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Böhm-Bawerk, Eugen von#

* 12. 2. 1851, Brünn (Brno, Tschechische Republik)

† 27. 8. 1914, Kramsach (Tirol)


Nationalökonom


Eugen von Böhm-Bawerk. Ausschnitt 100-Schilling-Note
Eugen von Böhm-Bawerk. Ausschnitt aus der 100-Schilling-Note von 1984
© Öst. Nationalbank, Wien, für AEIOU

Eugen von Böhm-Bawerk wurde als Eugen Böhm am 12. Februar 1851 in Brünn (Mähren) geboren.

Mit der Erhebung des Vaters in den Ritterstand 1854 änderte sich auch sein Name auf Eugen Böhm Ritter von Bawerk, den er jedoch kaum nutzte.


Nach der Matura studierte Böhm-Bawerk von 1868 bis 1872 in Wien Rechts- und Staatswissenschaften und trat 1872 in den Dienst der Niederösterreichischen Finanzprokuratur.


1875 wurde er zum Dr. jur. promoviert, nach seiner Habilitation in Politischer Ökonomie 1880 übernahm er 1881 erste Lehrverpflichtungen an der Universität Innsbruck und wurde dort 1884 zum Professor berufen.

Ab 1889 arbeitete er zuerst als Ministerialrat, später als Sektionschef im Finanzministerium an der Reform der direkten Besteuerung. Er stellte die Agiotheorie des Zinses auf, gemeinsam mit Carl Menger von Wolfensgrün und seinem Schwager Friedrich von Wieser gilt er als Begründer der österreichischen Schule der Nationalökonomie (Grenznutzentheorie, wonach der Wert eines Gutes durch die letzte verfügbare Teilquantität des Nutzens und der Grenznutzen durch die Dringlichkeit des Bedarfs und die vorhandene Menge des Gutes bestimmt werde).


1895 wurde er österreichischer Finanzminister. Er verfolgte er das Ziel eines ausgeglichenen Staatshaushaltes und die Einhaltung der Golddeckung der österreichischen Währung und führte er die progressive Einkommensteuer ein.

Nach dreimaliger Amtszeit als Finanzminister (1895, 1897-1898, 1900-1904) trat er von seinem Posten zurück, um 1904 eine Professur für politische Ökonomie an der Universität Wien zu übernehmen, wo er bis zu seinem Tode 1914 lehrte.

1907 wurde er Mitglied der Akademie der Wissenschaften, deren Präsident er von 1911 bis 1914 war.

Eugen von Böhm-Bawerk
Eugen von Böhm-Bawerk
Porträtrelief von E. Delug, Arkadenhof Uni Wien
© P. Diem

Eugen von Böhm-Bawerk ist in einem Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof (Gr.032A/52) bestattet.


Im Arkadenhof der Universität Wien ist sein Porträtrelief von E. Delug zu sehen; auf der 100-Schilling-Banknote befand sich sein Porträt.



Tonausschnitt aus einer Rede von Böhm-Bawerk
(Mit freundlicher Genehmigung des Phonogrammarchivs der OeAW)

Werke (Auswahl)#

  • Kapital und Kapitalzins, 2 Bände, 1889
  • Gesammelte Schriften, herausgegeben von F. X. Weiß, 2 Bände, 1926

Literatur#

  • S. Tomo, E. von Böhm-Bawerk, 1994
  • B. Schefold, E. von Böhm-Bawerk. Entdeckungen und Irrtümer in der Geschichte der Zinstheorien, 1994

Quellen#



Redaktion: R. Lenius, I. Schinnerl