!!!Gefühlte millionste Meldung zu Schnelladeakkus

Eben geistert wieder einmal (zum wievielten Mal?) eine Meldung über neuartige, auf Nano-Technologie basierende superschnell aufladbare Akkus durch die Medien. So soll etwa ein Handy-Akku binnen 30 Sekunden aufgeladen werden können, entsprechend kurze Ladezeiten werden auch für Autobatterien angekündigt. Das wäre wirklich ein gewaltiger Fortschritt beim E-Auto: Damit würde das Problem der geringen Reichweite weitgehend entschärft, weil das "Nachtanken" nicht mehr länger dauern würde als bei einem Auto mit Verbrennungsmotor - die (notwendigen) häufigeren "Tankaufenthalte" wären dann durchaus akzeptabel.

Also alles paletti? Mitnichten. Ein Beispiel:

Mein Handy-Akku hat eine Kapazität von 3,2 Ah.

Würde man meinen Handy-Akku in 30 Sekunden aufladen wollen, müßte dafür (ohne Berücksichtigung div. Verluste) ein Ladestrom von 96 A fließen.

1.  Das "Ladegerät" hätte die Größe und das Gewicht eines Schweißtrafos

2.  Das Ladekabel und die Steckverbindungen müssten mindestens fingerdick sein, bei (abhängig von der Länge) entsprechendem Gewicht (Kupfer!). Am besten man stelle sie sich so vor wie Starthilfekabel für einen Dieselmotor


Und wie sähe das dann erst bei einer Batterie für ein E-Auto aus? Das kämen für die -zig Kilowatt-Ah Batterien geradezu schwindelerrregend hohe Ladeströme zustande ...

Ich denke, wir müssen auf diese neuen Wunderakkus noch etwas warten. Bis zur nächsten Wundermeldung.



[{Metadata Suchbegriff='Akku, Schnellladung' Kontrolle='Nein'}]


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--> Sollte es Schnellladeakku heißen?

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Wieder einmal - diesmal im Web-Standard vom 1. 11. 2019 - eine Meldung über Schnelllade-Akkus (für Autos).

Und wieder wird die Tatsache negiert, dass die für solche Ladevorgänge erforderliche Stromstärke __praktisch__ nicht möglich sind. 

So unrealistisch wie notwendig wären auch so simpel scheinende Dinge wie die Ladekabel. Sie müßten für den extremen Ladestrom armdick oder noch dicker sein. Schon jetzt verwendet man für das, was heutzutage als "Schnellladung verstanden wird, wassergekühlte(!) Kabel. Sogar in E-Autos (Porsche Taycan) werden Kabel schon wassergekühlt - bei bis zu 800 Volt Systemspannung! Die Einfachheit eines E-Antriebs wird so ad absurdum geführt.

Ein gelungender Kommentare zu der Web-Standardmeldung:

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"Deswegen steht solch ein Schmafu auch immer unter Web Standard. In einige Jahren wird man da draufkommen, dass man ein Auto auch mit chemischer Energie, die bei einer kontrollierten schnellen Oxidation frei wird, betreiben kann. Die Energiedichte wird 10x höher sein und das Auffüllen wird unfassbar schnell vor sich gehen, da man diese Energie in flüssiger Form zu führen kann."

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-- [Lechner Peter|User/Lechner Peter], Freitag, 1. November 2019, 09:44