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unbekannter Gast

Unsere PolitikerInnen haben ein Problem mit dem Rechnen.

Hat doch schon Fr. Dr. Glawischnig mit ihrem Vorschlag, eine Vermögenssteuer in der Höhe von "zwischen 1 ‰ und 0,1 %" zu erheben, aufhorchen lassen. Ich hab ihr sofort geschrieben, dass ich gern bereit bin, das Doppelte zu zahlen; eine Antwort hab ich bis dato nicht bekommen. Ich erhöhe mein Angebot hiermit auf das n-fache (n > 2).

Und dann Fr. Gehrer, ihres Zeiches Unterrichtsministerin und damit zuständig für alles, wo Unterricht stattfindet, von der Volksschule bis zu den Universitäten. Kostprobe ihrer Rechenkunst hier: http://www.youtube.com/watch?v=zWPebV79EFA

Aber das sind Kleinigkeiten. Was mehr aufregt, sind Verhandlungsergebnisse, bei denen ein "Kompromiß auf der Basis des kleinsten gemeinsamen Nenners" gefunden wurde. Das sagen im übrigen nicht nur Politiker sehr gern, sondern auch Journalisten div. Medien, allen voran - erraten - die des österr. Zwangsbezahlsenders mit den 3 Buchstaben.

Bitte, was soll das heißen, man habe sich auf den "kleinsten gemeinsamen Nenner" geeinigt? Man sucht doch in Verhandlungen logischerweise ein Ergebnis, bei dem alle Positionen maximal vertreten sind: das ist das Wesen eines Kompromisses. Man sucht also den größten gemeisamen Nenner, nicht den kleinsten! Ja, dieser größte gemeinsame Nenner kann (absolut) klein sein (= ein mageres Verhandlungsergebnis), aber es ist nicht der kleinste.

Wenn ALLE Positionen in diesem Nenner zu 100 % vertreten sind, ja, dann wäre das der größte gemeinsame Nenner. Dann ist das Rechenergebnis (nicht der Nenner!) gleich 1, und das ist dann kein Kompromiß mehr: Es ist der Idealfall, wo man sich ohne Abstriche völlig einig ist.

Den kleinsten gemeinsamen Nenner muss man in Verhandlungen erst gar nicht lang suchen. Den findet man schneller als der Kaffee kalt wird. Der kleinste gemeinsame Nenner ist nämlich 1, das Verhandlungsergebnis ist keins: Man hat sich auf gar nichts geeinigt und geht ohne Ergebnis auseinander.

Woher das mit dem "kleinsten gemeinsamen Nenner" kommt? Einfache Antwort: Die traditionelle Verwechslung mit dem "kleinsten gemeinsamen Vielfachen" - entstanden durch Nichtaufpassen in der 2. Klasse Hauptschule. PISA läßt grüßen.