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Kremenezky, Johann#

* 1850, Odessa (Ukraine)

† 25. 10. 1934, Wien


Elektrotechniker, Industrieller


Ab 1869 betätigte sich Johann Kremenezky bei russischen Eisenbahnen und übersiedelte 1874 nach Berlin, um sich dort an der Technischen Hochschule weiter auszubilden. Seine erste Anstellung fand er bei Siemens & Halske in Berlin, wo er in dem im Aufbau befindlichen Beleuchtungswesen beschäftigt war. Als 1877 die Jablochkoff'sche Kerze in Paris in Verwendung kam, trat er bei der Erzeugerfirma ein und übernahm die Einführung in die Geschäfts- und Straßenbeleuchtung. 1880 sandte ihn die Firma nach Wien, um auch hier die elektrische Straßenbeleuchtung zu forcieren. Der Probebetrieb im Volksgarten war erfolgreich, doch erteilte die Stadt keinen Auftrag.


Nachdem Kremenezky österreichischer Staatsbürgerschaft geworden war, gründete er 1882 mit Bela Egger die "Erste österreichisch-ungarische Fabrik für elektrische Beleuchtung und Kraftübertragung, Egger, Kremenezky & Co" in Wien 9, Grünentorgase 19, die hauptsächlich Bogenlampen und Dynamomaschinen erzeugte. 1884 trat Egger aus der Gesellschaft aus, die neue Teilhaber aufnahm (u.a. die Brush Electrical Engeneering Company, London) und nun unter "Kremenezky, Mayer & Co firmierte und Glühlampen erzeugte. 1888 richtete sie in Wien die erste elektrische Zentrale Österreichs ein. 1889 übersiedelte die Fabrik für Starkstromartikel und Glühlampen in die ehem. Siglsche Lokomotivfabrik, Wien 9, Severingasse 9. 1896 schied Brush London aus dem Unternehmen aus, das unter Kremenezky als Technischer Direktor, als Österreichische Schuckert-Werke AG und und nach dem Beitritt von Siemens & Halske in die "Österr. Siemens-Schuckert-Werke AG" umgewandelt wurde. Als der Firmengründer 1899 seine Stellung aufgab, überließ ihm Siemens-Schuckert die Glühlampenerzeugung, die er in einer eigenen Firma (in den Räumen der früheren Fabrik in der Severingasse/Michelbeuerngasse) weiterführte. Die Großerzeugung elektrischer Glühlampen begann mit der Kohlenfadenlampe, über die Metallfadenlampe bis zur gasgefüllten Metalldrahtlampe.


Im Mai 1908 übersiedelte das Unternehmen in seine neue Fabrik, Wien 20, Dresdner Straße 57. 1923 stellte sie als erste Radioröhren her. 1930 erzeugte der Betrieb mit 1500 Arbeitern rund 7,5 Millionen Glühlampen jährlich. Die Firma hielt u.a. Patente auf Eisenbahnsicherungsapparate, Quecksilbergleichrichter, Koch- und Heizgeräte. Johann Kremenezky war Kurator im Technischen Museum für Industrie und Gewerbe und im Technologischen Gewerbemuseum. Seine Verdienste um dei Entwicklung der Elektrotechnik in Österreich wurden durch die Erennung zum Ehrenbürger der Technsichen Hochschule und der Stadt Wien ausgezeichnet. Er zählte zum Freundeskreis von Theodor Herzl.

Quelle#

© TMW

  • Technisches Museum Wien, Archiv (Personenmappe)


Redaktion: hmw