Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Dialekt#

Logo ServusTV
"Heimatlexikon - Unser Österreich"
Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum

Dialekte (gr. dialegomai - miteinander reden) gehören zu den nicht standardisierten Sprachvarietäten wie die Umgangssprachen und die Regionalsprachen. Sie werden von Bewohnern bestimmter Regionen, Berufs- oder sozialen Gruppen verwendet und können so bewusst der Abgrenzung dienen. Andererseits galt das Sprechen von Dialekt oft als Zeichen der Unbildung (z.B. in der Schule) und sollte vermieden werden.

1996 veranstalteten die "Mundartfreunde Österreichs" ein Symposion zum Thema "Welchen Stellenwert hat Dialekt in der heutigen Gesellschaft ?" In ihrem Thesenpapier heißt es: Die Verwendung von Standardsprache oder dialektalen Sprachformen sei von der Gesprächssituation abhängig - Hochsprache in offiziellen, Dialekt (Mundart) in informellen Situationen. Seit dem 17. Jahrhundert mache die Beherrschung der Schriftsprache einen wesentlichen Teil der Bildung aus. Daneben sei der Dialekt ein wichtiges Kommunikationsmedium. Er sei identitätsstiftend, gehöre zum Eigentümlichen einer Landschaft, treffe oft besser die Stimmung oder den Sachverhalt, drücke Anders-Sein aus. Die Mehrzahl der Österreicher beherrsche verschiedene Formen der Umgangssprache. In einem Europa der Regionen sei eine gefestigte sprachliche Identität, wie sie der Dialekt verkörpere, erstrebenswert.

Dialekt in der Musik fand sich schon in den Couplets von Johann Nestroy (1801-1862) und Ferdinand Raimund (1790-1836), in Wienerliedern und Volksliedern. Daran knüpfte die Bewegung des Austropop seit den 1960-er Jahren an (Worried Men Skiffle Group mit „Glaubst i bin bled", Marianne Mendt mit „Wia a Glock'n“ (1970; Text: Gerhard Bronner) Wolfgang Ambros „Da Hofa“ (1971; Text: Joesi Prokopetz), Georg Danzer mit „Jö Schau“ (1975). Ausgehend vom Erfolg dieser Lieder etablierte sich der Dialekt in der österreichischen Popmusik.

Quellen#

  • Informationen zum Symposion der Mundartfreunde Österreichs, Wien 1996
  • Sprach-Atlas

Redaktion: hmw

Siehe auch: