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Gute Luise von Avranches#

Herbstbirne#

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Gute Luise von Avranches
Gute Luise von Avranches
© Arche Noah
Gute Luise von Avranches
Gute Luise von Avranches
© Arche Noah

HERKUNFT: #

Die Sorte soll im Jahre 1778 von einem Herrn Longueval bei Avranches (Normandie, Frankreich) aufgefunden oder gezüchtet und ursprünglich „Bonne de Longueval“ benannt worden sein. Später nach seiner Frau Louise als „Louise bonne d’Avranches“ bezeichnet und bei ihrer großen Verbreitung dann nur mehr kurz „Gute Luise“ genannt.

FRUCHTBESCHREIBUNG: #

Die Frucht ist mittelgroß bis groß, bei schlechter Pflege klein, 60 – 90 mm lang und 45 – 55 mm breit, in der Form etwas variabel, langbirnenförmig, eiförmig bis tropfenförmig, teils deutlich kelchbauchig, kleinere Früchte oft nur schwach kelchbauchig, selten mittelbauchig, teils sanft gerippt oder schwach beulig, oft mehr oder weniger unsymetrisch, stielwärts oft einseitig etwas eingeschnürt, mit oft unregelmäßiger oder schiefer Stielfläche.

SCHALE: #

ist zart, doch nicht besonders empfindlich, glatt, meist stumpf glänzend, teils am Lager schwach fettig werdend. Grundfarbe vom Baum grünlich, später grünlichgelb, stellenweise auch gelblichgrün bis gelb färbend, Deckfarbe sonnenseits verwaschen hellbräunlichrot, orange, oder lichtrot angehaucht, mit zahlreichen, meist sehr auffälligen, intensiven roten Tupfen, dünklere Rötung nur selten, Berostung fehlend bis selten auftretend, Schalenpunkte an der Sonnseite rot umhöft, sonst als grünliche Tupfen oder Rostpunkte ausgebildet. KELCH: ist offen, liegt in seichter bis mitteltiefer Einsenkung, Kelchblättchen uneinheitlich kurz bis lang, mit oft löffelartig aufstehenden Zipfeln, verhornt, weißlich bewollt, Kelchgrube selten leicht berostet.

STIEL: #

ist mittellang, 28 – 32 mm, kräftig, holzig, fruchtwärts teils fleischig verdickt, braun, fruchtwärts teilweise grün, selten auch rötlich, an der Frucht meist wulstartig und schief angesetzt, bisweilen auch wie eingesteckt.

FRUCHTFLEISCH: #

fast weiß, zart schmelzend, sehr saftig, meist gehaltreich süß, harmonisch säuerlich, edel gewürzt.

KERNHAUS: #

klein bis mittelgroß, enge Fächer, der Achse anliegend, Achse geschlossen, selten schwach geöffnet. Kernhaus langspindelförmig, Samen zumeist gut ausgebildet, hellbraun, oval zugespitzt mit Dorn.

BAUMEIGENSCHAFTEN: #

Der Baum zeigt in der Jugend einen kräftigen Wuchs und bildet später große breitpyramidale Kronen, Leitäste schräg bis steil, mit Seitenholz und Fruchtholz dichtbesetzt.

GEEIGNETE BAUMFORM: #

Hoch-, Halb-, Viertelstamm und Busch auf Sämlingsunterlage, Kleinformen auf Typenunterlagen (z.B. Pyrus betulifolia) oder auf Quitte mit Zwischenveredlung von Gellerts Butterb., gut geeignet für Hecken, Wandspaliere.

BODEN- UND KLIMAANSPRÜCHE: #

stellt an den Boden keine all zu hohen Ansprüche, ist dankbar für warmen tiefgründigen feuchten Boden, auf trockenem Boden kleinfrüchtig, in warmen Lagen auch an Nordwänden, im kalten Obstbaugebiet an geschützten Standorten noch hochwertige Früchte. Schorf-lagen meiden, da sehr schorfanfällig, Früchte ziemlich windfest.

BLÜTE: #

mittelspät, wenig empfindlich bei Spätfrost und ungünstiger Witterung.

POLLENSPENDER: #

ja, Pollen ist gut (diploid)

BEFRUCHTERSORTEN: #

Bunte Julibirne, Clapps, Esperens Bergamotte, Köstliche aus Charneu, Conference, Vereinsdechantsb., Josefine v. Mecheln, u.a.

PFLÜCKREIFE: #

Anfang Sept. bis Anfang Okt., kurz vor Baumreife.

GENUSSREIFE: #

zwischen Mitte September bis Ende Oktober.

LAGEREIGENSCHAFTEN: #

bei gesunden Früchten ohne Kühlung mittelmäßig, ab Ernte 3 bis 4 Wochen haltbar, genußreife Früchte rasch überreif.

ERTRAG UND EIGNUNG: #

Ertrag tritt früh ein, meist alljährlich sehr reich, Neigung zu Kleinfrüchtigkeit und späterem Erschöpfen. Ausgezeichnete Tafelfrucht für Frischverzehr, alle Haushaltszwecke, Konserve, Saft und Dürrobst.

PFLEGEHINWEISE: #

nach Aufbau der Krone später Verjüngungsschnitte nötig.

KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT: #

stark schorfanfällig, in Schorfgebieten intensive Spritzungen nötig, sonst gesund.

Logos

Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.

Weiterführendes#

Quellen#

Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)