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Parz. 820 (Steingebäude mit Apsis, "Tempel"?)#

Allgemeines#

Auf dem Gelände der Kaserne wurden von F. Kainz Mauerreste entdeckt, die von H. Stiglitz untersucht wurden. Die Westmauer mit einer Apsis und die anschließende Südmauer eines rechteckigen Gebäudes konnte ergraben werden; das Fundament eines quadratischen Mauersockels im Gebäudeinneren wird als Altar gedeutet, in dem eine Pilumspitze?, eine Weihetafel, Beinringe und Nägel aufgefunden wurden. Unter dem als Tempel von der Ausgräberin interpretierten Gebäude befand sich Mauerwerk eines älteren Gebäudes, das nicht mit dem späteren fluchtet. Bei einer Nachuntersuchung wurde ein Körpergrab geborgen. An der Südmauer wurde vor dem Eintreffen der Ausgräberin von F. Kainz ein verschlossener Topf mit einem weiteren Bleitäfelchen an der Südwand vergraben aufgefunden. Die Inschrift wird als Liebeszauber gedeutet, den P. Scherrer in Zusammenhang mit Heroengräber sieht; in Folge wird das Gebäude als Grabbau gedeutet (Scherrer 1992, 48-52).

Grabungsjahr: 1947

Grabungsleitung: Österreichisches Archäologisches Institut


Allgemeines (Fortsetzung)#

Literatur#

  • H. Thaller, Ein Heiligtum bei Mautern a. d. Donau, Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes 37, 1948, Sp. 185-194.
  • Fundberichte aus Österreich 5, 1946-50, 110.
  • Fundberichte aus Österreich 7, 1956-60, 110.
  • P. Scherrer, Wohnbau, Turmburg, Praetorium: angeblich römerzeitliche Sakralbauten und behauptete heidnisch-christliche Kultkontinuitäten in Noricum,1992 (Berichte und Materialien / Österreichisches Archäologisches Institut ; 4 ), 48-52.
  • St. Groh, Befunde, in: St. Groh und Helga Sedlmayr (Hrsg.), Forschungen im vicus Ost von Mautern-Favianis. Die Grabungen 1997-1999, Textband, Der Römische Limes in Österreich 44, 2006, 21-196, 193.

Funde#

Kategorie: Keramikgefäße, Terra Sigillata, Münzen, Varia-Metall, Waffen / militärische Ausrüstung, Sonstiges

Fundobjekte: 39 Münzen (2.h. 2.Jh bis Ende 4. Jh.); Terra Sigillata, Gefäß mit Bleiplättchen ("Liebeszauber"), Weihetafel aus Blei (datiert lt. R. Egger früh, vielleicht sogar in das 1.Jh. N. Chr.), 2 Stück Silberdraht, 2 Bronzestreifen, Eisenstücke, Nägel, die t. w.. durch Beinringe gesteckt aufgefunden wurden.

Aktueller Verwahrort: Römermuseum FAVIANIS Mautern

Text und Bearbeitung: Eva Kuttner



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