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Bock, Wilhelm#


* 27. 12. 1895, Linz/Donau

† 31. 10. 1966, Vöcklabruck (Oberösterreich)


Bürgermeister von Linz, Ordenspriester (CanReg.) und Pfarrer von Vöcklabruck


Bock studierte – unterbrochen vom Kriegsdienst 1915 bis 1918 – an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1920) und trat nach Studienende in den oberösterreichischen Landesdienst ein, und zwar in die Oberösterreichische Landes-Brandschadenversicherung, deren stellvertretender Direktor er wurde. Am 7. 11. 1934 wurde er zum Bürgermeister von Linz, der drittgrößten Stadt Österreichs, gewählt. In seiner Amtszeit bemühte er sich mit zahlreichen Baumaßnahmen um eine produktive Arbeitslosenfürsorge, wodurch bis 1938 die Arbeitslosenzahl signifikant gesenkt werden konnte.

Nach dem Anschluss wurde Bock als Bürgermeister abgesetzt und verhaftet. Am 17. Juni 1938 wurde er ins KZ Dachau überstellt, wo sein Entschlussreifte, Priester zu werden. Nach der Haftentlassung am 4. 5. 1939 trat er in das oberösterreichische Chorherrenstift St. Florian ein, studierte an der dortigen Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt sowie an der in Linz. Am 10. 4. 1943 wurde er zum Priester geweiht. Am 11. 10. 1944 wurde er neuerlich verhaftet und kam erst am 27. 4. 1945 wieder frei. Danach übte er verschiedene Funktionen in der Seelsorge sowie im Stift aus und wurde am 1. 1. 1958 zum Pfarrer von Vöcklabruck ernannt, was er bis zu seinem Tod blieb.

Anfang 1951 wurde Bock rückwirkend zum wirklichen Hofrat ernannt (er wurde dann als „Gotteshofrat“ bezeichnet) und als solcher pensioniert. Den Ruhegenuß daraus verschenkte er an Bedürftige.

Literatur#

  • Slapnicka, Harry: Oberösterreich. Die politische Führungsschicht. 1918 bis 1938. Linz 1976, S. 51–52.
  • Leitner, Franz: Dr. Wilhelm Bock. Vom Linzer Bürgermeister zum Stadtpfarrer von Vöcklabruck (= Vöcklabruck einst und jetzt Nr. 28). Vöcklabruck 2012.
Redaktion: G. Hartmann