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!!!Die Flösserkirche in Pischk bei Bruck

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[{Image src='Flösserkirche.jpg' class='image_left' caption='Die „Flößerkirche" in Pischk\\© Willi Senft' alt='Flößerkirche' height='200' width='201'}]

Auf unserer Mur herrschte einstmals reger Schiffs-, vor allem aber Floßverkehr. In Bruck an der Mur [{GoogleMap location='Bruck an der Mur, Steiermark' zoom='10'}]
 befand sich lange der Sitz der Flößerzunft. Die Bezeichnungen „Schiffgasse" und „Schifflend" in Brück erinnern noch heute an dieses Handwerk. In Brück gibt es sogar noch ein „Flößerhaus" aus dem 16. Jhdt.

Die Angehörigen dieses so gefährlichen Handwerks haben sich aber in Pischk mit der reizenden kleinen „Nikolauskirche" ein noch älteres Denkmal gesetzt, das als kostbares gotisches Baujuwel in unsere heutige Zeit hineinreicht. Die Kirche geht auf das 14. Jahrhundert zurück und ihre Schmucksymbole der Flößerei entstanden zwischen 1430 und 1450.
So sind auf einem Schlussstein des Gewölbes die einstigen Zunftzeichen der Flößer, die gekreuzten Ruder und die Stoßstange zu finden. Aus dieser Stilepoche stammt die prächtige Nikolausstatue. Interessante Figuren sind an den Seitenaltären des 1997 hübsch restaurierten Kirchleins zu finden. Sehenswert ist auch die aus Eisenplatten und handgeschmiedeten Nieten gefertigte Sakristeitüre.

Der heilige Nikolaus mit seinen drei goldenen Kugeln, Äpfeln oder Broten als Symbol der Nächstenliebe und des Teilens ist nicht nur der Beschenker der Kinder, sondern auch der Schutzpatron der Seefahrer, Schiffer und Flößer. Besonders im Mittelalter wurde er von der Flößerzunft hoch verehrt und man erflehte seinen Schutz, weil es ihm einmal gelungen sein soll, auf einer Seefahrt nach Ägypten einen gefährlichen Sturm durch ein inbrünstiges Gebet zu bannen.

Es hatte seinen guten Grund, den Platz für die Patronatskirche der Flößer hier zu wählen: Flöße, die von Leoben kamen, hatten vor Brück noch die gefährliche Flusseinschnürung und die tückischen Strudel zwischen den Felsen beim ehemaligen Lichtensteinschlössl zu passieren. Vor dieser gefährlichen Stelle war aber schon der Blickkontakt zur Kirche mit ihrem Schutzpatron gegeben, und die Stoßgebete wurden hier sicherlich besonders gehört...

Heute ist die reizvolle Kirche oberhalb der Mur von einer Straßenschleife umgeben und der Blick schweift hier ganz „anachronistisch" in gleicher Augenhöhe hinüber zu den pompösen Bauwerken der Brucker Straßenumfahrung - ein Kontrast, wie man sich ihn größer kaum vorstellen kann.

!Quellen
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Text und Bild aus: Steirischen Geheimnissen und Kuriositäten auf der Spur, Hilde und Willi Senft, MEDIA Marketing G.m.b.H. 2000 \\

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Redaktion: Hilde und Willi Senft
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