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Ein Virtueller Spaziergang durch den 1. Wiener Bezirk#

von Irmgard Neubauer

Wir beginnen unseren kleinen Spaziergang am Graben, Ecke Kohlmarkt.

Ambeth, Wilbeth und Borbeth - die Drei Madl'n: ein alter Kult um drei Frauen

Das Eckhaus Graben 18 - Kohlmarkt 1 trug einst den Namen "Zur großen Bethe", der an die Bethen („die drei Ewigen“) erinnert. Im Königreich Noricum, dem ersten Staatsgebilde auf österreichischem Gebiet, wurden die Bethen als Nationalheilige und norische Muttergottheiten verehrt. Sie waren Schenkende des Lebens und der Gesundheit. Die drei Bethen heißen Ambeth, Wilbeth und Borbeth. Der Glaube und der Kult um die drei gütigen Frauen, die durch die Lande gehen, weisen Rat erteilen und Gaben schenken, hielt sich im Volk sehr lange. Der Kult um die Bethenwurde (wie so vieles) von der christlichen Kirche okkupiert, und die Göttinnen-Trinität lebt im Bewusstsein der Menschen weiter als die "drei Heiligen Madl'n" namens Margaretha, Barbara, Katharina.


"Ein unordentliches Leben“

Wir spazieren den Graben weiter entlang und treffen hier bei Nr. 13 (heute befindet sich in diesem Haus die Edel-Schneiderei Knize) auf Christiane Grundackherin. In einer Grundbucheintragung vom 30. August 1514 findet sich folgender Eintrag:

Joan Falkh, römisch kaiserlicher Majestä Secretari hat verkauft den Teil des Hauses gelegen am Graben mit am Teil zunagst weilent Wolfgang Kalhers seligen Haus an Ulrich Kranacher und dessen Hausfrau Margarethe. Dieses halbe Theil gehörte ehemals Christianen Gundackherin, Falks Hausfrau, die emaln den hochgelehrten Bernharden Perger, päpstlicher rechten licenciaten seligen auch elich gehabt hat, die aber wegen ihres unordentlichen lebens das sie wider den Stand der Ehe genommen, offenen Ehebruch begangen und ihr daher der Hausanteil entzogen wurde."

Wir erfahren dadurch einerseits, dass es früher auch Frauen gab, die Häuser besaßen, also ganz offensichtlich nicht ganz mausarm gewesen sind und zweitens, dass es auch immer schon Frauen gegeben hat, die ein „unordentliches Leben“ geführt haben - und auch, wie sie dafür bestraft wurden.

Die Pest ist eine alte Frau?!

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Weiter geht es zur Pestsäule, wo wir die Pest als alte Frau dargestellt sehen.

Eine bemerkenswerte Darstellung - denn alte Frauen werden in der Öffentlichkeit sehr selten thematisiert und dargestellt.
Bild 'dolasilla_graben_agnes'



Die Markgräfin Agnes und ihr Schleier

Der Brunnen nächst zum Stephansdom zeigt uns die bekannte Sage von Agnes: der Sage nach wurde dort, wo ihr Schleier aufgefunden wurde, Klosterneuburg gegründet.

Eine Version der Sage kann hier nachgelesen werden: Der Markgräfin Schleier oder Die Gründung von Klosterneuburg
Zur schönen Wienerin: die Modistin Schoberlechner

Der Graben mündet in den Stock-im-Eisen-Platz, wo wir an der Ecke zur Singerstraße vor dem „Haus zum goldenen Becher“ stehen. Im 19.Jhdt hieß das Haus „Zur schönen Wienerin“, benannt nach dem Damenmodengeschäft, welches der stadtbekannten Modistin Schoberlechner gehörte. Sie stellte ab 1804 in ihren Schaufenstern eine lebensgroße Wachsfigur aus, die jeweils mit den neuesten Modekreationen aus Paris bekleidet war – damals ein Novum: die Wachsfigur wurde von den WienerInnen heftig bestaunt! Es lohnt sich übrigens, vor dem Haus den Kopf in den Nacken zu legen, denn hoch oben an der Fassade des Hauses befinden sich wunderschöne, zum Teil goldene, Frauendarstellungen!

Fatime, die schöne Algierin - die eine Wienerin war!

„Zur schönen Algierin“ hieß eine Zeitlang das Eckhaus Kärntner Str.9/Ecke Weihburggasse1. Hier wohnte von Oktober 1758 bis 1.Mai 1759 eine junge Frau namens Fatime, die mit dem algerischen Gesandten Demetrius Marzachi, der damals mit seinem Harem auf kurze Zeit Wien besuchte, hierher gekommen war. Fatime blieb nach dessen Abreise offenbar in Wien zurück. Sie soll derartig schön gewesen sein, dass - zeitgenössischen Berichten zufolge - regelrechte Verkehrsstörungen entstanden, wenn sie nur aus dem Fenster blickte (eine ähnliche Wirkung üben heute die Werbeplakate der Firma Palmers auf Männer aus). Fatime musste daher über behördlichen Auftrag Wien am 1.Mai 1759 verlassen. Nachher stellte sich dann heraus, dass es sich gar nicht um eine „echte“ Afrikanerin gehandelt hatte - sondern um eine abenteuerlustige Einheimische! Die Hausbezeichnung „Zur schönen Algierin“ bestand noch bis 1763, später wurde das Haus neu erbaut und 1945 im Zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstört.

Else Plainacher - eine Hexe?

Wir gehen die Weihburggasse weiter entlang, bis wir auf die Rauhensteingasse stoßen. Hier befand sich bereits 1422 das Hauptgefängnis Wiens, später „Malefizspitzbubenhaus“ genannt. Dass nicht nur „Spitzbuben“ gefoltert und hingerichtet wurden, sehen wir am Fall der Elsa Plainacherin, dem einzigen Hexenprozess, der in Wien stattfand. Im Keller des Malefizspitzbubenhaus wurde Elsa Plainacher, eine alte und kranke Frau, einer mehrmaligen, Folter unterzogen , bis sie schließlich alles zugab, was die Richter von ihr hören wollten. Sie wurde 28.09.1583 auf dem Richtplatz der Weißgerber Lände verbrannt. Der "Plainacherin-Prozess" war ein in der Öffentlichkeit sehr beachteter Fall und beschäftigte höchste Kreise (im 22.Bezirk in Wien ist übrigens eine Gasse nach ihr benannt.)


Beginen in der Himmelpforte

Rauhensteingasse/Ecke Himmelpfortgasse stand von 1276-1586 ein Prämonstratenserinnenkloster namens St. Agnes in der Himmelpforte. Der Eingang des Klosters lag in der Himmelpfortgasse (daher auch Himmelpfortkloster genannt), der Kircheneingang in der Rauhensteingasse, und der Klostergarten erstreckte sich bis zur Blumenstockgasse (daher auch der Name „Blumenstockgasse“. ) Gegründet wurde das Kloster von Konstanze von Ungarn, die 1233 schon bei Tišnov (Mähren) ein Zisterzienserinnenkloster gründete, welches sie „Porta Coeli“ nannte ("Porta Coeli" heißt übersetzt "Himmelpforte".)

Konstanzes jüngste Tochter war Agnes von Böhmen – vermutlich benannte Konstanze das Himmelpfortkloster St.Agnes nach ihrer Tochter. Heute noch namentlich bekannte Nonnen des Himmelpfortklosters waren Anna Maria (aus der Adelsfamilie Harrach) (1592-1648) und Konstanzia Maria Barbara (aus der Adelsfamilie Harrach) (1604-?).

Vielen bekannt ist auch die Sage von der Himmelpförtnerin.

Das Himmelpfortkloster war vorerst vermutlich gar kein Kloster, sondern eine Beginengemeinschaft!

Beginen waren unabhängige, selbstständige Frauen, die weder heiraten noch in ein Kloster eintreten wollten. Die Beginen-Bewegung entstand im Hochmittelalter aus der Suche nach spirituellen Formen des Lebens außerhalb von Klostermauern. Beginen lebten vorwiegend in den Städten, waren aber auch auf dem Land zu finden. Sie lebten zumeist in den sogenannten Beginenhöfen. Zu Beginn (ab dem 12.Jhdt) waren es Frauen aus dem Adel und dem städtischen Mittelstand, später schlossen sich Frauen und Mädchen aus allen Schichten der Bewegung an. Jede Frau konnte eine Begine werden!

Die Beginen unterstanden keinem Orden, keiner kirchlichen Hierarchie. Sie organisierten ihre Gemeinschaften und wählten ihre Vorsteherinnen selbst, arbeiteten und legten ihr Geld zusammen. Ein Leben als Begine ermöglichte Frauen die sozial auferlegten Rollen wie Ehe und Mutterschaft zu verweigern. Es war vielleicht die einzige Möglichkeit, eine Leben in Selbständigkeit und wirtschaftlicher Unabhängigkeit zu führen - somit stellte es für viele Frauen eine reale Alternative zu Ehe und Familie dar.

Die größten Beginenhöfe gab es in Belgien und Holland – doch auch in Wien gab es Beginenhöfe. Das "Pfarrblatt der Dompfarre St. Stephan, Ostern 2005" verrät uns Folgendes: "Manche Frauenklöster in Wien hatten lose religiöse Vereinigungen von Frauen nach Art der Beginen als Vorläufer."

Genannt werden dabei ein Zisterziensterinnenkloster bei St. Niklas vor dem Stubentor, das Filialkloster (ab 1272 bis ins 15. Jh.) bei St. Nikolaus in der Singerstraße, das Augustinerchorfrauenkloster St. Jakob auf der Hülben und das Dominikanerkloster St. Laurenz am Fleischmarkt und eben das Prämonstratenserinnenkloster bei der Himmelpforte.

Von den ehemaligen Klostergebäuden der Himmelpforte ist leider nichts erhalten geblieben. Das Gebäude beherbergte bis vor ein paar Jahren das österreichische Ministerium für Finanzen. Lediglich eine schwarze Madonna, die als „Hausmutter“ im Himmelpfortkloster verehrt wurde, hat die Zeiten überdauert und ist heute im Stephansdom in der Eligius-Kapelle zu bewundern.


Providentia, die glückverheißende Vorsehung

Wir schlendern nun weiter zum Neuen Markt, wo sich der Donner-Brunnen befindet. Eigentlich heißt der Brunnen Providentia-Brunnen.

Providentia – die glückverheißende Vorsehung – ist die Frauenfigur, die in der Mitte steht, umgeben von vier allegorischen Figuren, die die österreichischen Flüsse Traun, Enns, March und die Ybbs darstellen, die beiden letzteren sind ebenfalls als Frauen dargestellt.

Der Brunnen wurde von den BürgerInnen Wiens finanziert und trägt übrigens kein einziges kaiserliches oder religiöses Symbol! |

Bild 'dolasilla_providentiabrunnen'

Fröhlich in der Spiegelgasse

Wir spazieren über die Plankengasse weiter, kreuzen dabei die Spiegelgasse, in der ab 1849 auf Nr. 21 drei der vier Fröhlich-Schwestern lebten. Josephine, die jüngste der Fröhlich-Schwestern war eine bekannte Konzertsängerin und gastierte auch als Kammersängerin im Ausland – 1829 erhielt sie den Titel "Königlich Dänische Kammersängerin". Sie kehrte schließlich wieder nach Wien zurück und arbeitete zuletzt als Gesangslehrerin. Sie bekam auch den Auftrag, ein Werk zur Huldigung von Kaiserin Elisabeth (Sissi) beizusteuern - sie lieferte ein Lied zu einem Text von Grillparzer.

Anna, die älteste der 4 Fröhlich-Schwestern, war Sängerin, Pianistin und Musiklehrerin; und zudem 53 Jahre lang Professorin am neugegründeten Wiener Konservatorium. Katharina, die bekannteste von allen, war Schauspielerin, sie verzichtete aber dann leider Grillparzer zuliebe auf ihre Bühnenkarriere. Sie gilt als „die ewige Braut“ Grillparzers.

Die drei Fröhlich-Schwestern stellten Grillparzer jahrzehntelang kostenlose Unterkunft und Logis zur Verfügung – ohne ihre Unterstützung hätte er wohl kaum als Schriftsteller (über-)leben können. Denken wir hier auch noch an die vierte Schwester – Barbara – die eine gute Malerin war und im Atelier des berühmten Wiener Malers Daffinger arbeitete. Und welche Bilder tatsächlich von ihm oder doch eigentlich von ihr stammen, weiß niemand so genau...

Frau liebt Frau...

Wir biegen nun in die Dorotheergasse ein und landen am Josefsplatz, wo sich frauenliebende Frauen auf der Nr.5 über zwei riesengroße Frauenpaare freuen dürfen.

Von hier ist es auch nicht mehr weit zum Michaelerplatz, wo sich im Durchgang zum Heldenplatz ebenfalls einige riesige Frauenpaare befinden:

Bild 'dolasilla_frauenpaare_josefsplatz'

Bild 'dolasilla_frauen_heldenplatz01'

Bild 'dolasilla_frauenpaar_heldenplatz02'


Wir biegen rechts ab und befinden uns somit am Kohlmarkt, wo ganz in der Nähe, und zwar in der Wallnerstr. Nr 9, die Pädagogin, Schulreformerin und Pionierin der Mädchenbildung – Eugenie Schwarzwald – ein achtklassiges Mädchenrealgymnasium führte. Diese Schule war die erste Schule in Österreich, an der Mädchen maturieren konnten.

Schwarzwalds Ideen bildeten die Grundlage für Otto Glöckels umfassende Schulreform nach 1918, welche das „Rote Wien“ prägte. Otto Glöckel sagte über sie: „Eugenie Schwarzwald hatte die Schulreform schon praktisch geübt, als selbst noch ihre Theorie unbekannt war.“

Eugenie Schwarzwald gilt bis heute in der Geschichte des österreichischen Bildungswesens als Pionierin der Reformpädagogik.

Die Bognerin und der Teufel: Eine Frau wehrt sich!

Von hier gehen wir nun am Kohlmarkt weiter entlang, bis dieser in den Tuchlauben mündet, linkerhand biegt die Bognergasse ab. Dort befand sich am Haus Nr.3 früher ein Schild mit der Aufschrift: „Wo der Teufel die Bognerin raufte“, auf dem diese Szene auch bildlich dargestellt wurde. Heute ist nur mehr der Rahmen des Schildes zu sehen.

Eine spannende Wiener Sage verbirgt sich dahinter! Die Sage erzählt von einer resoluten Frau, und zwar der Bognerin, Ehefrau des Wiener Bognermeisters Kaspar Pergauer, der hier seine Werkstätte hatte. "Die hat a Pappn wia a Schwert", hieß es über sie, weil sie sich nichts gefallen ließ und ein scharfes Mundwerk hatte. Ihr Ehemann, der gern seine Abende im Wirtshaus verbrachte und oft betrunken nach Hause kam, wurde dann nicht von einem sanftmütigen, duldsamen Weib empfangen, wie er sich das gewünscht hätte, sondern sie schimpfte mit ihm und fluchte lautstark.

Das mochte der Pergauer so gar nicht. Er wollte lieber eine gefügige Frau, die seine Wirtshaustouren geduldig hinnahm und widerspruchslos ertrug.

Eines Abends traf Kaspar Pergauer den Teufel und bat ihn, dass dieser aus seiner energischen Frau ein zahmes Lämmchen machen solle – notfalls auch mit Gewalt. Die beiden Männer schlossen darüber eine Wette ab.

Um die Sache abzukürzen: der Teufel schaffte es nicht.

Als er nämlich die Bognerin schlagen wollte, packte sie ihn bei den Hörnern und riss so kräftig daran, dass ihm sogar eines abbrach! Die Bognerin griff auch noch zum Nudelholz und verprügelte den Teufel nach Strich und Faden. Der Teufel war so verdutzt, dass er sich gar nicht mehr wehren konnte. Der Zähmungsversuch ging also nach hinten los – und der Teufel, der unter höllischem Schwefelgestank durch den Kamin zum Haus hinausfuhr, wurde von der Bognerin zum Abschied noch mit heftigen Verwünschungen bedacht.

Denken und danken wir hier beim Haus Nr.3 also der Bognerin – und allen anderen Frauen, die uns lehren, dass wir Gewalt nicht widerspruchslos hinnehmen müssen. Auch heute sind viele Frauen Opfer männlicher Gewalt – und wenn wir auch keine Hörner mehr abbrechen oder zum Nudelholz greifen, können wir doch lernen, uns adäquat & wirkungsvoll zu wehren – z.B. in einem Wendo-Kurs (feministische Selbstverteidigung für Frauen)!

Es folgt (in Arbeit):

  • Tuchlauben 8: Kunstschule für Mädchen von Rosa Mayreder
  • Tuchlauben 11: Neuer Wiener Frauenclub
  • Tuchlauben 12: das Strampfer-Theater und seine Direktorin Josephine Gallmeyer
  • Kurrentgasse/Ecke Steindlgasse: Helene Kottannerin
  • Wipplingerstrasse 24: Madame d'Ora
  • Judengasse 4: Irene Harand, Widerstandskämpferin und Parteigründerin
  • Rotenturmstraße: Sage über resolute Wienerinnen; Wohnort der blinden Pianistin & Komponistin Maria Theresia von Paradis

Natürlich gibt es im 1. Bezirk noch viel mehr Frauengeschichte zu entdecken - dies ist nur ein kleiner Auszug!

© Irmgard Neubauer


Verwendete Literatur/Quellenangaben:

  • Siegried Weyer: Wien – eine Stadt erzählt, Zsolnay Verlag, Wien 1984
  • Richard Groner: Wien wie es war, Verlag Fritz Molden, Wien/München 1965


Übernommen von

dolasilla 2008/08/11



Das Hauszeichen "Bethen" hat nichts mit den vermeintlichen vorchristlichen Göttinnen zu tun. "Bethen" war eine alte Bezeichnung für die Gebetszählschnur Rosenkranz. So gab es auch im 9. Wiener Gemeindebezirk (Marktgasse 52) ein Haus, das ursprünglich "Zur goldenen Bethen", später "Zum goldenen Rosenkranz" benannt war. Das Lexikon für Christliche Ikonographie (Freiburg/Br. 1990) schreibt über die "Drei Jungfrauen" (Einbeth, Warbeth und Wilbeth), dass diese nach der erst im 14. Jh. entstandenen Legende im 3. Jh. im Gefolge der hl. Ursula nach Deutschland gekommen und nach manchen Überlieferungen den Märtyrertod gefunden haben sollen. Ausgangspunkt des Kultes, der sich außerhalb der Liturgie entwickelte und nicht kanonisiert wurde, war Straßburg. Mit wissenschaftlicher Vorsicht heißt es im LCI: " Vielleicht wirkten auf der Ausgestaltung der Legende vorchristliche Mythen ein." Demnach besteht kein Zusammenhang mit der Frauendreiheit der Virgines Capitales. Die im Essay gebrachten Zusammenhänge finden sich nur in feministisch-esoterischer Literatur.

hmw

--Wolf Helga Maria, Dienstag, 24. August 2010, 16:48