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Das der Idee einer Versicherung zugrunde liegende Prinzip ist Solidarität: mit – relativ – geringen Zahlungen (Prämien) sehr vieler kann sehr wenigen Verursachern eines großen Schadens und dem Geschädigten geholfen werden. Ein großer Schaden würde sonst den Schädiger wirtschaftlich überfordern und dem Geschädigten somit keinen Ersatz verschaffen. Das Verhältnis von Zahlern (kleiner Beiträge) und Schadensfällen (nach Häufigkeit und Schwere des Schadens) muss groß sein. Ist es das nicht bzw. wird es kleiner, müssen entweder die Beiträge steigen oder die Schadenersatzzahlungen sinken, sonst kollabiert das System.

Unausgesprochen wirkt in diesem System auch ein Grundsatz des bürgerlichen Schadenersatzrechts: die Schadensminderungspflicht des Geschädigten. Dieser hat das Zumutbare zu tun, einen eingetretenen Schaden, für den ein anderer einstehen muss, nicht größer werden zu lassen. Beispiel: Durch einen Stein wird die Windschutzscheibe eines Autos zerstört. Für den Schaden hat der Vorausfahrende (dessen Haftpflichtversicherung), der den Stein aufgewirbelt hat, einzustehen. Wenn nun der Geschädigte sein Auto mit gebrochener Windschutzscheibe länger als vermeidbar im Freien stehen lässt und deswegen Schäden am Innenraum entstehen, ist der Schädiger (dessen Versicherung) für den über den Bruch der Scheibe hinausgehenden Schaden nicht mehr haftbar. Der Geschädigte hätte mit zumutbarem Aufwand diesen (Folge-)Schaden verhindern können und also verhindern müssen.

Sonderbarer Weise findet dieser Grundsatz bei der (verpflichtenden) Krankenversicherung keine Anwendung. Menschen, die leichtfertig nicht auf ihre Gesundheit achten - rauchen, Alkohol ohne Maß trinken, extrem ungesund essen, potentiell unfallträchtigen Sport treiben, nicht vorsorgen usw.) - stellen versicherungsmäßig ein erhöhtes Risiko dar und müssten daher höhere Prämien zahlen – was aber nicht der Fall ist. Das ist zu Lasten deren, die mit ihrer Gesundheit vernünftig umgehen, ungerecht.

Bei einer privaten Versicherung wird erhöhtes Risiko selbstverständlich berücksichtigt. Die Versicherungen erwähnen dieses zwar nicht ausdrücklich, aber die „Grundprämie“ wird schon so bemessen, dass erhöhte Risiken Deckung finden. Im vielzitierten Kleingedruckten wird dann aufgezählt, was nicht noch alles von der Versicherung umfasst ist, und zwar in einer Diktion, die glauben machen soll, man bekäme das geschenkt. Das kann man durchaus kritisieren; der große Unterschied zur gesetzlichen Versicherung liegt jedoch in der Wahlmöglich: Privat versichern muss man sich nicht.

An die gesetzliche Pflichtversicherung sind aber strengere Maßstäbe anzulegen. Es ist so viel von Steuergerechtigkeit die Rede. Von einer eigentlich selbstverständlichen Versicherungsgerechtigkeit wird nicht gesprochen. Warum?


Ganz ausgezeichneter, justisch extrem gut abgesicherter Vorschlag. Bei den Alkoholikern wäre daruaf hinzuweisen, dass die EU die großen Weingüter, etwa der Stifte, immer stärker fördert (Flächenförderung, wer mehr hat, kriegt mehr) und Alkohol bei uns viel zu billig ist. So wie von jeder Zigarettenpackung 28 % an die Krankenkassen gehen, sollte es auch eine Alkoholabgabe an die Kassen geben, die keineswegs so drastisch sein müsste wie in den skandinavischen Ländern.

Allerings müsste es auch endlich Rationalisierungsmassnahmen im Bereich der Kassen geben. 18 Krankenkassen dienen eher den Chefärzten, von denen ich kaum jemals einen während der Dienststunden angetroffen habe, und den Angestellten der Kassen, die noch dazu eine beträchtliche Zusatzpension erhalten, sodass sie mit Letztbezug in Pension gehen und das weitgehend auf Kosten der Beitragszahler, denen man etwa noch dazu bei einzelnen Kassen einen in dieser Höhe keineswegsgerechtfertigten Selbstbehalt von 20 % abnimmt.

Gegenleistung gibt es dafür kaum, da für einen Normalverbraucher in einem Krankenhaus doch fast nie ein entsprechendes Bett frei ist, sondern man froh sein muss, überhaupt eines in Niederösterreich zu bekommen.

Die vorliegenden ausgezeichneten Vorschläge sollten mit einer endlich durchzuführenden Rationalisierung der Kassen umgesetzt werden, die es aber aus ideologischen Gründen wohl nie geben wird, obwohl das Einsparungspotential gerade hier enorm wäre. manche Sparmassnahmen in Spitälern scheinen witzig. So wurde kürzlich meine Diät aus Spargründen um ein Joghurt vormittag und eines nachmittag gekürzt. Darf betonen, dass ich sowieso privat nie sowas esse, aber die Effizienz dieser Sparmaßnahme sollte man durchrechnen...

-- Unbekannt, Samstag, 21. Januar 2012, 17:53


Sehr interessant wäre die Meinung des Verfassers zu der Zahl der Krankenkassen und den durchaus verschieden Tarifen, die Ärzte daraus lukrieren.

-- Unbekannt, Samstag, 21. Januar 2012, 17:59