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Mucke, Hermann#


* 1. 3. 1935, Wien

† 12.3. 2019, Wien


Astronom


Hermann Mucke wurde am 1. März 1935 in Wien geboren.

Er besuchte schon als Gymnasiast die legendären "Sternabende" des Wiener Astronomen Oswald Thomas, des Gründers des Astronomischen Büros Wien und des Wiener Planetariums.

Nach der Matura studierte er Astronomie (an der Universität Wien) und Physik (an der Technischen Universität Wien).

Daneben - auch um ein wenig Geld zu verdienen - engagierte er sich in der Volksbildung. Er gründete 1954 die "Astronomische Volksbildungsstelle Flakturm": hier, auf der Bunkeranlage im Esterhazypark in Wien-Mariahilf, vermittelte er astronomisches Wissen u.a. mit Hilfe selbstgebauter Fernrohre.

1964 wurde er Leiter des Wiener Planetariums im Prater, das er zu einer international beachteten Institution führte. 1971 übernahm Hermann Mucke zusätzlich die Leitung der Urania-Sternwarte; beide Einrichtungen führte er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000.

Unterstützt von seiner Frau Ruth leitet er weiterhin das Astronomische Büro Wien, das er nach dem Tod von Oswald Thomas 1963 übernommen hatte, gibt seit 1958 die astronomische Monatsschrift "Der Sternenbote" heraus und außerdem das astronomische Jahrbuch "Österreichischer Himmelskalender".
In dem von ihm und seinen Mitarbeitern 1997 aufgebauten Sterngarten, einem Freiluftplanetarium neben der Wotruba-Kirche in Wien-Liesing, bietet er nach wie vor regelmäßig Führungen an.


Muckes Spezialgebiet ist die astronomische Phänomenologie, also jene Vorgänge, die die Erde und somit den Menschen unmittelbar betreffen bzw. mit einfachsten Mitteln, meist mit freiem Auge, zu beobachten sind.
Dazu zählen Kalender, Jahreszeiten, Mondphasen und auch besonders Finsternisse. So publizierte er 1992 und 1993 gemeinsam mit Jean Meeus je einen Kanon der Sonnen- und Mondfinsternisse der vergangenen 2.000 und der nächsten 2.500 Jahre.

Hermann Mucke, nach dem ein Astroid benannt ist, hat zudem zahlreiche Beobachtungsprogramme für Amateurastronomen ins Leben gerufen, etwa für Sternbedeckungen oder Finsternisse. Darüber hinaus hat er die 2009 in Betrieb gegangene erste automatische Meteorkamera-Station in Österreich mit Standort im Waldviertel initiiert, die alle sogenannten Feuerkugeln, helle Leuchterscheinungen am Himmel, erfasst.

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl