Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Westliche Gräberfelder Tulln#

Lage#

Gemeinde: Tulln

Katastralgemeinde: Tulln

Kg-Nr: 20189

Denkmäler#

Die ältesten Urnengräber lassen auf eine kaiserzeitliche Gräberstraße schließen, die im Bereich der Alten Feuerwehrschule an den Vicus West anschloss und nach Westen führte. Die aus der Porta principalis sinistra führenden Straße wurde aufgedeckt, an der die älteren Gräber, deutlich nach Bestattungsgruppen geordnet, auftraten. Weiter nördlich befanden sich meist Körperbestattungen des späten 3. bis 4. Jahrhunderts.

Spätantike Bestattungen fanden sich in Nähe der Kastellmauer, in der Wiener Straße 3, und in der aufgelassenen und einplanierten Zivilsiedlung.

Kategorie: Bestattungsplatz
Bustum-, Brandschüttungs- und Urnenbestattungen; Körperbestattungen, Ziegelplattengräber, Holzsärge. Grabdenkmäler. Steinkistengräber. Ca. 500 Bestattungen

Zeitstellung#

Datierung: 80 AD - 450 AD

Zwei deutliche Phasen: spätes 1. bis Anfang 3. Jh.; spätes 3. bis um 5. Jh.

Phase: Römische Kaiserzeit


Forschungsgeschichte#

Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen auch im Westen bei Bautätigkeiten mehrfach kaiserzeitliche Gräber zutage. In der Grabung Albrechtgasse stieß man auf spätantike Bestattungen. 2005-2007 wurden am Gelände der ehemaligen Feuerwehrschule an die 250 Gräber geborgen, die zwei Zeithorizonten angehören, die ältesten Brandgräber dem 1.-3. Jahrhundert, die jüngeren dem 4. Jahrhundert.

2008: Feuerwehrschule (Grabbauten, Brandbestattungen, Körpergräber)

2007: Feuerwehrschule (129 Körpergräber, 3 Bustumbestattungen, 6 Urnen; Westlicher Vicusrand)

2006: Feuerwehrschule (Gräber, Siedlungsbefunde)

2005-2006: Alte Feuerwehrschule - Schießstattgasse 2-4 (Straße, 112 Gräber)

2004: Nibelungengasse 7 (Grabstele)

1997: Albrechtsgasse / Donaugasse (Siedlungshorizont, Graben, Bestattungen, Münzhortfund)

1959: Rudolfstraße 5 (Weiherelief)

1954: Hallenbad Feuerwehrschule (Gräber, Siedlungsschicht)

1951: Wiener Straße 3 (Gräber, Siedlungsbefund)

Literatur#

  • W. Breibert, Th. Kreitner, O. Schmitzberger und U. Zimmermann, Römische Gräberstraße und mittelalterliches Handwerkerviertel am Ufer der Donau. Vorbericht über die archäologischen Untersuchungen 2005/06 in der Schießstattgasse in Tulln, Fundberichte in Österreich 45, 2006, 590-620.
  • G. Fleischmann, Das römische Tulln (Comagena), Wien 2003 (Dissertation Universität Wien 2003, 288.
  • H. Zabehlicky, Die spätantiken und völkerwanderungszeitlichen Körpergräber aus dem norischen Teil Niederösterreichs, 1976 (Dissertation Universität Wien), 224ff.


Text und Bearbeitung: Eva Kuttner



Gefördert vom Kultur 2000 Programm der Europäischen Union mit Unterstützung von: Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur | Land Oberösterreich | Oberösterreichische Landesmuseen – Abteilung Römerzeit | Kulturabteilung der Stadt Wien MA 7 | Stadtarchäologie Wien | Land Niederösterreich
www.limes-oesterreich.at


Weiterführendes

-- Lanz Ernst, Dienstag, 5. September 2023, 13:07