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unbekannter Gast

Weil es im Austria Forum zwar die Bereiche „Witziges“ und „Interessantes und Provokantes“ gibt, aber keinen Bereich „Wütendes“ muss ich halt hier schreiben. Dabei ist das, was ich schreibe, weder witzig noch provokant, interessant vielleicht schon und jedenfalls wahr und sehr wütend.

Wir haben „das beste Gesundheitssystem der Welt“, das ist österreichisches Selbstverständnis. Das in Frage zu stellen ist Blasphemie und daher verboten.

Wir haben aber auch für ein hochentwickeltes Erste-Welt Land

eine nur durchschnittliche Lebenserwartung

die meisten Spitäler

die meisten Spitalbetten

die längsten Spitalliegezeiten

einen im internationalen Vergleich überdurchschnittlich kranken Altenanteil der Bevölkerung

Da darf es dann durchaus eins der teuersten Gesundheitssysteme der Welt sein.

Mit tut der rechte Fuß weh, wenn ich länger steh oder geh oder laufe. Ich bin für mein Alter, das darf ich sagen, extrem gut beisammen und ich möchte gern, dass es so bleibt.

Ich war mit meinem Fuß also schon mehrfach bei Ärzten, meist Orthopäden. Die Untersuchung dort dauerte jeweils wenige Minuten - „Können sie auf den Zehenspitzen gehen? Können sie auf den Fersen gehen? Gut!“ - und meist habe ich Einlagen bekommen. Einmal waren die 8 cm zu lang, immer waren sie wirkungslos. Einmal hat mir ein Orthopäde gesagt, meine Beine wären ungleich lang und ich solle mir alle linken Schuhe um 1 cm aufdoppeln lassen. Das hätte ich auch geglaubt und machen lassen, hätte mir nicht bald danach derselbe Orthopäde erklärt, selbstverständlich seien meine Beine gleich lang, und wer mir diesen Unsinn mit den ungleich langen Beinen eingeredet hätte.

Ich war auch bei einer Podologin (das heißt wirklich so). PodologInnen sind Frauen, die sich mit Füßen besonders auskennen. Sie hat mir eine Art kleinen Reißnagel ins Ohr gestochen; ich bin nicht sicher, ob sie dabei auch Beschwörungsformeln gemurmelt hat. Geholfen hat es leider nicht.

Mir tut der rechte Fuß immer noch weh. Also habe ich ein in der Zeitung hochgelobtes Fußzentrum angerufen und einen Termin in 2 Monaten bekommen. Ich solle ein Röntgen „Ferse stehend“ mitbringen.

Also bin ich in zu einem Röngtenfacharzt gegangen. Seine Vorzimmerdame sagte mir, dass ich eine Überweisung brauche. Meine Frage: „Von wem“ wurde beantworten mit „entweder von ihrem Hausarzt oder einem anderen Facharzt.“ Damit setzte ich mich nicht wirklich auseinander, weil ich grade im Vorzimmer eines Facharztes gestanden bin.

Ich habe eigentlich keinen Hausarzt. Es hat Jahrzehnte gegeben in meinem Leben, wo ich zu keinen Arzt gegangen bin, weil ich so gut wie nie krank war oder die – bestätigte – Erfahrung habe, dass man von selber gesund wird.
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Meine Frau hat aber eine Ärztin, zu der sie manchmal hingeht. Vielleicht bin ich dort, quasi in Sippenhaft, auch hausärztlich registriert. Diese Quasihausärztin hat aber grad nicht offen, was schon bei ihrem Vorgänger, (den ich in Jahrzehnten einige Male gesehen habe) auch meist der Fall war.

Vis a vis von besagter Hausärztin ist noch ein Arzt. Der hat offen, gibt mir aber keine Überweisung, weil er nicht mein Hausarzt ist.

Der seit 2 Monaten erwartete Termin beim „Fußzentrum“ ist übermorgen, ich habe keine Überweisung und daher auch kein Röntgen. Wüsste ich, wie so eine Überweisung ausschaut: in Photoshop ist sowas in 5 Minuten erledigt.

Wir haben das beste Gesundheitssystem der Welt. Und mir tut der Fuß weh. Ich kann trotz defekten Fußes die "Nase" am Leopoldsberg in 17:15 hinauf und den Grand Canyon in 10 Stunden runter- und raufgehen, ohne dass ich dann Sauerstoff brauche. Die Hürde "Überweisung" schaffe ich aber nicht.


Woher eine Überweisung?

Das Recht auf eine Überweisung soll in die Grundrechts-Charta übernommen werden und wird derzeit diskutiert.
Allerdings:
Bis dieses Recht in Brüssel beschlossen wird, in nationales Recht umgesetzt ist, und Überweisungen dann frei erhältlich sein werden, wird es noch Jahre dauern.
In Österreich sollen sie dann über Apotheken vertrieben, von 8 Uhr 16 bis 9 Uhr 32, mit Gültigkeit ausschließlich für das jeweilige Bundesland und so lange der Vorrat reicht.

Es lebe das Gesundheitswesen und beschäftige viele wichtige Mitarbeiter in der Verwaltung!

-- Unbekannt, Mittwoch, 8. Jänner 2014, 11:54