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Mantl, Wolfgang#

* 18. 3. 1939, Wien
+ 29. 7. 2022


Politikwissenschaftler und Jurist


Wolfgang Mantl
Wolfgang Mantl

Wolfgang Mantl wurde am 18. März 1939 in Wien geboren, wo er auch aufwuchs.

Nach der Matura 1957 am Humanistisches Gymnasium in Hietzing absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, das er 1961 mit der Promotion zum Dr. iur. abschloss.


Von 1962 bis 1965 war er Assistent für öffentliches Recht an der Hochschule für Welthandel in Wien (heute Wirtschaftsuniversität), ab 1965 an der Universität Graz, wo er 1974 in Allgemeiner Staatslehre, Politikwissenschaft und Österreichischem Verfassungsrecht habilitierte.


Dr. Wolfgang Mantl wurde 1979 Ordinarius für Politikwissenschaft und Verfassungsrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz, an der er 1990 zum Vorstand des Institutes für öffentliches Recht berufen wurde (bis 1994) und bis zu seiner Emeritierung 2007 Leiter der Abteilung für Politikwissenschaft sowie Allgemeine Staats- und Verfassungslehre war.


Wolfgang Mantl widmet sich vor allem der Demokratietheorie, der Verwaltungspolitologie, der Parteienlehre sowie der Entwicklungsanalyse politischer Ideen und Bewegungen.


Mantl war Gastprofessor an der Universität Leiden in den Niederlanden, der Universität Fribourg in der Schweiz, der Nationalen Iwan-Franko-Universität Lemberg in der Ukraine und hatte von 2003 bis 2008 einen Lehrauftrag für Politikwissenschaft an der FH Joanneum in Graz inne.


Wolfgang Mantl arbeitet von 1979 bis 1990 an der Reform der steirischen Landesverfassung mit, war 1985 Mitherausgeber der Kleinen Zeitung und gibt seit 1985 gemeinsam mit Christian Brünner und Manfred Welan die Studien für Politik und Verwaltung heraus.


1987 und 1988 war er wissenschaftlicher Leiter des von Alois Mock einberufenen gesellschaftspolitischen Forums der ÖVP.

Von 1992 bis 2001 war er Obmann des Vereines "Josef Krainer – Steirisches Gedenkwerk" in Graz, von 1993 bis 1997 war er Mitglied der Österreichischen UNESCO-Kommission und des Österreichischen Rates für Wissenschaft und Forschung in Wien und von 1998 bis 2004 Mitglied des Kuratoriums des Europäischen Forums Alpbach.

Darüber hinaus ist er als Gutachter des Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung (FWF), des Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank, der Österreichischen Forschungsgemeinschaft (ÖFG) und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien tätig.
Im Laufe der Jahre hatte und hat Dr. Mantl zahlreiche Mitgliedschaften in Akademien, Kommissionen und wissenschaftlichen Gremien inne und war maßgeblich an der Durchführung von internationalen und interdisziplinären Tagungen beteiligt.


Em.o.Univ.Prof. Dr.Dr.h.c. Wolfgang Mantl ist verheiratet mit Maria Mantl; sie haben zusammen vier Kinder und zwei Enkelkinder.

Nachruf auf Wolfgang Mantl vom Landeshauptmann Christopher Drexler#

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Johann-Nestroy-Preis, 1962
  • Leopold Kunschak-Förderungspreis, 1971
  • Theodor Innitzer-Förderungspreis, 1975
  • Karl v. Vogelsang-Preis, 1981
  • Silberne Pro Meritis-Medaille der Universität Graz, 1986
  • Theodor Innitzer-Würdigungspreis, 1993
  • wirkliches Mitglied der österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1999
  • Großer Josef Krainer-Preis für Wissenschaft, 2002
  • Benennung eines Planeten „(17488) Mantl = 199 TQ6“ seitens der „International Astronomical Union“ in Heidelberg, 2004
  • Ehrendoktorat der Nationalen Ivan Franko-Universität (Lemberg), 2006
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen mit Stern des Landes Steiermark, 2007
  • Mitglied der Academia Europaea/The Academy of Europe in London, 2011
  • Wissenschaftspreis der Margaretha Lupac-Stiftung für sein wissenschaftliches Gesamtwerk, 2013

Publikationen (Auswahl)#

Bücher

  • Katholisches Soziallexikon. Innsbruck - Graz 1980 (Hg. mit Alfred Klose und Valentin Zsifkovits)
  • Studien zu Politik und Verwaltung, Wien-Köln-Graz, seit 1981 (Hg. mit Christian Brünner und Manfried Welan, bisher 95 Bände)
  • Tradition und Herausforderung. 400 Jahre Universität Graz. Graz 1985 (Hg. mit Kurt Freisitzer, Walter Höflechner und Hans-Ludwig Holzer)
  • Nachdenken über Politik. Jenseits des Alltags und diesseits der Utopie. Graz-Wien-Köln 1985 (Hg. mit Josef Krainer, Manfred Prisching und Michael Steiner)
  • Wien um 1900. Aufbruch in die Moderne. Wien 1986 (Hg. mit Peter Berner und Emil Brix)
  • Wissenschaft und Freiheit. Ideen zu Universität und Universalität. Wien-München 1989 (Hg. mit Erhard Busek und Meinrad Peterlik).
  • Die neue Architektur Europas. Reflexionen in einer bedrohten Welt. Wien-Köln-Graz 1991
  • Politik in Österreich. Die Zweite Republik: Bestand und Wandel. Wien-Köln-Graz 1992
  • Staatsrecht und Staatswissenschaften in Zeiten des Wandels. Festschrift für Ludwig Adamovich zum 60. Geburtstag. Wien-New York 1992 (Hg. mit Bernd-Christian Funk, Hans R. Klecatsky, Edwin Loebenstein und Kurt Ringhofer)
  • Ortsbestimmung. Politik-Wirtschaft-Europa. Graz-Wien-Köln 1993 (Hg. mit Josef Krainer junior)
  • Effizienz der Gesetzesproduktion. Deregulierung im internationalen Vergleich. Wien 1995 (Hg.)
  • Liberalismus. Perspektiven und Interpretationen. Wien-Köln-Graz 1996 (Hg. mit Emil Brix)
  • Die Landeshauptleute der Steiermark. Graz-Wien-Köln 2000 (Hg. mit Alfred Ableitinger und Herwig Hösele)
  • Steirisches Jahrbuch für Politik, Graz seit 2001 (Mitherausgeber, bisher 9 Bände)
  • Kultur der Demokratie. Festschrift für Manfried Welan zum 65. Geburtstag. Wien-Köln-Graz 2002 (Hg. mit Christian Brünner, Alfred J. Noll und Werner Pleschberger)
  • Der Rechtsstaat vor neuen Herausforderungen. Festschrift für Ludwig Adamovich junior zum 70. Geburtstag. Wien 2002 (Hg. mit Bernd-Christian Funk, Gerhart Holzinger, Hans R. Klecatsky, Karl Korinek und Peter Pernthaler)
  • Gigatrends. Erkundungen der Zukunft unserer Lebenswelt. Wien-Köln-Graz 2003 (Hg. mit Franz Kreuzer und Maria Schaumayer).
  • Identität und offener Horizont. Festschrift für Bischof Egon Kapellari zum 70. Geburtstag. Wien-Graz-Klagenfurt 2006 (Hg. mit Weihbischof Franz Lackner)


zahlreiche wissenschaftliche Beiträge in Fachzeitschriften und Monographien (u.a.)

  • Der österreichische Parteienstaat. Die Rolle und einige Gegenwartsprobleme der Parteien in der österreichischen Demokratie. Leibnitz 1969
  • Repräsentation und Identität. Demokratie im Konflikt. Wien-New York 1975
  • Verfassungspolitik. Dokumentation Steiermark. Wien-Köln-Graz 1985 (mit Christian Brünner, Dietmar Pauger und Reinhard Rack)
  • Politikanalysen. Untersuchungen zur pluralistischen Demokratie. Wien-Köln-Graz 2007

Literatur#

  • Politik, Staat und Recht im Zeitenbruch. Symposion aus Anlass des 60. Geburtstags von Wolfgang Mantl. Wien-Köln-Graz 2001 (Hg. von Joseph Marko und Klaus Poier)
  • Soziokultureller Wandel im Verfassungsstaat. Phänomene politischer Transformation. Festschrift für Wolfgang Mantl zum 65. Geburtstag. Zwei Bände. Wien-Köln-Graz 2004 (Hg. von Hedwig Kopetz, Joseph Marko und Klaus Poier)

Weiterführendes#

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl