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Traditionelle Gemüsesorten - Erbsen#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Hochstamm-Erbsen#

Als schon in der Jungsteinzeit belegte Ackerkultur war die Erbse einmal weit verbreitet und ein wichtiges Nahrungsmittel. Obwohl Erbsen genauso einfach zu vermehren sind wie Gartenbohnen, sind uns davon in Österreich deutlich weniger Lokalsorten überliefert. Das mag mehrere Gründe haben. Das Stützen der durchwegs hochstämmigen Erbsen wurde vielfach als zu beschwerlich empfunden. Früher pflegte man die Erbsen zu „reisern“ - auch im Feldanbau. Nach dem Auflaufen der Erbsen steckte man Baumreiser so, dass sich jeweils benachbarte Reihen gegenseitig stützten.

Der Vorteil der hochstämmigen Sorten wurde von manchen in der leichteren Beerntbarkeit gesehen. Durchaus verständlich, bedenkt man die manuelle Ernte der Grünerbsen . Auch zu bedenken ist, dass im traditionellen Gemengeanbau mit Getreide (Hafer, Roggen) oder Ackerbohnen diese als Stützfrucht für die hochrankenden Erbsensorten dienten und niedrige Sorten unbrauchbar gewesen wären.

Mehrfachnutzung: #

Bei den überlieferten regionalen Erbsensorten handelt es sich nicht um die uns heute geläufigen Markerbsen (Grünerbsen mit süßem Geschmack), sondern durchwegs um Trockenerbsen (auch Pal- oder Auslöseerbsen genannt). Im Gegensatz zu Markerbsen können die trockenen Erbsen wieder gequollen und weich gekocht werden. Für die Vorratswirtschaft ein nicht unerheblicher Aspekt.

Im Sinne einer Mehrfachnutzung wurden diese Erbsen aber auch wie Zuckererbsen (sehr junge Hülsen) und Markerbsen (unreife Samen) beerntet. So mag in der schwindenden Bedeutung von Hülsenfrüchten in unserer Ernährung ein weiterer Grund dafür liegen, warum sich Lokalsorten kaum gehalten haben. Trockenerbsen wurden durch Fleisch ersetzt (im manchen Gebieten vielleicht auch durch die Gartenbohne). Als Grünerbse wurden die „neuen“ Markerbsen bevorzugt.

Krimberger Erbse
Krimberger Erbse
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Segner von Reidt

Krimberger Erbse#

  • Trockenerbse, Zuckererbse
  • Herkunft: Lokalsorte aus dem Amstettner Raum, Niederösterreich
  • Speziell: Same rundlich, hellgelb. Bis zu 2m hoch wachsend. Blassgelbe Hülsen.

Segner von Reidt#

  • Trockenerbse
  • Herkunft: Eine überlieferte Sorte aus dem Raum Vöklabruck, Oberösterreich.
  • Eigenschaft: Same rundlich, weißlich. Bis zu 2m hoch wachsend, weißblühend.

Quelle#


Alle Bilder: © Arche Noah, dem Austria-Forum freundlicher Weise zur Verfügung gestellt

Redaktion: Maga. Lisa Maurer