Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

X, Robert Adrian#


* 22. 2. 1935, Toronto (Kanada)

† 7. 9. 2015, Wien


Medienkünstler


Robert Adrian X wurde am 22. Februar 1935 in Toronto in Kanada geboren, wo er auch aufwuchs.

1972 übersiedelte er - der Liebe wegen - nach Wien und hatte bald erste kleinere Ausstellungen. 1976 wurde er in der Innsbrucker Taxisgalerie von Peter Weiermair und danach in der Wiener Galerie nächst St. Stephan als Vertreter einer konzeptuell-analytischen Malerei vorgestellt.

Ab 1979 beschäftigte sich Robert Adrian in Theorie und Praxis mit Kunst in den Telekommunikationstechnologien. Er nahm nicht nur an einer Vielzahl von Projekten teil, die mit Telefax, Slow-Scan-TV, Amateur-Funk, Mailbox-Systemen und später natürlich auch dem Internet arbeiteten, sondern initiierte und organisierte auch einige weltumspannende Kommunikationsprojekte wie zum Beispiel "Die Welt in 24 Stunden". (Bei diesem Projekt, das 1982 im Rahmen des Ars Electronica Festivals stattfand, tauschten Künstler in aller Welt per Fax, (Bild-)Telefon und Computernetzwerk Botschaften und Kunstwerke aus.)

In der 1979 aus bunter Fimo-Masse entstandenen Werkgruppe "214 Jobs" stellt er sich in all den Rollen, die er bereits im Leben eingenommen hatte, dar - als Obstpflücker, Computeroperator, Bilderrahmer und Bilderfälscher, Ausstellungsmanager, Hausmann, Aktmodell oder Statist.

1981 sendete "Mister X" in der inzwischen legendären Aktion "Surveillance/Überwachung" Bilder einer Überwachungskamera (CC-TV) aus der U-Bahn-Station Karlsplatz ins ORF-Abendprogramm.

1995 rief Robert Adrian gemeinsam mit Künstlern wie Martin Schitter, Gerfried Stocker und Horst Hörtner die Website "Kunstradio On Line") ins Leben und betreute diese bis April 2000. (Bis heute ist die von Adrian entworfene Grundstruktur erhalten; "Radio zum Anschauen" nannten die Künstler damals die ersten WWW-Seiten der Kunstradio-Website, die auch weiter von Künstlern gestaltet wurde und wird.)

Er setzte sich auch theoretisch mit den Fragen der postindustriellen Revolution und ihren Auswirkungen auf Kunst und Kultur auseinander.


Mit seinen Installationen, Bildern, Skulpturen und Telekommunikationsprojekten war er bei der Biennale in Venedig (1980 und 1986) sowie bei der Biennale von Sydney und zahlreichen anderen internationalen Ausstellungen vertreten. 2001 zeigte die Kunsthalle Wien eine umfassende Werkschau des vielseitigen Künstlers, 2009 erhielt er den renommierten Nam June Paik Art Center Prize.

Am 7. September 2015 starb Robert Adrian X 80-jährig in Wien.

Literatur#

  • R. Reitbauer (Redaktion), Die Geometrie des Schweigens, Ausstellungskatalog, Wien 1991

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl