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Konrad Paul Liessmann: Theorie der Unbildung#


Konrad Paul Liessmann : Theorie der Unbildung. Die Irrtümer der Wissensgesellschaft, Zsolnay, Wien, 2006, gebunden, 176 Seiten, ISBN-13 9783552053823


Theorie der Unbildung

Was weiß die Wissensgesellschaft? Wer wird Millionär? Wirklich derjenige, der am meisten weiß? Wissen und Bildung sind, so heißt es, die wichtigsten Ressourcen des rohstoffarmen Europa. Debatten um mangelnde Qualität von Schulen und Studienbedingungen - Stichwort Pisa! - haben dennoch heute die Titelseiten erobert. In seinem Buch entlarvt der Wiener Philosoph Konrad Paul Liessmann vieles, was unter dem Titel Wissensgesellschaft propagiert wird, als rhetorische Geste: Weniger um die Idee von Bildung gehe es dabei, als um handfeste politische und ökonomische Interessen.

Konrad Paul Liessmann versucht in diesem Buch für die Bildung zu sprechen. Bildung ist mehr als Wissen. Die Wissensgesellschaft achtet das Wissen nicht, so die These. In diesem Buch zeigt er, aus seiner Sicht, die Irrtümer und falschen Entwicklungen auf, die zur heutigen schlechten Bildung geführt haben, die von vielen wortreich beklagt wird.

Mit einem Satz aus dem Lied "Der Wüde auf seiner Maschin" von Qualtinger und Bronner scheint die Bildungspolitik gekennzeichnet: "I was zwoa net wohin, aber dafür bin i schneller duat" zu sein.

So könnte man die Grundannahme aus dem Buch ausdrücken. Eine Lösung könnte sein, sich über den Begriff Bildung wieder klar zu werden und daran die Politik auszurichten. Das Buch, denke ich, ist deshalb wichtig, weil es einen Schritt zurück macht und eine Problembestimmung versucht. Eine gute Problembestimmung ist immer Grundlage für eine Lösung, um das, im letzten Kapitel, heftig angefeindete Wort "Reform" nicht verwenden zu müssen.


"I was zwoa net wohin, aber dafür bin i schneller duat" zu sein.
"I was zwoa net wo I hinfoa, aber dafür bin i schneller duat" zu sein.

--Pachl W., Donnerstag, 26. August 2010, 17:01