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Joe Zawinul#

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Jazzmusiker, Pianist, Komponist


Joe Zawinul an der Trompete
Joe Zawinul an der Trompete. Jazz Club Tabarin. Wien, um 1958
© IMAGNO/Franz Hubmann

Josef Zawinul wurde am 7. Juli 1932 in Wien geboren.

Bereits im Kindesalter begann er Akkordeon zu spielen, später studierte er am Wiener Konservatorium klassisches Klavier.

1949 war Zawinul zum Pianistenwettbewerb nach Genf eingeladen, den zuvor Friedrich Gulda gewonnen hatte. Doch irgendwann hatte er keine Lust mehr "acht Stunden täglich Beethoven" zu üben. Improvisierte Musik reizte ihn mehr; so landete der hochbegabte Jugendliche in der aufblühenden Wiener Jazz-Szene und begann 1952 als Pianist mit eigenem Trio in Clubs der amerikanischen Besatzungstruppen zu spielen.


1958 erhielt er ein Stipendiat des Berklee College of Music, der weltweit wohl wichtigsten Jazzschmiede.

Aus dem Studienbesuch wurde ein fast lebenslanger US-Aufenthalt. Denn schon nach weniger Wochen in Boston engagierte ihn der Star-Trompeter Maynard Ferguson und der Österreicher erhielt eine Green Card.

Es folgte eine Engagement im Trio der Sängerin Dinah Washington.

Er heiratete eine Afroamerikanerin und reiste im "Cannonball Adderley Sextet" als einziger weißer Musiker durch die USA. Zawinul spielte im Adderley Sextet neben dem Piano auch Keyboard und landete mit seiner Komposition "Mercy, Mercy, Mercy" einen Welthit.

Miles Davis entdeckte ihn und verpflichtete ihn 1960 für die Produktion von sechs Alben, darunter "In A Silent Way" und der Meilenstein "Bitches Brew".

Zawinul bestimmte die Entwicklung des Jazz mit, als er 1971 zusammen mit dem Saxofonisten Wayne Shorter die Jazzrockband Weather Report gründete. Dabei baute Zawinul auf die neuen Möglichkeiten durch die Elektronik. Seine Devise lautete "spiele elektrisch, klinge akustisch". Weather Report faszinierte über die Jazzgemeinde hinaus die Rockfans und wurde weltweit gefeiert. Zawinul komponierte weitere Hits wie "Birdland" und erfand so "nebenbei" den Hip Hop. Ebenfalls als Hip Hop, aber im Dreivierteltakt, kreierte er den Boogie-Woogie-Waltz.

Joe Zawinul
Joe Zawinul beim Donaufestival 1988. Foto
© Privatbesitz, für AEIOU

1985 löste sich die Band auf, 1987 gründete er die Band 'The Zawinul Syndicate', mit der er - in unterschiedlichen Besetzungen - unermüdlich auf Tournee war und mit Stars wie Miles Davis, Friedrich Gulda u.a. zusammenarbeitete.


2004 eröffnete Zawinul in Wien seinen eigenen Club ("Birdland"), der 2008 auf Grund eines Konkurses wieder geschlossen werden musste.

Ab 2006 widmete er sich dem "Weather Report"-Repertoire und veröffentlichte gemeinsam mit der WDR Big Band das Doppelalbum "Brown Street", das zehn seiner zeitlosen Kompositionen im Bigband-Sound bringt.


Am 11. September 2007 verstarb die Jazzlegende Josef Erich Zawinul in Wien.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • mehrere Grammys und 16 Grammy-Nominierungen
  • Hans-Koller-Preis, 2000
  • Ehrenring der Stadt Wien, 2002
  • Miles Davis Award des Montreal Jazz Festivals, 2003
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 2007
  • Joe-Zawinul-Park in Wien, 2009

Werke (Auswahl)#

Aufnahmen unter eigenem Namen
  • Joe Zawinul and The Austrian All Stars 1954-57
  • To You with Love, 1958
  • Money in the Pocket, 1965
  • The Rise and Fall of the Third Stream, 1966-1967
  • Zawinul, 1970)
  • Di-a-lects, 1986
  • Weather Update,1986
  • Music For Two Pianos, 1988 (mit Friedrich Gulda)
  • My People, 1996
  • Stories of the Danube, 1996
  • Mauthausen - Vom großen Sterben hören, 2000
  • Faces & Places, 2002
  • Brown Street,2005

Aufnahmen mit Weather Report

  • Weather Report, 1971
  • I Sing The Body Electric, 1972
  • Live in Tokyo, 1972
  • Sweetnighter, 1973
  • Mysterious Traveller, 1974
  • Tale Spinnin’, 1975
  • Black Market, 1976
  • Heavy Weather, 1977
  • Mr. Gone, 1978
  • 8:30, 1979
  • Night Passage, 1980
  • Weather Report,1982
  • Procession, 1983
  • Domino Theory, 1984
  • Sportin’ Life, 1985
  • This Is This, 1985-1986
  • Forecast: Tomorrow, 1971-1982

Aufnahmen mit 'The Zawinul Syndicate'

Joe Zawinul
Sonderpostmarke J. Zawinul
© öst. Post

  • The Immigrants, 1988
  • Black Water, 1989
  • Lost Tribes, 1992
  • World Tour, 1997
  • Joe Zawinul & The Zawinul Syndicate - Vienna Nights - Live at Joe Zawinul’s Birdland, 2005
  • Joe Zawinul & Zawinul Syndicate - A Musical Portrait, 2006
  • Joe Zawinul & The Zawinul Syndicate - 75th, 2007)

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl