%%pure-g-r
%%pure-u-1-2

!!!Frauenkalvill

!Winterapfel/Frühjahrsapfel

%%
%%pure-u-1-2
[{InsertPage page='Heimatlexikon/ServusTV_Header'}]
%%
%%

[{Image src='frauenkalvill-1.jpg' caption='Frauenkalvill\\© Arche Noah' width='400' class='image_right' alt='Frauenkalvill' height='543'}]


!Herkunft und Verbreitung
Die Herkunft der Sorte ist in der verfügbaren Literatur nicht angegeben.
Der Apfel wurde jedenfalls schon um 1875 beschrieben. Die
Frucht dürfte früher nicht stark verbreitet gewesen sein. Zwei Bäume
dieser Sorte wurden von Herrn Vogler in St. Martin entdeckt, weitere
Standorte sind nicht bekannt. Die abgebildeten Früchte stammen von
einem Jungbaum im Arche Noah Garten (auf MM 106 veredelt).
!FRUCHT- UND BAUMBESCHREIBUNG
!GRÖSSE UND FORM
Mittelgroß, im Schnitt 55 mm hoch und 65 mm breit, bei starkem Behang
kleiner, bei schwachem Behang auch bis 70 mm hoch und 80
mm breit, gleichmäßig gebaut, von kugelförmig bis kugelig-konisch,
im Querschnitt ziemlich rund, gleichhälftig.
!SCHALE
Glatt, glänzend, meist nicht oder minimal fettig, in manchen Jahren
am Lager auch stark fettig werdend, fest; vom Baum weiß bereift,
Grundfarbe baumreif grünlichgelb, am Lager weißlichgelb bis gelb,
selten mit maximal 20 % orangeroter Deckfarbe überzogen, Schalenpunkte
am Baum als weiße Tupfen auffällig, vor allem auch in der
Röte, im reifen Zustand weniger auffällig, keine Berostung, Duft kaum
merklich.
!KELCH
Meist geschlossen, Blättchen mittelbreit, lang, aufrecht, nach innen
geneigt, am Grund getrennt, Einsenkung mitteltief und –weit, Rand
mit gleichmäßigen feinen Rippen, Kelchhöhle dreieckig, Staubfadenreste
mittelständig.
!STIEL
Kurz bis mittelang 10 – 15 mm, mitteldick, Einsenkung tief und mittelweit,
nicht oder wenig zimtbraun berostet.
!FRUCHTFLEISCH
Gelblichweiß, feinzellig, fest und knackig, erst gegen Ende der Lagerung
mürbe, saftig, angenehm mild süßsäuerlich, etwas aromatisch,
Geruch kaum merklich.
!KERNHAUS
Mittelgroß, mittelständig, Gefäßbündel gelb, zwiebelförmig, gut
sichtbar, Achse geschlossen bis minimal offen, Wände ohrenförmig,
zerrissen; mäßig viele Samen, nur zum Teil gut ausgebildet, oval,
kastanienbraun, 8 : 4,5 mm.
!PFLÜCKREIFE
Mitte Oktober, hängt fest und lange am Baum, auch wenn Früchte
erst vollgelb geerntet werden leidet die Lagerfähigkeit nicht.
GENUSSREIFE und HALTBARKEIT
Von November bis Mai, schrumpft nicht, wenig Ausfälle am Lager.

!BLÜTE, POLLENSPENDER, BEFRUCHTERSORTEN
Mittelfrüh bis mittelspät, Polleneigenschaften und Befruchter nicht bekannt.
!WUCHSEIGENSCHAFTEN
Schwach bis mittelstark, bildet hochrunde Kronen.
GEEIGNETE BAUMFORM
Für alle Baumformen geeignet.
KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT
In kühlen Lagen für Schorf, nicht für Mehltau, wenig wurmig.
!BODEN - UND KLIMAANSPRÜCHE
Noch nicht ausreichend erforscht, in Höhenlagen in feuchten Jahren
auf Grund der Schorfanfälligkeit nicht entsprechend, eher für windoffene
Lagen, da Früchte sehr fest am Baum hängen, jedoch nach
ersten Erfahrungen im warmen Klima zuverlässig und robust und sehr
empfehlenswert.
!ERTRAG UND EIGNUNG
Ertrag ist früh einsetzend, dann Wechsel zwischen sehr hohen und
hohen Erträgen, sehr guter Tafelapfel für Liebhaber milder, knackiger
Früchte, weitere Eignung nicht bekannt, aufgrund des überaus guten
und sicheren Ertrages und der hervorragenden Lagereigenschaften
jedenfalls interessant.
!ÄHNLICHE FRÜCHTE
Luxemburger Renette: Frucht aber größer und flachrund.
Minister Hammerstein: flacher gebaut, Rippen im Kelchbereich
feiner, starkes sortentypisches Aroma.
Siebenkant: ähnlich Hammerstein, Geschmack im Herbst kräftig
säuerlich.
Boikenapfel: stärkere Rippung, Frucht erst sehr spät ins gelbe übergehend,
dann eher grünlichgelb, Deckfarbe dunkler.
Golden Delicious: Schale feinrau, Schalenpunkte auffällig, Geschmack
kräftig süß.
Adersleber Kalvill: Frucht neigt stark zum Schrumpfen, Schale trocken,
starkes sortentypisches Aroma.
Fromms Renette: ohne Bereifung, Fruchtfleisch kräftig süßsäuerlich,
ohne Rippen um den Kelch.
Champagnerrenette: Fruchtfleisch kräftig säuerlich, ohne Rippen um
den Kelch.
Winterbananenapfel: große Früchte des Frauenkalvill können täuschend
ähnlich sehen, Winterbanane hat typisch schwarzbraune
Samen.

Die Sorte wurde von Roland Gaber beschrieben.

!Literatur
* Engelbrecht, Th.: Deutschlands Apfelsorten, Verlag Friedrich Vieweg, Braunschweig 1889

[{InsertPage page='Heimatlexikon/Apfelsorten_im_Überblick/Apfelsorten_und_Logo'}]

[{Metadata Suchbegriff='Frauenkalvill Winterapfel Frühjahrsapfel Apfel'}]