Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Grüne Pichelbirne#

Großfrüchtige Holzbirnen#

Logo ServusTV
"Heimatlexikon - Unser Österreich"
Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum
Grüne Pichelbirne
Grüne Pichelbirne
© Arche Noah
Grüne Pichelbirne
Grüne Pichelbirne
© Arche Noah

HERKUNFT: #

Die Grüne Pichelbirne ist in Oberösterreich seit über 300 Jahren beheimatet und wird daher als autochtone Sorte angesehen. Sie ist auch in NÖ stark verbreitet. Sie wurde erstmals von Liegel 1822 erwähnt. „Pichel" bedeutet dabei „Bühel". Die abgebildeten Birnen stammen aus der Scheibbser Gegend.

SYNONYME: #

Billingbirne, Bichlbirne, Büllerbirne, Bülibirn, Frauenbirne, Steinbirne und Winterbirne (St. Florian) in OÖ; Grüne Billingbirne, Grüne Pöllerbirne od. Pillerbirne, Grüne Oberländer und Oberländer in NÖ, Konstanzer in Vorarlberg.

FRUCHTBESCHREIBUNG: #

Die Frucht ist rundlich, eiförmig, klein, ungleichhälftig. 2 Früchte wiegen 65 g.

SCHALE: #

Die Schale ist glatt, glänzend dunkelgrün, in der Reife gelblich, mit mattgrünem Grundton und zahlreichen hellgrau bis weißen Schalenpunkten bedeckt. Um den offenen Kelch häufig flächig berostet.

KELCH: #

Kleiner, offener Kelch. Kelchblättchen sind kurz, meist schlecht ausgebildet, an der Basis verbunden, halb aufrecht, graubraun, filzig behaart.

STIEL: #

Der Fruchtstiel ist lang und dünn, dabei glänzendgrün, meist ohne Stielgrube auf einer Fleischwulst sitzend, oder von dieser zur Seite gedrückt.

FRUCHTFLEISCH: #

grobkörnig, gelblichweiß, in der Reife gelblich, saftreich und herb.

KERNGEHÄUSE: #

Das Kerngehäuse ist mittelständig, klein spindelförmig, schwach hohlachsig, gegen die Kammern geschlossen, mit vollkommenen dunkelbraunen Kernen.

BAUMEIGENSCHAFTEN: Der Baum wächst in der Baumschule stark#

(Bernkopf). Das Holz ist graubraun, schwach punktiert. Auf dem Standort erreicht der Baum eine Riesengröße mit hängendem Charakter der oberen Äste. Die Sorte bildet eine verkehrt-pyramidale Krone aus.

BLATT: #

Die Blätter sind fein gezahnt, 50:60 mm groß, glatt und schwach glänzend.

BLÜTE: #

mittelspät

POLLENKEIMFÄHIGKEIT: #

mittelgut

GEEIGNETE BAUMFORM: #

Hochstamm mit Kronenveredelung.

BODEN- UND KLIMAANSPRÜCHE: #

Die Grüne Pichelbirne liebt einen feuchten, tiefgründigen Boden in etwas günstigeren Lagen. In hohen Lagen versagt sie ganz, obwohl sie weniger von Fusikladium befallen wird.

BESONDERE ERKENNUNGSMERKMALE: #

Die Sorte ist leicht an der eigenartigen grüngelben Färbung, die vielfach durch Schorfflecken verunstaltet ist, dem grünen Fruchtstiel und an der schütteren, umfangreichen Baumkrone kenntlich.

GUTE EIGENSCHAFTEN: #

Langlebigkeit des Baumes, trägt regelmäßig SCHLECHTE EIGENSCHAFTEN: Übergroße Empfindlichkeit gegen Fusikladium und Schorf.

REIFEZEIT: #

Mitte bis Ende Oktober

HALTBARKEIT: #

Bis November, infolge des hohen Gerbstoffgehaltes ist ein Nachreifenlassen der Früchte bis zum Gelbwerden des Fruchtfleisches empfehlenswert. Im baumreifen Zustand sind die Früchte gut transportfähig.

ERTRAG UND EIGNUNG: #

Der Baum ist ein mittelguter Träger. Er tritt zwar spät in den Ertrag, erreicht aber ein hohes Alter. Die Fruchtbarkeit wiederholt sich durchschnittlich alle 2 bis 3 Jahre. Die Grüne Pichelbirne gehört mit ihrem Gehalt von 9-10% Zucker, 9-10 Gew ‰ Säure und 1,5-2,0 Gew ‰ Gerbstoff zu jenen Sorten, die einen leichten, aber sehr haltbaren und sich leicht klärenden Most geben. Durch längeres Nachreifenlassen der Früchte vor dem Pressen wird der Zuckergehalt erhöht, der Gerbstoff- und Säuregehalt vermindert, sodass eine natürliche Verbesserung des Produktes erfolgt. Infolge des hohen Gerbstoffgehaltes ist der Most zum Verschnitt mit minderwertigem, sich nicht klärendem Most geeignet.

KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT: #

Anfällig für Schorf, empfindlich gegen Fusikladium.

LITERATUR#

  • Löschnig, Josef (1913): Die Mostbirnen
  • Liegel, G. (1822): Anweisung mit welchen Sorten verschiedene Obstbaumanlagen besetzt werden sollen. Verlag Franz Xaver Duyle, Salzburg; Praktischer Obstzüchter (1886), Nr.11, Illustr. Handbuch Nr. 239
  • Löschnig, J. (1912): Die Grüne Pichelbirne. In: Der Obstzüchter, S. 353-355
  • Votteler, W. (1998): Verz. der Apfel u. Birnensorten

Logos

Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.

Weiterführendes#

Quellen#

Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)

Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)