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Dorotheum#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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1707 wurde in Wien das so genannte "Versatz- und Frag-Ambt zu Wien" von Kaiser Joseph I. gegründet, um billige Kredite gegen Verpfändung von Wertgegenständen zu gewähren, es richtete sich hauptsächlich gegen das Wuchergeschäft. Damit erhielt Wien als erste Landeshauptstadt der österreichischen Reichshälfte ein Versatzamt; 1785 erfolgte die Öffnung des Instituts für alle Bevölkerungsschichten.

1787 - 80 Jahre nach der Gründung - wurde es an die jetzige Stelle in der Dorotheergasse Dorotheergasse, Wien - in das Gebäude des aufgelassenen Chorherrenstifts "St. Dorothea" verlegt (davon wurde auch der Name "Dorotheum" abgeleitet).

Als zwischen 1898 und 1901 über Initiative des damaligen Statthalters von Österreich unter der Enns, Erich Graf Kielmansegg, mit der Errichtung eines Neubaus begonnen wurde, fing ein neues Kapitel seiner Geschichte an. Die Pläne für das prunkvolle Palais Dorotheum im neobarocken Stil hatte der bekannte Ringstraßenarchitekt Emil Ritter von Förster entworfen, Kaiser Franz Joseph selbst nahm die feierliche Eröffnung vor.

Dorotheum
Der Nachlass der Schauspielerin Katharina Schratt wird im Wiener Dorotheum versteigert. Österreich. Photographie. 1931 /© IMAGNO/Austrian Archives

Neben der Aufgabe des eigentlichen Versatzamtes, das sich längst zum begehrten Kreditgeber des "kleinen Mannes" entwickelt hatte, stand nun gleichberechtigt ein Versteigerungsamt, das der Geschäftspolitik des Instituts eine neue Dimension eröffnete.

Die Räumlichkeiten entsprachen bereits damals allen Anforderungen eines großen Auktionshauses; in den weitläufigen Schauräumen und Salons traf sich die elegante Auktionsgesellschaft. Ab der Jahrhundert-Wende erhielt der Auktionsbetrieb zunehmende Bedeutung.

In den 1920er Jahren wurden Zweiganstalten in den Bundesländern gegründet, 1923 wurde das Dorotheum in einen eigenen Wirtschaftskörper umgewandelt, 1979 wurde die Rechtsstellung des Instituts durch durch das Dorotheumsgesetz neu organisiert. Im Zuge der Privatisierung wurde es im Herbst 2001 an die One Two Beteiligungs G. m. b. H. verkauft.

Dorotheum
Blick auf das Auktionshaus Dorotheum in Wien. Um 1990
© IMAGNO/Dagmar Landova

Das Dorotheum ist heute das größte Auktionshaus in Mitteleuropa und im deutschsprachigen Raum und verfügt über 30 Unternehmensstandorte in Wien und den Bundesländern sowie über Repräsentanzen in Brüssel, Düsseldorf, Mailand, München, Prag, Rom, Zagreb.

Rund 600 Auktionen mit verschiedenen Schwerpunkten finden pro Jahr im Dorotheum statt, mehr als 40 Sparten werden von über 100 Experten fachkundig betreut.

Besondere Aufmerksamkeit gilt den großen Kunstsparten - Klassische Moderne und Zeitgenössische Kunst, Alte Meister, Gemälde des 19. Jahrhunderts - und den vielen Antiquitätenbereichen, wie Glas und Porzellan, Jugendstil, Silber, Skulpturen, Möbel, Design, Juwelen und Uhren.

Eigene Spezialabteilungen widmen sich den traditionellen und neuen Sammelgebieten wie Bücher, Münzen, Autographen, Briefmarken, Orden, historische wissenschaftliche Instrumente, historische Militaria und Waffen. Spielzeug, Modelleisenbahnen, alte Reklame, historische Rundfunktechnik, Oldtimer und historische Fahrzeuge stehen ebenfalls auf dem Auktionsprogramm des Dorotheums.

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl