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Glücksbringer#

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Glücksbringer
Süße Glücksbringer
© Helga Maria Wolf

Nach landläufiger Meinung gehören zum Glück Geld, Gesundheit und Liebe. Noch vor 100 Jahren war die überwiegende Zahl der europäischen Bevölkerung in der Landwirtschaft beschäftigt, das heisst, in ihrem Überleben extrem von der Natur abhängig. Eine verlorene Ernte bedeutete ein Jahr Hunger und Not, eine Viehseuche konnte die Existenz vernichten. Die Fruchtbarkeit des Bodens, der Nutztiere und auch der Familie begründete den Wohlstand, daher sah man in Pflanzen oder Tieren, die sich stark vermehren, Glücksbringer.

  • Vierblättriger Klee: Das Ungewöhnliche macht den Vierklee zum Glückssymbol. Hat man ihn zufällig gefunden oder geschenkt bekommen, hilft er angeblich, drohende Gefahren so vorauszusehen, dass man ihnen entgehen kann. Nach einer Legende nahm Eva einen Glücksklee als Erinnerung an das verlorene Paradies mit. Christen wollten darin das Zeichen des Kreuzes erkennen.

Seit der Antike glaubt man an das gute Omen: "Wie der Anfang so das Ganze" lautet das mehr oder minder ausgesprochene Motto.

  • Glücksschwein: Wer auf dem Neujahrstisch Schwein hat, wird das ganze Jahr nicht hungern. Außerdem galt das Tier, das im Boden wühlt oder nach der Trüffel schnüffelt, als Auffinder von Schätzen.
  • Glücksgroschen mit der Jahreszahl: Er soll alle Tage in der Geldbörse bleiben, damit sie sich nicht leert. Tradition haben die Kalendermedaillen der Münze Österreich. Sie zeigen den astrologischen Jahresregenten, das Kalendarium auf der Rückseite verzeichnet die Sonntage, der Rundschnitt nennt alle Feiertage des Jahres.

Beim Analogieschloss erhoffte man Gutes von Symbolen mit ähnlichem Aussehen.

  • Fisch: Fischschuppen glitzern wie Münzen. Der Biskuitfisch zu Neujahr soll beim Schwanz angebissen werden, damit alles, was man unternimmt, erfolgreich vorangeht.
  • Fliegenpilz: Die weißen Flecken auf seinem roten Hut erinnern an Geldstücke. Die Sporen sorgen weitum für Vermehrung.
  • Pferd: Das edle Reittier war den Reichen vorbehalten, wie Adeligen oder Rittern. Das Hufeisen als Teil des Statussymbols wurde zum Zeichen des Wohlstandes. Nach einer Meinung soll man es mit der Öffnung nach oben aufhängen, "damit das Glück nicht ausrinnt", nach einer anderen umgekehrt, um das Glück zu verteilen.

Der Rauchfangkehrer konnte wirklich Glück bringen, wenn er sich um die Kamine kümmerte und damit der Brandgefahr vorbeugte. Im alten Wien war es Brauch, wenn man einem Rauchfangkehrer begegnete, sich schweigend an einen Knopf zu greifen, um das Glück zu steigern. Wer ganz großes Glück haben wollte, musste an einem Tag sieben Rauchfangkehrer und sieben Schimmel sehen ...

Quelle#

Helga Maria Wolf: Weihnachten. Kultur und Geschichte. Wien - Köln - Weimar 2005

Redaktion: hmw

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