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Der Gezähmte Drache von Oberhaus im Ennstal#

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gezähmter Drache
Der gezähmte Drache, Kirche St. Margaretha
© Willi Senft

Drachendarstellungen finden sich vor allem in romanischen und gotischen Kirchen; recht selten - jedenfalls in der Steiermark - werden im 18. Jhdt. Drachen als Skulptur dargestellt. Jener in der Filialkirche St. Margaretha in Oberhaus im Ennstal bäumt sich unter dem Kanzelfuß auf und stützt den Kanzelkorb mit den vier Evangelisten.

Natürlich verkörpert er auch hier das Böse — und zwar das Böse, welches aus dem Hinterhalt kommt. Mit seinem geöffneten Rachen greift er alles Heilige an: das Kreuz, das Gotteslamm, den Adler und andere Tiere, welche die Lichtwelt Gottes symbolisieren. - Durch das Wort Gottes, das oberhalb von ihm auf der Kanzel verbreitet wird, geht sein giftiger Hauch zugrunde. Schaut man dem „Oberhauser Drachen" aber genau ins Antlitz, dann ist sein Gesichtsausdruck fast fromm und er scheint über die Zähmung durch das Heilige Wort fast dankbar zu sein - zumindest sein Schöpfer, der berühmte Künstler Balthasar Prandstätter, hat ihn 1743 so geschaffen...

Wandertip#

Es ist lohnend, von Ruperting bei Haus auf den Hauser Kaibling zu wandern und einmal nicht die Seilbahn zu benützen: Wenn wir zwei Autos zur Verfügung haben und eines bei der Talstation der Seilbahn abstellen, dann können wir noch bis zum Gh. Knappelhof in 1.150 m hinauffahren. Von hier folgen wir der Almstraße mit Markierungsnummer 781 in Richtung „Gurnpenthalalm/Kolleralm" (gleichzeitig „Panoramaweg" Nr. 100). Bereits nach 15 Min. zweigt aber rechterhand der Weg Nr. 43 hinauf zur Krummholzhütte am Kaibling ab. Auf gutem Waldpfad geht es zügig aufwärts. Weiter oben ist das Gelände nur noch mäßig geneigt, und hier findet sich im lockerer werdenden Wald auch schon viel Almrausch. Wir gelangen ins hübsche Ennslingkar, direkt unterhalb des Kaiblinggipfels und wandern gemütlich hinauf zur Krummholzhütte (1.838 m) neben der Seilbahnbergstation. Eine knappe halbe Stunde ist's noch zum Gipfelkreuz des Kaibling auf 2.015 rn mit Blick hinüber auf die Kette des Dachsteinstockes.

(3 Std. Aufstiegszeit, Karte: Freytag & Berndt Nr. 20)

Quellen#


Text und Bild aus: Steirischen Geheimnissen und Kuriositäten auf der Spur, Hilde und Willi Senft, MEDIA Marketing G.m.b.H. 2000


Redaktion: Hilde und Willi Senft