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vom 14.01.2022, aktuelle Version,

Wilhelm Morocutti

Wilhelm Morocutti
Personalia
Geburtstag 9. Mai 1900
Geburtsort Wien, Österreich-Ungarn
Sterbedatum 2. Februar 1962
Sterbeort Oberneukirchen, Österreich
Position Linksaußen, Rechtsaußen
Junioren
Jahre Station
Wiener Amateur SV
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1916–1930 Wiener Amateur SV
1930–1932 Wiener AC
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1922–1928 Österreich 17 (5)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Wilhelm Morocutti bzw. Wilhelm Morokutti, auch Cutti genannt (* 9. Mai 1900 in Wien, Österreich-Ungarn; † 2. Februar 1962 in Oberneukirchen, Österreich), war ein österreichischer Fußballspieler und Fußballfunktionär, der an den Erfolgen des Wiener Amateur SV in den 1920er Jahren maßgeblich beteiligt war.

Vereinskarriere

Morocutti, der vom Wiener Publikum stets nur „Cutti“ genannt wurde, wuchs in Ober-St. Veit auf und kam 1914 im Alter von 14 Jahren zu den im Stadtteil beheimateten Amateuren. Dort kam er von der Schüler- über die Jugendmannschaft rasch in die Reserve und als infolge des Ersten Weltkriegs viele Stammkräfte nicht zur Verfügung standen, gab er mit 16 Jahren sein Debüt in der Kampfmannschaft auf der Position des linken Flügelstürmers. In weiterer Folge konnte er sich seinen Platz in der Sturmreihe sichern, wurde aber meist als rechter Verbinder eingesetzt. 1920 erreichten die Amateure erstmals das Finale im ÖFB-Cup, mussten sich aber dem SK Rapid geschlagen geben, gegen den man auch in der Meisterschaft knapp das Nachsehen hatte. 1921 konnte mit dem Cupsieg gegen den Wiener Sport-Club erstmals ein Titel geholt werden, Cutti kam allerdings im Finalspiel nicht zum Einsatz.

Nachdem Cutti einige Zeit wieder auf dem linken Flügel spielte, fand er schließlich seine Stammposition auf der rechten Sturmseite, wo der kleingewachsene Spieler mit seiner Durchschlagskraft und Ausdauer überzeugen konnte und für den neben ihm spielenden Kálmán Konrád ein wesentlicher Torvorbereiter war. Nach zwei weiteren Vizemeisterschaften gelang in der Saison 1923/24 schließlich der erste Meistertitel, dem zwei Jahre später ein weiterer folgen sollte. Auch im Cup waren die Amateure dreimal in Folge erfolgreich. Nach Konráds Abgang wurden Cuttis Torvorlagen in den nächsten Jahren vor allem von Gustav Wieser, Viktor Hierländer und Matthias Sindelar verwertet.

1930 verließ er die Violetten, nachdem er auf seiner Position starke Konkurrenz durch Josef Molzer erhalten hatte und es zu Differenzen mit der Vereinsführung gekommen war. Cutti schloss sich dem Wiener AC an, wo er in den beiden nächsten Saisonen noch sporadisch zum Einsatz kam, aber mit dem Erreichen des Finales im Mitropacup 1931 noch einen internationalen Erfolg feiern konnte. Cutti kam dabei im Rückspiel gegen die Vienna zum Einsatz, konnte jedoch den Sieg der Döblinger auch nicht verhindern.

Nachdem er bereits im Jahr 1924 ein eigenes Unternehmen in seinem erlernten Beruf als Zahntechniker gegründet hatte, widmete er sich nach Ende seiner Fußballkarriere ganz dieser Tätigkeit. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 nahm er seine Vereinstätigkeit als Funktionär im Ausschuss des FK Austria Wien wieder auf. Morocutti beantragte am 28. Mai 1938 die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.125.710).[1][2] 1948 übersiedelte er nach Oberneukirchen in Oberösterreich.

Nationalmannschaft

Im Jänner 1922 lief Cutti erstmals für die Nationalmannschaft bei einem 3:3 gegen Italien auf, wobei er noch auf dem linken Flügel eingesetzt wurde. Einen Stammplatz konnte er sich als rechter Flügelstürmer vor allem in den Jahren 1924 bis 1926 sichern. Sein erstes Tor im Nationalteam schoss er im April 1925 beim 4:0 gegen Frankreich, bei einem 4:3 gegen Belgien im selben Jahr gelangen ihm sogar zwei Treffer. 1926 verlor er seinen Platz an den Admiraner Ignaz Sigl und wurde danach nur noch einmal berücksichtigt, nämlich beim 3:0 gegen Jugoslawien im Mai 1928. Insgesamt bestritt er 17 Länderspiele und schoss dabei fünf Tore.

Erfolge

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/29170916
  2. Bernhard Hachleitner, Matthias Marschik, Rudolf Müllner, Johann Skocek: Ein Fußballverein aus Wien. Der FK Austria im Nationalsozialismus 1938–1945. Böhlau Verlag. Wien-Köln-Weimar 2019, S. 94, 270.