Was ist Diabetes?#
Diabetes (griech.) heißt zunächst nichts anderes, als " Durchfluss", Gemeint ist zumeist ein erhöhter Harnfluss. Der deutsche Ausdruck, Bis 1900 verwendet, heißt Harnruhr. Dieses kann verschiedene Ursachen haben. Dementsprechend unterscheiden wir auch mehrere Diabetes-Arten. Zum Beispiel:
- Diabetes Insipidus: .die Wasserharnruhr.
- Diabetes renalis:, Nierendiabetes (auch Diabetes innocens, Diabetes innocuus, renale Glukosurie genannt). Hier liegt eine erhöhte Zuckerausscheidung im Harn vor infolge einer Nierenkrankheit, bei nicht erhöhtem Blutzuckerspiegel, und gelegentlich sogar erniedrigtem Blutzuckerspiegel. Eine Sonderform des D. renalis ist die Schwangerschaftsglukosurie, die nur vorübergehend auftritt und einem Ansteigen der Glukokortikoihormone der Nebennierenrinde zugeschrieben wird.
- Diabetes salinus renalis:, Hier liegt ein sogenanntes renales Salzverlustsyndrom aufgrund einer Schädigung der Nieren vor.
- Phosphatdiabetes: bezeichnet man die Vitamin D-resistente Rachitis. Hier liegt ein Versagen der Rückresorptionsmechanismen in der Niere vor. Daher geht massiv Phosphat mit dem Urin verloren (=Harnruhr). Da ein Minimum an Phosphat im Blutserum notwendig ist, müssen die Reserven aus den Knochen angegriffen werden, was zur Knochenerweichung (=Rachitis) führt.
- Diabetes Mellitus, Die wohl bekannteste Form des Diabetes
Die Zuckerkrankheit#
Die chronische und unheilbare (nur behandelbare) Form des Diabetes Mellitus wird allgemein Zuckerkrankheit genannt
Das Insulinmangelsyndrom#
Diabetes Mellitus Typ 1 ; Auch unter folgenden Bezeichnungen bekannt: IRS Diabetes ( Insulin requiring for survival) – (Neueste Bezeichnung lt. WHO); Juveniler Diabetes, Jugenddiabetes, Brittle Diabetes, LADA; u.A. Typ 1 Diabetes hat zu wenig Insulin, weil die Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse(=Pankreas), die das ins Blut ausschütten sollten, aus irgendeinem Grund beschädigt oder kaputt sind. Tritt oft im Jugendalter auf. Je weniger Insulin, desto deutlicher die Symptome. Hier gibt es oft starke Blutzuckerschwankungen mit der Gefahr der Unterzuckerung. Wenn der BZ so ca. unter 40 mg/dl fällt, wird es echt brenzlig, weil da die Gehirnzellen nicht genug Energie bekommen. Stress tritt auf: starkes Schwitzen, schneller Puls, Angst, Verwirrtheit, Bewusstseinsverlust (Hypoglykämie oder auch Hypo genannt). Behandlung des Typ 1 stützt sich auf Blutzucker-Messungen, Kontrolle der Nahrungsaufnahme (BE-Rechnen), und bedarfsgerechter Insulingabe (spritzen) Leitsatz: „Bedarfsgerechte Insulintherapie bei freier Kost“ (Dr. Stolte 1927)Die Insulinresistenz#
Die Insulinresistenz Diabetes Mellitus Typ 2 ist eine chronische Stoffwechselstörung und die häufigere Form der Zuckerkrankheit. Die Betroffenen sind oft übergewichtig. Das mit der Insulinresistenz ist eine komische Geschichte. Es ist (die längste Zeit) genug Insulin im Blut, manchmal sogar mehr als bei Gesunden, aber es kann nicht so gut in die (Muskel- oder sonstige, also Ziel-) Zelle hinein, weil auf der Außenhaut (=Membran) der Zielzelle zu wenige Rezeptoren dran sind. Rezeptoren sind eine Art Eintrittspforten speziell für Insulin. Es darf ja nicht jeder hinein in die Zelle. Warum sind aber zu wenig Rezeptoren da? Bewegungsmangel, Fettstoffwechselstörung o.Ä., -Der oft zitierte Erbfaktor wird von manchen Diätologen angezweifelt, Innerfamiläre, anerzogene Essgewohnheiten führen nach Jahrzehnten zu einer Art Suchtverhalten, das nicht mehr wegzubringen ist. Behandlung: - da kann man vor allem mit bewußter Ernährung und körperlicher Betätigung die Zellen wieder insulinempfindlicher machen. Mäßige, regelmäßige Bewegung ist hier besonders gesund. Es gibt auch Tabletten, aber längerfristig soll man schauen, daß man mit Diät und Bewegung den Tablettenkonsum in Grenzen halten kann und trotzdem einen normalen BZ hat und nicht zunimmt Hoher BZ, also ein "schlecht eingestellter" Diabetes, ist nämlich eine heimtückische Sache. Es tut nicht weh (man hat nur Durst, eine trockene Haut und vermehrten Harnfluss), aber er beschädigt den Körper, z.B. die Blutgefässe, und das macht mit der Zeit Folgeschäden: Durchblutungsstörungen an den Beinen bis zur Amputation, Nierenschäden bis zur Dialyse, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetischer Fuß, Netzhauterkrankungen bis zur Blindheit, etc...Das Metabolische Syndrom#
Das Metabolische Syndrom: „das tödliche Quartett der Hochrisikopatienten“ beschreibt vom Prinzip her mehrere Krankheiten in einer:
- Diabetes mellitus Typ 2
- Übergewicht
- Erhöhte Blutfette
- Erhöhter Blutdruck.
Ernährung#
Als Stoffwechselstörung ist Diabetes Mellitus durch die Ernährung stark beeinflußbar. Die für Diabetiker als ideal angesehene Kostform ist, nach heutigem Wissen, auch für den Gesunden eine optimale Ernährungsweise. Die Diätbehandlung ist ein wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil der Diabetestherapie. Eine effektive Diätbehandlung setzt eine fachkundige und praxisbezogene Ernährungsberatung voraus. Eine standardisierte, Typen –spezifische Diabetesdiät läßt sich nicht formulieren.
Wissensstand Mai 2009
--Kailbach Walter, 2015-06-20