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Landesmann, Hans#

* 1. 3. 1932, Wien

† 18. 9. 2013, Salzburg


Kulturmanager, Musikmanager


Hans Landesmann wurde am 1. März 1932 in Wien geboren und nahm bereits als Sechsjähriger Klavierunterricht in Ungarn, wohin seine Familie 1938 gezogen war.

Nach seiner Rückkehr nach Wien absolvierte er ein Klavierstudium an der Hochschule für Musik. Nach einem Chemie-Studium an der Pariser Sorbonne und an der Columbia University New York, das er 1956 abschloss, gab er seine wissenschaftlichen Pläne nach dem unerwarteten Tod seines Vaters 1957 auf und trat in den Familienbetrieb ein, den Vieh- und Fleischgroßhandel Alexander Landesmann und Sohn in St. Marx.

Seine Karriere als Musikmanager begann er 1964 als Direktoriumsmitglied der Wiener Konzertgesellschaft, deren Vizepräsident er ab 1974 war, ehe er von 1977 bis 1983 deren Generalsekretär war. "Nebenbei" arbeitete er jedoch immer noch im Fleischgroßhandel der Familie.

Von 1979 bis 1983 war er Mitglied des Programm-Komitees der Wiener Festwochen. In der Folge war Landesmann an der Etablierung zahlreiche Kulturinitiativen beteiligt: 1984/85 organisierte er in London das spartenübergreifende Festival "Mahler, Wien und das 20. Jahrhundert" gemeinsam mit Claudio Abbado, mit dem er 1986 das "Gustav Mahler Jugendorchester" gründete. 1988 initiierte er die "Mondseer Musiktage". Aber auch international war Landesmann hoch aktiv: Von 1984 bis 1988 war er künstlerischer Leiter des Jugendorchesters der Europäischen Gemeinschaft, 1986/87 Beauftragter für Musik für die österreichische "Europalia" in Brüssel. Außerdem war er als Berater tätig, etwa für das Barbican Center London und die Alte Oper Frankfurt.

Auch an der Strukturreform der Salzburger Festspiele war Hans Landesmann federführend beteiligt und war ab 1989 Mitglied des Direktoriums der Salzburger Festspiele und auch Mitglied der Findungskommission für eine neue Leitung. An der Seite von Intendant Gerard Mortier prägte er in der neuen Struktur von 1991 bis 2001 ein Jahrzehnt lang als kaufmännisch-organisatorischer Leiter und Verantwortlicher des Konzertbereiches die Salzburger Festspiele der Post-Karajan-Ära.

Von 2002 bis 2004 war Landesmann als Musikdirektor der Wiener Festwochen wieder in Wien tätig, wo er sich intensiv der Förderung neuer Musik widmete. Von der Spitze der Salzburg Biennale, die er als Intendant und Spiritus Rektor im Jahr 2009 begründete, zog er sich nach der erfolgreichen ersten Ausgabe aus Altersgründen zurück.

Am 18. September 2013 – nur wenige Wochen nach dem Tod seiner Frau Elaine – starb Hans Landesmann, der unermüdliche Förderer junger Komponisten.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, 2007

Werke (Auswahl)#

  • Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum, Autobiographie, 2011

Weiterführendes#

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl