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Inzersdorf, Wien 23#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Wappen., Foto: Hieke. Aus: Wikicommons
Wappen.
Foto: Hieke. Aus: Wikicommons

Inzersdorf, der größte Teil des 23. Wiener Gemeindebezirks Liesing, liegt beiderseits der Liesing südlich des Wienerberges. Es grenzt an Atzgersdorf, Erlaa und Rothneusiedl. Die nördliche, stärker entwickelte Hälfte Inzersdorfs kam Ende des 19. Jahrhunderts unter dem Namen Inzersdorf-Stadt an den heutigen 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten.

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte um 1125. Sowohl während der Ersten als auch während der Zweiten Türkenbelagerung wurde Inzersdorf zerstört. Das Dorf entwickelte sich unter den Gebrüdern Geyer von Osterburg zu einem Zentrum der protestantischen Lehre. Nach vielfachem Besitzwechsel erbte der "Ziegelbaron" Heinrich Drasche-Wartinberg (1811-1880) 1857 die Herrschaft und machte sie zu einem Zentrum der Ziegelproduktion. Inzersdorf liegt in einem flachen Schwemmland, wo sich große Mengen Tegel und Ton ablagerten. Sie waren ein wichtiger Rohstoff für die Baustoffindustrie. 1872 produzierten Drasches Ziegelfabriken bereits 100 Millionen Stück. Im 20. Jahrhundert wurden die Abbaugruben als Erholungsgebiete erschlossen. Aus der 1873 gegründeten „Ersten österreichischen Militärkonservenfabrik“ entwickelten sich die Inzersdorfer Nahrungsmittelwerke als Erzeuger von Fertiggerichten. Nach 130 Jahren wurde wurde die Fabrik geschlossen und das Areal an die Gemeinde Wien verkauft. Im Blumental im Osten Inzersdorfs werden im Großmarkt Wien (MA 59), auf rund 300.000 m² landwirtschaftliche Erzeugnisse und Blumen gehandelt. 2002 übersiedelte die Österreichische Staatsdruckerei nach Inzersdorf, im selben Jahr eröffnete die Post hier ihr Briefzentrum.

Die klassizistische Pfarrkirche Inzersdorf "Zum hl. Nikolaus" ersetzt den abgebrannten, im Kern gotischen, Vorgängerbau. 1818-1820 erbaut, zeigt sie einen ungewöhnlichen kreisförmigen Grundriss mit Kuppel und Turm. 1845/1846 erweiterte der Grundherr Alois Miesbach den Zentralbau um eine Sakristei, einen Chor und einen ionischen Säulenportikus. Sein Neffe, der Industrielle Heinrich Drasche-Wartinberg, ließ 1860 an der Ostseite eine Grabkapelle für seine Familie errichten.

Das Wappen zeigt drei Ähren, die aus einem Herzen wachsen, und von einem Löwen und einem Pferd flankiert werden.

Quellen#

Redaktion: hmw

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