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Hörbiger, Hanns#

* 29. 11. 1860, Wien-Atzgersdorf

† 11. 10. 1931, Wien


Techniker, Erfinder

Hanns Hörbiger. Foto, 1925, © Öst. Inst. f. Zeitgeschichte, Wien - Bildarchiv, für AEIOU
Hanns Hörbiger. Foto, 1925
© Öst. Inst. f. Zeitgeschichte, Wien - Bildarchiv, für AEIOU

Enkel von Alois Hörbiger, Vater von Paul Hörbiger und Attila Hörbiger

Hanns Hörbigers Vorfahren waren Bergbauern in der Wildschönau in Tirol, sein Großvater war bekannter Orgelbauer in Atzgersdorf bei Wien, wo auch Hanns Hörbiger am 29. November 1860 geboren wurde.

Er verbrachte seine Jugendjahre in Kärnten, legte 1878 die Gesellenprüfung als Schmied ab und absolvierte anschließend die maschinentechnische Abteilung der Bau- und Maschinen-Gewerbeschule (TGM) in Wien. 1881 trat er bei dem Dampfsteuerungskonstruktuer A. Collmann als technischer Zeichner ein und arbeitete später als Konstrukteur in verschiedenen Maschinenfabriken.

Für seine Erfindung des massearmen, reibungsfrei geführten Stahlplattenventils für Gebläse, Pumpen und Kompressoren erhielt er 1895 das Patent. Zur Auswertung seiner Erfindung schloss er sich um 1900 mit dem Ingenieur F.W. Rogler zu einer selbständigen Arbeitsgemeinschaft "Hörbinger & Rogler, Konstrukteure", mit Sitz in Budapest, zusammen. 1903 übersiedelte dieses Büro nach Wien und spezialisierte sich immer mehr auf die Weiterentwicklung der Erfindung Hanns Hörbigers.

1902 machte er auch die Konstruktionsentwürfe für die Kompressoren und Vakuumpumpen der Wiener Rohrpost.

Eine 1925 mit seinen Söhnen Hans Robert und Alfred gegründete Firma nahm 1931 die Produktion auf, für die neben Hanns' Patenten ein von Alfred erworbenes Patent für ein Hochhub-Ventil die Grundlage bildete.

Bereits 1898 hatte er sich (zusammen mit Molnar und Rogler) ein Patent für ein Flugzeug ausstellen lassen.


Doch diese Idee - wie überhaupt alle technischen Arbeiten - trat mit der Zeit gänzlich in den Hintergrund, da er sich immer intensiver dem Ausbau seiner 1894 konzipierten Welteislehre widmete, die er auch Kosmotechnik nannte.

Seine Welteislehre führte die Entstehung des Universums auf das Vorkommen von kosmischem Eis zurück und besagte, dass Eismonde und -planeten sowie der eisige "Weltäther" die gesamte Entwicklung des Weltalls bestimmen. Sie zeichnete ein einfaches und anschauliches Weltbild in Form einer Erzählung, astronomische und geologische Vorgänge wurden mit spektakulären Geschichten gepaart, die fantastischen Abenteuerromanen glichen.

Hanns Hörbiger starb am 11. Oktober 1931 in Mauer bei Wien.


Nach seinem Tod ebbte die Begeisterung für die Welteislehre zunächst ab, lebte jedoch im Nationalsozialismus wieder auf. Neben Heinrich Himmler, der Forschungen auf diesem Gebiet förderte und unter seinen persönlichen Schutz stellte, hegte auch Hitler Interesse für die Welteislehre.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges galt die Welteislehre nicht nur als falsche Theorie, sondern überdies als nationalsozialistische Pseudowissenschaft und verschwand weitgehend aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit.


--> Historische Bilder zu Hanns Hörbiger (IMAGNO)

Werke (Auswahl)#

  • P. Fauth (Hg.), Hörbigers Glacial-Kosmogonie, 1913

Literatur#

  • B. Nagel, Die Welteislehre. Ihre Geschichte und ihre Rolle im "Dritten Reich", 2000

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl