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Fronius, Günter#


* 11. 11. 1907, Hermannstadt (Rumänien)

† 21. 7. 2015, Pettenbach (Oberösterreich)


Günter Kurt Fronius wurde am 11. November 1907 als Sohn eines Müllermeisters in Hermannstadt (heute Sibiu, Rumänien) geboren.

Er besuchte das Gymnasium und die Handelsschule in Schäßburg, machte eine Elektrikerlehre und schloss seine Ausbildung mit dem Ingenieurstudium in Breslau ab.

1941 wurde er vom rumänischen Militär zum Facheinsatz in der Ukraine (Kraftwerk Saporoshe) abgestellt. Im Laufe des Kriegss musste die Familie Fronius aus ihrer Heimat fliehen; den Zusammenbruch der Ostfront erlebte Fronius in Siebenbürgen, das Kriegsende im oberösterreichischen Pettenbach.

Fronius, Baracke in Pettenbach
Fronius, Baracke in Rankleiten
© Fronius International GmbH

Im Mai 1945 kam Günter Kurt Fronius nach Pettenbach ins Almtal, wo der elektrotechnisch versierte Mann ein nicht funktionierendes Almkraftwerk reparierte. Der glückliche Besitzer des Kraftwerks ließ Fronius dafür in seiner Garage im Gasthof Rankleiten arbeiten: hier reparierte er elektrische Geräte und entwickelte Ladesysteme für Batterien ("die teuren Batterien konnte man nicht einfach wegwerfen" ).


Bereits am 10. Juni 1945 meldete er mit seiner Frau Friedl bei der Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf seine Firma "Fronius Elektrobau" an (Gewerbeschein für den Bau von elektrotechnischen Apparaten), ein Jahr später erwarb er eine Baracke mit 100 m2 Grundfläche in der Nähe dieses Gasthauses und entwickelte den ersten Schweißgleichrichter mit Magnet-Joch-Regelung.

Nach drei Jahren beschäftigte er bereits fünf Mitarbeiter, verkaufte seine Produkte bei der Welser Messe und war bald weit über die Grenzen der Heimat bekannt.


1965 waren in der Firma Fronius bereits über 50 Mitarbeiter tätig, die vom Unternehmen damals neu auf den Markt gebrachten Kleinschweiß-Transformatoren erwiesen sich als Verkaufsschlager.

Friedl und Günter Fronius
Friedl und Günter Fronius
© Fronius International GmbH

Dadurch wurde auch der Standort Pettenbach zu klein, eine gänzlich neue Produktionsstätte wurde am neuen Standort in Thalheim gegründet. 1980 wurde die Firma Fronius in die "Fronius KG Austria" umgewandelt und die Firmenleitung in die Hände von Tochter Brigitte Strauß und Sohn Klaus gelegt.


Fa. Fronius, Sattledt
Fa. Fronius, Produktions- u. Logistikstandort Sattledt, fertiggestellt 2006
© Fronius International GmbH

Aus dem Einmannbetrieb wurde mittlerweile ein weltweit agierender Konzern, heute geleitet von der Enkelin Brigitte Engelbrechtsmüller-Strauß, bei dem mehr als 3.200 Mitarbeiter beschäftigt sind. Der Konzern ist auf Technologien fürs Batterieladen, Schweißen und die Solarelektronik spezialisiert, mit 864 aktiven Patenten ist er Technologieführer auf dem Weltmarkt. Vertriebs- und Produktionsstandorte gibt es in ganz Europa, in den USA, Mexiko, Kanada, Brasilien und Australien, der Umsatz beträgt fast 400 Millionen Euro im Jahr.


Günter Fronius war ein treues Mitglied der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Österreich und unterstützte in den vergangenen Jahrzehnten zahllose siebenbürgische Vorhaben in Österreich.


Kommerzialrat Günter Fronius starb im 107. Lebensjahr am 21. Juli 2015 in seinem Heimatort Pettenbach.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Verleihung des Berufstitels Kommerzialrat
  • Julius-Raab-Medaille, 2007
  • Ehrenbürger der Gemeinde Pettenbach

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl