierte eine Buchdruckerlehre und war bereits während seiner Lehrzeit Mitglied der SAJ. Mit Februar 1934 trat er zur KPÖ über, 1935 gelangte er für sechs Monate in politische Haft. Er stand ab März 1938 unter Aufsicht der Gestapo und wurde im Herbst 1938 vorübergehend in Haft genommen. Böröcz wurde am 1. Februar 1940 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 16 Monaten Zuchthaus und dem Verlust der Wehrwürdigkeit verurteilt, dennoch am 1. Jänner 1943 zu einer Bewährungseinheit eingezogen.

Böröcz kehrte im Juni 1945 aus dem Kriegsdienst zurück und war als Sekretär in der Land- und Forstarbeitergewerkschaft des Burgenlandes beschäftigt. Böröcz war im September 1945 Delegierter der KPÖ bei der ersten Länderkonferenz in Wien und zwischen 1945 und 1950 Stadtrat in Eisenstadt. Zwischen dem 1. Oktober 1945 und dem 4. Jänner 1946 gehörte er dem provisorischen Landesausschuss an und war zwischen dem 19. März 1953 und dem 11. Juni 1956 einziger kommunistischer Vertreter im Burgenländischen Landtag, wobei die Kommunisten 1953 als „Wahlgemeinschaft österreichischer Volksopposition“ angetreten war.

Böröcz war zwischen 1948 und 1949 Mitglied der Arbeiterkammer im Burgenland und von 1946 bis 1981 Landesobmann der KPÖ. Zugleich war Böröcz von 1946 bis 1987 Mitglied des Zentralkomitees der KPÖ. 1993 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Alfred Klahr Gesellschaft, deren Vorstand er bis zu seinem Tod angehörte.

Kaisersteinbruch

Am 26. Mai 1993 besuchten ehemalige Kriegsgefangene aus Frankreich Kaisersteinbruch, den Lagerfriedhof, das Gelände der (abgerissenen) Baracken des Kriegsgefangenenlagers Kaisersteinbruch STALAG XVII A, feierten einen gemeinsamen Gottesdienst, der Abschluß erfolgte im Museum. Herr Böröcz war mit den Söhnen Erich und Bruno anwesend, er erzählte auch von der Kaisersteinbrucher Vergangenheit eines Teiles seiner Familie.[1][2]

Ein kleiner Auszug:

Mein Großvater Ladislaus Böröcz, so hörte ich später immer erzählen, kam als junger Mann von Hedgö (Hegykö) in Ungarn nach Breitenbrunn. Er war längere Jahre hindurch beim Pfarrer von Breitenbrunn beschäftigt. Später, als mein Großvater schon verstorben war, erfuhr ich, dass zwei Brüder meines Großvaters, Paul und Stephan, die ebenfalls vom jenseitigen Ufer des Neusiedlersees gekommen waren, sich in Kaisersteinbruch niedergelassen hatten.

Literatur

  • Vinzenz Böröcz: Kampf um Boden und Freiheit. Wo das Land den Esterházys gehörte (= Biografische Texte zur Geschichte der österreichischen Arbeiterbewegung. 6). Globus-Verlag, Wien 1995, ISBN 3-85364-220-9.
  • Johann Kriegler: Politisches Handbuch des Burgenlandes. Band 2: (1945–1995) (= Burgenländische Forschungen. 76). Burgenländisches Landesarchiv, Eisenstadt 1996, ISBN 3-901517-07-3.

Einzelnachweise

  1. Dazu verfasste Vinzenz Böröcz einen Bericht, zu lesen in: Helmuth Furch Hrsg., Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch Nr. 29 vom Oktober 1993.
  2. Helmuth Furch 2002, Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 1, 2004, Band 2. Index Böröcz Vinzenz, Eduard, Johann, Karl, Anhaltelager Kaisersteinbruch, Kriegsgefangenenlager Kaisersteinbruch, Zweiter Weltkrieg.