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Lehmann, Lotte#

* 27. 2. 1888, Perleberg (Deutschland)

† 26. 8. 1976, Santa Barbara (USA)


Kammersängerin (Sopran)


Lotte Lehmann
Lotte Lehmann als Färberin in der Oper "Die Frau ohne Schatten" von R. Strauss. Foto
© Bildarchiv der ÖNB, Wien, für AEIOU

Charlotte Lehmann wurde am 27. Februar 1888 in Perleberg in Brandenburg in eine musikalische Beamtenfamilie geboren.

1902 übersiedelte die Familie nach Berlin, wo Lotte die Mittelschule besuchte und schon früh durch ihr musikalisches Talent und ihre schöne Stimme auffiel.

Sie nahm Unterricht an der Berliner Königlichen Hochschule für Musik sowie an der privaten Gesangsschule von Etelka Gerster, danach bei der Gesangspädagogin Mathilde Mallinger.

1910 wurde Lotte Lehmann als festes Ensemblemitglied an die Hamburger Oper engagiert, wo sie als zweiter Knabe in Mozarts "Zauberflöte" debütierte.

1914 später ging sie nach Wien und sang zwei Jahre später erstmals an der Wiener Hofoper als Ensemblemitglied. Von 1916 bis 1938 stand Lotte Lehmann in Wien auf der Bühne und feierte mit ihrem lyrischen Sopran Triumphe (vor allem als Strauss-Interpretin).

Von Wien aus gastierte sie in Berlin, Paris, London, Chicago, New York, Konzerttourneen führten sie bis nach Australien. Richard Strauss und Erich Wolfgang Korngold schrieben Hauptrollen in ihren Opern eigens für sie.

Ihre internationale Karriere hatte bereits 1924 in London am "Covent Garden" begonnen, hier sang sie bis 1938 die großen Partien ihres Fachs.


Ab 1933 durfte Lotte Lehmann (weil sie sich von ihrem jüdischen Ehemann nicht trennen wollte) in Deutschland nicht mehr auftreten; 1938 - beim "Anschluss" Österreichs - emigrierte sie wie viele andere in die USA, zunächst nach New York; später ließ sie sich im kalifornischen Santa Barbara nieder.

Von 1938 bis 1951 wurde die "Metropolitan Opera" in New York der Mittelpunkt ihres Künstlerlebens, wo sie zur 1. Sopranistin avancierte.

Aber auch ihre Konzerte mit Liedern (u.a. Schumann, Schubert, Brahms, Hugo Wolf oder Mendelssohn) waren stets ausverkauft und auch mit der "leichten Muse", wie Operettenarien von Léhar oder Offenbach, begeisterte sie das Publikum. Sie trat in Rundfunksendungen auf und machte 1948 mit dem Hollywood-Film "Big City" auch einen Ausflug auf die Leinwand.


1945 gab sie als Marschallin in Strauss' Rosenkavalier ihre letzte Opernvorstellung an der Metropolitan Opera und beendete ihre Sängerkarriere 1951 mit einem gefeierten Liederabend in der New Yorker Town Hall. Danach trat sie zwar noch gelegentlich auf, arbeitete aber hauptsächlich als Gesangspädagogin. Bis zu ihrem Tod unterrichtete sie und prägte an der "Music Academy of the West" in Santa Barbara eine ganze Generation herausragender amerikanischer Sänger. Darüber hinaus machte sie sich auch als Schriftstellerin einen Namen - sie schrieb neun Bücher, darunter 1937 ihre Autobiografie "Anfang und Aufstieg".


Am 26. August 1976 verstarb Lotte Lehmann, die seit 1945 amerikanische Staatsbürgerin war, in Santa Barbara; ihre Urne wurde am 1977 auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem Ehrengrab der Stadt Wien beigesetzt.


--> Historische Bilder zu Lotte Lehmann (IMAGNO)

Auszeichnungen, Ehrungen#

  • Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper, 1929
  • Ehrentitel "Kammersängerin"
  • "Offizier der Ehrenlegion", 1937
  • Ehrenring" der Stadt Wien, 1962
  • "Großes Deutsches Verdienstkreuz", 1964
  • Große Silbermedaille der Stadt Salzburg, 1969
  • Ehrendoktorat der "University of California"

Werke (Auswahl)#

  • Orplid, mein Land, 1936 (Roman)
  • Anfang und Aufstieg, 1937
  • More than Singing, 1945
  • My Many Lives, 1948
  • Singing with R. Strauss, 1964

Literatur#

  • B. Glass, L. Lehmann, 1988
  • A. Jefferson, L. Lehmann, 1988
  • B. W. Wessling, L. Lehmann, 1995

Quellen#



Redaktion: I. Schinnerl