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Bienen und Imkerei#


von Guenter Erler


--> Bienengift in der Apitherapie --> Propolis --> Gelee Royale


Geschichte der Imkerei#

Die Imkerei hat in den letzten Jahrzehnten eine große Veränderung gemacht. Aus der Zeidlerei, bei der die Bienen in Bäumen gehalten wurden hat sich die Korbimkerei entwickelt. Dabei haben die Bienen in die Körbe die Waben gebaut. Bei der Ernte wurde ein Teil der Waben herausgeschnitten und diese in einem Tuch ausgepresst. Dabei wurde meist auch einTeil der Brut mitausgeschnitten. Dadurch wurde mit dem Honig auch Madensaft und Gelee-Royale mitgenossen.

Erst in den 30er Jahren begann die Imkerei mit Rähmchen und Wachsmittelwänden. Das hat den Vorteil, dass gezielt Waben entnommen werden können ohne das Brutnest (jener Bereich in dem die Brut, also die Bienenbabys in den Waben sind) zu zerstören. Für diese Form der Imkerei haben sich auch die Holzkästen (Beuten genannt) entwickelt. Die Größe und Form dieser Beuten haben eine vielzahl an Maßen und Formen.

Seit ca 30 Jahren setzen sich mehr und mehr genormte Bauformen durch. Das erleichtert den Handel mit vorgefertigten Wachsmittelwänden. Wenn man fertige Mittelwänd kauft, spart man sich eine menge Arbeit.

Was sich in der Imkerei noch stark verändert hat ist die Zucht. Die Königinnen werden meist auf Honigertrag und Sanftmut gezüchtet. Die Sanftmut erleichtert die Bienenhaltung in Siedlungsnähe.

Allgemeines Verhalten gegenüber den Bienen#

Bienen verteidigen nie sich selbst, sondern nur Ihr Volk! Daher sind Bienen nur in Stocknähe aggressiv!! Wichtig ist, sich nie hektisch zu verhalten. Ruhig bleiben! Wenn eine Biene aufsitzt nicht schlagen oder herumfuchteln. Wenn eine Biene stechen will, sticht sie sofort, oder erst wenn sie dazu getrieben wird. Sitzt eine Biene auf, achten, dass sie nicht gedrückt wird. Zum Entfernen von der Seite scharf wegwischen oder mit dem Finger wegschnippen. Fliegt eine Biene ins Haar, ruhig bleiben, sie findet ohne Zutun schneller weg.

Meist werden Kinder in die Füße gestochen, wenn diese barfuss laufen, und auf Bienen treten, die auf Honigsuche bei Klee oder anderen kleinen Blüten sind. Sieht man Bienen am Boden sitzen, hilft es nur, Schuhe anziehen, denn man übersieht immer welche.

Die Aufgaben der Bienen.#

Man muss ein Bienenvolk immer als ein Ganzes betrachten. Ein Bienenvolk besteht aus einer Königin, den Arbeiterinnen und den Drohnen. Die Drohnen sind die männlichen Bienen. Sie sind wesentlich größer als die Arbeitsbienen, aber auch kürzer und gedrungener als die Königin. Ihre Entwicklung vom Ei bis zum Schlüpfen dauert 24 Tage. Ihre Aufgabe ist nur dafür zu sorgen, dass die Königinnen befruchtet werden. Sie befinden sich normal im Stock. (Der Stock ist die Bienenwohnung, und kann ein eigens dafür hergestelltes Gehäuse aus Holz oder Kunststoff, ein Hohler Baum, eine Mauerritze oder Ähnliches sein. Nie soll ein Stock aus Metall bestehen, da dieses das Erdmagnetfeld fälscht, nach welchem sich die Bienen orientieren.) Hier leben die Drohnen wie "Gott in Frankreich". Sie brauchen nur zu Fressen und Faulenzen. Auf geheimnisvolle Weise erkennen sie aber, wenn eine Königin zu begatten, d.h. zu befruchten ist. Jetzt fliegen sie aus und treffen sich an einer bestimmten Stelle in der Luft. Hierhin fliegt auch die zu begattende Königin. Die Begattung findet in der Luft in ca. 10 m Höhe statt. Dabei vereinigt sich ein Drohn nach dem Anderen mit der Königin. Nachdem ein Drohn die Königin begattet hat, stirbt er nach kurzer Zeit. Eine Königin sollte von mindestens 40 Drohnen begattet werden.

Die Königin ist die Mutter aller Bienen im Volk. Ihre Aufgabe ist, für Aufrechterhaltung des Bienenvolkes durch genügend Nachwuchs zu sorgen. Sie ist das größte Wesen im Volk. Zu erkennen ist sie an dem langen Hinterleib.

Nachdem die Königin begattet wurde, fliegt sie zurück in ihren Stock. "Sie kommt von ihrem Hochzeitsflug heim." Nach einigen Tagen beginnt sie mit der Eiablage. Eine gute Königin legt in 24 Stunden bis zu 3000 (drei Tausend) Eier. (Das entspricht ihrem Körpergewicht!) Sie kontrolliert jede Zelle auf Reinheit und Größe,ehe sie ein Ei ablegt. In die größeren Zellen legt sie ein unbefruchtetes Ei - das wird ein Drohn. Die Zelle für die Arbeiterin misst exakt von Seite zu Seite 4,2 mm. Die Eier für diese Zellen werden während der Ablage aus dem Samenspeicher der Königin befruchtet. Sie kann aber selbst nicht bestimmen, wann eine neue Königin gezogen werden soll. Dies bestimmen die Arbeitsbienen durch den Ausbau einer Arbeiterinnenzelle zu einer extragroßen Zelle und durch eine spezielle Futtergabe für diese Made.(Solche Weiselzellen sind bis zu 4cm lang, und ihren Namen haben sie daher, dass man die Königin auch den Weisel nennt.)

Während normale Maden nur 3 Tage Gelee-Royale und 3 Tage Bienenbrot als Futter bekommen, werden Maden in einer Weiselzelle bis zum Verdeckeln am 6.Tag mit Gelee-Royale (daher auch Weiselfuttersaft genannt) gefüttert, und mit ca. 50 mg Weiselfuttersaft als Nahrung während der Verpuppung versorgt. Durch diese spezielle Futtergabe wächst die Königinmade auch um ein vielfaches schneller als die anderen Maden. Die neue Königin schlüpft schon am 18. Tag nach der Eiablage.

Die Arbeiterinnen machen eigentlich das Volk aus. Sie sind die braven und fleißigen Wesen, wie wir sie gerne haben. Ihre Arbeit fällt ihnen je nach Alter zu. Nach den zwei Tagen als Ei wo sie in Gelee-Royale schwimmen, vier Tagen als Made, gefüttert mit Bienenbrot (d.s. vorverdaute Blütenpollen) und 15 Tagen Verpuppung schlüpfen sie am 21. Tag.

Die ersten zwei Tage sind sie Zellenputzerinnen für die nachfolgende Brut. Dann haben sie "Ammendienst", d.h. sie füttern die Schwestern und Brüder in den offenen Brutzellen. Nun sind sie groß und stark genug für den Wachdienst am Flugloch. Erst nach ca. zwei Wochen sind sie für den Pollen und Nektarsuchdienst eingeteilt. Wenn in dieser Zeit viel Tracht ist, haben sie sich in 3-4 Wochen zu Tode gearbeitet.

Der Jahreslauf im Bienenvolk#

Beginn des Bienenjahres ist Ende Juli. Ab jetzt entstehen die langlebigen Winterbienen durch eine spezielle Futtergabe an die Brut. Jetzt muss der Imker an die gewünschte Frühjahrsentwicklung der Völker denken. Die Völker müssen für die Überwinterung selektiert werden. Zu sehr abgearbeitete Völker müssen entweder verstärkt, oder aufgelöst werden. Auffütterung mit Zuckerlösung- ca. 15kg Zucker je Volk, entspricht ca. 20l Zuckerlösung. Längstens Ende August muss die Einfütterung abgeschlossen sein.

Nun richtet das Volk seinen Wintersitz ein. Etwaiges Trachtangebot wird noch eifrig genützt, vor allem Blütenpollen ist sehr wichtig für die kommende Bienengeneration im Spätwinter. Nun ist Ruhe wichtig, es heißt ja auch die Winterruhe. Jede Störung bringt dem Volk nur Schaden. Die Bienen sitzen normal in einer Wintertraube dicht gedrängt - die Königin in der Mitte, dann die jüngsten und immer ältere Bienen. Längstens Ende Oktober soll die letzte Brut geschlüpft sein.

An schönen warmen Tagen wird etwas Flugbetrieb sein, um den anfallenden Müll auszuräumen. Erst Ende Jänner, Anfang Februar, wenn es warm ist, regt sich etwas mehr im Volk. Wenn die Temperatur im Schatten über 15° steigt, erfolgt der Reinigungsflug. Die Bienen fliegen aus um zu Koten, d.h. sie entleeren ihre Kotblase.

Jetzt ist auch die Zeit, wo die Königin wieder mit dem Eierlegen beginnt. Erst zaghaft, dann immer mehr. Der Futtervorrat muss nun herhalten. In der Zeit der Winterruhe brauchen die Bienen fast kein Futter - nur zur Temperierung, oder bei Störung. Das Brutnest weitet sich kugelförmig nach allen Seiten immer mehr aus. Die Temperatur in der Traube darf nicht mehr unter 35°C absinken, damit sich die junge Brut nicht verkühlt.

Die Bienen müssen quasi im Futter schwimmen. Verdeckeltes Futter betrachten die Bienen als eiserne Ration. Nur wenn die Königin Platz für Brut braucht sind die Bienen bereit, Futter zu entdeckeln und umzutragen. Während des Umtragens fressen sie auch. Dieses Fressen spornt sie zur Gelee-Royale-Produktion, damit zur Königinfütterung und diese zur gesteigerten Eiablage u.sw. an. Die Frühjahrsentwicklung ist im vollen Gang. Für die junge Brut ist auch genügend Pollen zur Fütterung nötig - wenn da Mangel herrscht, entwickeln sich die Jungbienen schlecht, und damit kann das stärkste Volk degeneriert werden. Genügend Winterfutter und Pollen im Herbst ist die Voraussetzung für die Frühjahrsentwicklung.

Jetzt ist der Zeitpunkt, zu dem die langlebigen Winterbienen absterben. Bei geeigneter Witterung herrscht bei einem gesunden Volk natürlich reger Flugbetrieb. Die Flugbienen kommen mit dicken Pollenhöschen nach Hause. Dies aber nur, wenn der Imker für entsprechende Bienenweide vorgesorgt hat. Entweder durch die Standortwahl, oder durch frühzeitiges Pflanzen und Säen geeigneter Bäume, Sträucher und Blumen. Z.B.: Weiden, Haseln, Erlen, Huflattich, Schwarze Pestwurz, Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblumen u.a.

Der Zeitpunkt für die entsprechenden Entwicklungsstadien kann je nach Lage und Witterung sehr verschieden sein. Das Winterfutter sollte über den Beginn der neuen Honigtracht hinausreichen.

Mit Beginn der neuen Honigtracht müssen genug junge Bienen vorhanden sein. Nun beginnt der Bautrieb zu erwachen – d. h. es sind genug Jungbienen mit einem Alter von mindestens 10 Tagen vorhanden - denn diese können in ihrem Leib Wachs produzieren. Jetzt ist Platz zum Wabenneubau gefragt. Der Imker nimmt die alten Futterwaben heraus und ersetzt diese durch Mittelwände. (Es handelt sich dabei um gepresste oder gegossene Wachsplatten auf denen die Bienen die Zellen errichten. Notwendig sind diese nur, damit der Wabenbau von den Bienen in den herausnehmbaren Rähmchen, und nicht an der Stockwand befestigt wird. Die Bienen bauen immer in Richtung N-S.

Wenn jetzt die Königin zuwenig Platz für die Eiablage vorfindet, wollen die Bienen schwärmen. D.h. sie ziehen Weiselzellen, damit eine neue Königin entsteht. Geschieht dies, so teilt sich das Volk und 1/3 bis 1/2 des Volkes zieht mit der alten Königin aus, um sich eine neue Heimat zu suchen. Die schwärmenden Bienen fressen sich aber vor dem Auszug von den Vorräten im Stock noch richtig voll, um für mindestens 3 Tage Futter zu haben.

Um eine Schwarmbildung zu verhindern, muss der Imker früh genug Leerwaben oder Mittelwände nachhängen. Der Wert eines Schwarmes hängt vom Zeitpunkt seiner Entstehung ab. Ein Schwarm im Mai - ein Fuder Heu, sagt man. Ein Schwarm im Summer - bringt Kummer. Das kommt daher, dass sich ein Maischwarm noch gut bis zur Einwinterung entwickeln kann, wo gegen ein Sommerschwarm schon weniger Chancen dafür hat. So ein Schwarm nimmt nicht nur eine Menge Honig mit, es bleiben auch fast keine Flugbienen zurück. Dadurch ist das zurückbleibende Volk am Eintragen von Pollen und Nektar gehemmt.

Jetzt ist die Zeit, wo der Imker das Gelee-Royale ernten kann. Er entnimmt dieses den Weiselzellen der in Schwarmstimmung befindlichen Völker. Jetzt ist aber auch die Nektartracht von Wiesenblumen, wie Löwenzahn und andere häufig auftretende Blumen. Natürlich ist jetzt auch das Wetter wichtig. Die beste Tracht hilft nicht, wenn das Wetter nicht mitspielt. Eine der wichtigsten Trachtpflanzen sind Bäume wie Ahorn oder Kastanie.

Ungefähr Mitte Juni beginnt der Wald zu honigen. Waldhonig ist kein Nektarhonig, sondern ein Honigtauhonig. Für die Produktion dieses Honig sind die "Roten Waldameisen" sehr wichtig. Diese belaufen die Bäume und pflegen die Blattläuse, damit sie ihnen den zuviel abgesaugten Pflanzensaft abnehmen können. Da bleibt in der Regel noch sehr viel Pflanzensaft übrig, der dann auf Blätter und Boden tropft. Bei entsprechender Witterung (warm und dunstig) trocknet dieser nicht so schnell, sodass ihn die Bienen aufnehmen und in den Stock tragen können.

In diesem Zusammenhang wird es klar, dass Wald, Ameise, Blattläuse, Bienen, Wespen, Spinnen, Vögel und Wild in einee Symbiose leben, d.h. dass verschiedene Lebewesen von eiannder profitieren.

Ab Ende Juni geht es mit der Volksentwicklung abwärts. Die Königinnen beginnen die Eiablage einzuschränken. Die Völker verbrauchen sich sehr stark bei den vielen Trachtflügen, d.h. es sterben viele Bienen vor Anstrengung. Der Imker kann jetzt seinen heißersehnten Honig ernten.

Die Arbeitsbienen beginnen nun die Drohnen aus dem Stock zu drängen. Sie werden nicht mehr gebraucht und müssen sterben. Das ist die Drohnenschlacht.

Und die Bienen beginnen wieder die Brut für die Winterbienen zu füttern.

P.S.: Die Bienen erzeugen mehr als nur Wachs und Honig, siehe den Beitrag über Propolis und Gelee Royale. #

Weiterführendes#

Mehr über Honig in Kostbroben aus Servus in Stadt & Land



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