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Kühn, Eusebius Franz#

auch Kuehn, Kino, Chino


* 10. 8. 1644, Nonsberg bei Trient (Südtirol)

† 15. 3. 1711 St. Magdalena (Mexiko; erschossen)


Forscher und Kartograph, Jesuit, Missionar
Erforscher Nordamerikas


Häuptling der Comanchen (Kühn, E.F.)
Ein Häuptling der Comanchen
© Time life, München

Eusebius Franz Kühn (Kuehn), aus bischöflich-trientnerischem Adel, wurde 1644 in Segno (heute Gemeinde Taio) am Nonsberg geboren.

Das gesamte Gebiet der heutigen Gemeinde Taio (dt. Theyl) gehörte damals zum Hochstift Trient, war also mittelbares Herrschaftsgebiet des gefürsteten Grafen von Tirol (habsburgische Erbländer, Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation).


Nach seiner - wie damals üblich - breitgefächerten wissenschaftlichen Ausbildung als Jesuit wurde Pater Eusebius F. Kühn vorerst Professor für Mathematik an der Universität Ingolstadt.


1687 ging er nach Mexiko, wurde dort Berater des Vizekönigs, gründete die Jesuitenmission von Kalifornien und drang ab 1689 in mühevollen Fußmärschen immer weiter nach Norden vor.

Im Verlauf dieser Reisen entdeckte Kühn die Mündung des Rio Grande und stellte fest, dass Niederkalifornien (Baja California) eine Halbinsel ist (und mit dem Festland zusammenhängt!).

Er kam bis zu den damals äußerst gefürchteten Indianerstämmen der Apachen und Comanchen und drang 1700 bis zum Colorado vor.

Insgesamt legte er mehr als 35.000 Kilometer zurück, fertigte von all seinen Fahrten genaues Kartenmaterial an und hinterließ geographische Werke in spanischer Sprache.


Zum Dank für seine Leistungen ernannte ihn König Philipp V. zum "Hofkosmographen". 1711 wurde Kühn von aufrührerischen Indianerstämmen erschossen.



Eusebius Kühn wurde unter dem Namen Kino für die Entdeckung und Erschließung Nordwestmexikos und des Südwestens der heutigen USA bekannt. Als Staatsgründer von Arizona wurde ihm zum 250. Todestag eine Statue im Kapitol in Washington errichtet.

Literatur#

  • Neue Deutsche Biographie, Bd. Berlin 1982
  • Adiós Austria – Erfahrungsberichte österreichischer Rückwanderer aus Spanien, S. Krammel, Diplomarbeit, 2009

Quellen#



Redaktion: Hilde und Willi Senft