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Eder, Otto#

* 4. 2. 1924, Seeboden (Kärnten)

† 9. 8. 1982, Seeboden (Kärnten)


Bildhauer


Otto Eder wurde am 4. Februar 1924 in Seeboden (Kärnten) als Sohn eines Tischlermeisters geboren.

Neben dem Besuch der Staatsgewerbeschule für Bauwesen und Handwerk in Villach arbeitete er mit seinem Vater zusammen in der Tischlerwerkstatt und so verlor er auch nie seine Beziehung zu Holz als Material für seine plastischen Arbeiten.


Ab 1941 besuchte er die Klasse für Bildhauerei an der Kunstgewerbeschule in Villach und begann 1945 in der Kirchenbildhauerei Neuböck in Graz eine handwerkliche Ausbildung.


1948 studierte er zunächst bei Walter Ritter an der Kunstgewerbeschule in Graz, dann von 1949 bis 1951 bei Fritz Wotruba an der Akademie der bildenden Künste in Wien.


Das Studium endete jedoch mit einem Zerwürfnis zwischen Wotruba und Eder (Zerstörung von Otto Eders Dübelplastiken im Akademiehof). Eder nahm 1952 sein Studium wieder auf, erhielt auch sein Diplom, schied aber – nach neuerlichen Zerwürfnissen mit Wotruba - bald aus der Akademie aus und arbeitete in den folgenden Jahren in Wien und Kärnten.


Bereits 1959 wurde vom Bildhauer Karl Prantl und Künstlerkollegen das "Symposion Europäischer Bildhauer" in St. Margarethen im im Burgenland gegründet. Otto Eder lernte Karl Prantl 1960 im Künstlerkreis der Wiener "Galerie im Griechenbeisl" kennen, wo er ein Jahr später auch seine erste Einzelausstellung hatte.

Im Kreis dieser Künstlergruppe um die Galerie im Griechenbeisl entstand auch die Idee für die Durchführung eines Bildhauersymposions im Krastal. Eder engagierte sich für dieses "Bildhauersymposion Krastal" und gründete 1970 den "Verein Begegnung in Kärnten – Werkstätte Krastal", ein Künstlerkollektiv, das seit 1973 mit dem sozialen Projekt "Künstler bauen ihr Haus" verbunden ist.


Hier im Krastaler Marmorsteinbruch schuf Eder viele seiner bedeutendsten Werke - etwa seine "Große Figur" mit einer Höhe von drei Metern – und arbeitete mit jungen Bildhauer-Kolleginnen und -Kollegen aus aller Welt zusammen.


1982 setzte Otto Eder seinem Leben ein Ende – er wurde am 9. August 1982 in der Nähe seines Hauses in Seeboden erhängt im Wald gefunden.



Für Eder war die Figur der Ausgangspunkt, den er reduzierte und zu etwas Symbolhaftem umwandelte. Sein Vorbild war die klassische griechische Bildhauerei, wobei er die menschliche Figur auf ihre wesentlichen Bestandteile reduzierte.


Trotz der klassischen Orientierung oder gerade aus ihr hervorgehend setzte Eder in der modernen Skulptur mit seinen "Dübelplastiken" ab 1950 und später mit seinen "Figurationen" überzeugende, einzigartige Akzente.

Sein bildhauerisches Werk umfasst ohne die Kunst am Bau etwas mehr als 150 Arbeiten. Neun Jahre nach seinem Tod übernahm die Galerie Altnöder seinen Nachlass und zeigte sein Werk u.a. in der Kärntner Landesgalerie, dem Ambrosi-Museum in Wien sowie im Museum Moderner Kunst in Passau.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Österreichischen Staatspreis für Bildhauerei, 1962
  • Mitglied der Wiener Secession, 1964
  • Preis der Stadt Wien, 1972


Ausstellungen (Auswahl):

Einzelausstellungen

  • Galerie im Griechenbeisl, Wien, 1961
  • Künstlerhaus, Wien, 1967
  • Secession, Wien, 1968

Gruppenausstellungen

  • Kleinplastik, Figurative Graphik, Wien, 1968
  • Bottoli, Deutsch, Eder, Heidel, Hietz, Muhr, Perz, Pilz, Schwaiger, Walenta, Wien, 1973
  • Österreichische Bildhauer gelernt bei Wotruba, Burg Lockenhaus, 1986
  • Gelernt bei Wotruba Schloss, Wien, 1986
  • Fritz Wotruba bis Bruno Gironcoli, Wien, 2002
  • Blickwechsel No.1 aus der Sammlung Museum moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt, 2004/05
  • Albrecht und Zeitgenossen. Positionen österreichischer Bildhauer, Bregenz, 2007

Literatur#

  • Otto Eder 1924-1982. Figur und Formel, Elisabeth Rath, Galerie Altnöder Salzburg (Herausgeber, Verleger und Vertrieb), 1996

Weiterführendes#

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl