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Aduatz, Friedrich (Fritz)#

* 1. 7. 1907, Pola, Pola (Pula, Kroatien)

† 22. 12. 1994, Voitsberg Voitsberg (Steiermark)


Maler und Graphiker


Friedrich Aduatz wurde am 1. Juli 1907 in Pula (Istrien) geboren und war mit seiner Familie ab 1920 in Graz ansässig.

Er entschied sich für die Pädagogenlaufbahn und besuchte die Lehrerbildungsanstalt, daneben besuchte er Abendkurse an der Kunstgewerbeschule und an der Landeskunstschule, an der er von Wilhelm Thöny unterrichtet wurde.

Von 1928 bis 1932 besuchte er die Akademie der bildenden Künste in Wien und absolvierte währenddessen mehrere Studienaufenthalte in Verona. Während der Sommerferien hielt sich Aduatz häufig im Nötscher Malkreis bei Franz Wiegele in Kärnten auf, der zusammen mit Künstlern wie Anton Kolig, Gerhard Frankl und Arnold Clementschitsch ein bedeutendes Zentrum der lokalen Kunstszene bildete. Es folgten Studienreisen nach Italien, Frankreich und Spanien.


Er war in verschiedenen Orten der Steiermark als Volksschullehrer tätig, 1934 wurde er als Hauptschullehrer nach Voitsberg versetzt, wo er sich ein Haus baute, das bis zu seinem Lebensende seine Künstler-Werkstatt blieb.


Hier begann auch sein künstlerisches Schaffen: die wunderbaren Landschaften aus der westlichen Steiermark, die er in den 1930er Jahren malte, bieten ein Spiegelbild des Zeitgeistes inmitten einer Natur, die man noch kaum als gefährdet empfand.

Er war Mitglied der Grazer Sezession, deren Ehrenpräsident er später wurde, der Wiener Secession und zuvor des Hagenbunds in Wien (1932-38). Er beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen und hatte etliche Einzelausstellungen.

Aduatz kam vom Expressionismus, seine Malerei umfasste ein breites Spektrum von realistischer bis informeller Malerei und war ab 1930 von der Tendenz zur Abstraktion bestimmt.

Er wurde für seine abstrakte Malerei bekannt, was dazu führte, dass er seine 1938 zur letzten Hagenbund-Ausstellung geschickten Bilder - nach deren Verbot durch die Nationalsozialisten - einfach nicht mehr abholte.

Als "entarteter" Maler während des Anschlusses klassifiziert, konnte er erst nach dem Kriege seine Ölmalerei fortführen und mit Personalausstellungen und Beteiligungen seine Welt der Farbe und Klarheit wieder zeigen.

Ende der 1940 Jahre wandte er sich dem "Informel" zu, worin er u.a. die Möglichkeiten verschiedener Techniken und Materialien auslotete.

Aduatz, ein wandelbares Talent, entdeckte die Welt des Südens wieder, aus der er gekommen war. Er wandte sich nun dem Architekturbild aus antiker Geisteshaltung zu, so entstand in den 1950er Jahren eine Serie der sogenannten Tempelbilder, wo Elemente griechischer und römischer Tempel als Träger eines modernen Raumgefühls eingesetzt wurden.

Zwischen 1970 und 1994 entstand jener als "Apartmentbilder" bekannt gewordene Werkkomplex, wo rechteckige und quadratische, mit geometrischen Zeichnungen bestückte Bildteile rasterartig vor einem farbigen Hintergrund komponiert wurden.

Friedrich Aduatz starb 1994 in Voitsberg.

Ausstellungen#

  • Wien (Hagenbund, 1936/37)
  • Graz (Sezession, 1937)
  • 1952 in Klagenfurt, Villach, Innsbruck, Linz a. d. D., Wien, Brüssel, Budapest, Rom,
  • 1955 Darmstadt ("Querschnitt")
  • Bern 1956
  • Amsterdam (Stedelijk-Museum) 1956/57
  • London 1959
  • Paris (Galerie Arnaud) 1957
  • Florenz, Bologna, Turin, Neu-Delhi 1957
  • Johannesburg und Montevideo 1958
  • Linz ("Form und Farbe") 1959
  • Salzburg ("Moderne Kunst aus Österreich") 1953-55
  • Graz, Neue Galerie 1958
  • Sezession im Künstlerhaus 1965 und 1967 sowie 1965 in der "Galerie 16"
  • bei "trigon 63" mit Ölbild "Romeo", 1963
  • bei der Köflacher Kunstpreisausstellung 1966 (außer Konkurrenz) mit dem Bild "Buona notte, Milano", vertreten
  • Anläßlich des 60. Geburtstages Personalausstellung mit 35 Ölbildern und 15 Studien (Feder und Pinsel in Tusche) aus dem Schaffen 1965-67, darunter die Appartementbilder "Städtefestival", "Der große Hof", "Die Rache des Architekten", "Das Fenster der Simonetta" und "Siedlergarten", ferner "Großes Portal", "Porta antiqua", "Sterbende Monde", "Vision in Cividale", "Abendsonne über Salamanca", "Versponnener Raum", "Sonnenstern", "Beleuchtete Landschaft" und "Kapfenberg - Industrierhythmus"

Auszeichnungen#

  • Silberne Kunstmedaille der Stadt Graz 1936
  • Preis im Wettbewerb "Landschaftszeichnungen aus Österreich"
  • Bronzene Staatsmedaille 1937
  • Erster Preis des Landes Steiermark beim Graphikwettbewerb in Innsbruck 1957
  • Kunstpreis der Stadt Köflach 1965

Literatur#

  • Teichl, Österreicher; Alvino Galvani, "Sechs österreichische Maler" 1958
  • Trude Aldrian im Katalog der Ausstellung Aduatz in der Neuen Galerie in Graz 1958
  • Programmheft Sezession Graz; Richard Rubinig, "Künstler der Sezession auf neuen Wegen", in "Neue Zeit", Graz, 24. April 1960
  • Katalog "trigon 63"
  • Rubinig, im Katalog der Ausstellung der "Galerie 16" 1965
  • Rudolf List, "Friedrich Aduatz in der Galerie 16", in "Südost-Tagespost", Graz, 17. Dezember 1965
  • Wilfried Skreiner und der Künstler selbst im Katalog der Ausstellung der Neuen Galerie Graz 1967
  • Rubinig, "Von der Magie des Vordergründigen", in "Neue Zeit", Graz, 12. November 1967
  • Rudolf List, "Poesie der Sachlichkeit", in "Südost-Tagespost", 12. Nov. 1967
  • Fuchs, H.: Die österr. Maler des 20. Jahrhunderts. - Wien. Bd 1. A-F. 1985, S. K12-13
  • Friedrich Aduatz, Ausstellungskatalog, Graz 1987
  • M. Boeckl, Friedrich Aduatz (1907-1994), 1997

Quellen#



Redaktion: I. Schinnerl