Der 976 Meter hohe Karren ist der Hausberg von Dornbirn. Der Berg gehört geologisch zum Bregenzerwaldgebirge. Direkt über dem Karren erhebt sich der 1.465 m hohe Staufen, der ebenfalls vom Karren aus über einen Bergrücken erreichbar ist.
Die Karrenseilbahn führt auf den Berg, auf dessen Spitze ein Panoramarestaurant steht. Der Karren ist ein beliebtes Ausflugsziel für die Bevölkerung der Region. Die sportlicheren Leute erklimmen den Berg zu Fuß. Dies ist entweder direkt oder durch die Rappenlochschlucht möglich.
Lange bevor der Gedanke an eine Seilbahn auf den Karren erstmals aufkam, ließ der Textilunternehmer Viktor Hämmerle das Plateau auf dem Berg abholzen und 1892 einen Aussichtsturm errichten. Weiters wurden durch ihn die Wege auf den Karren erneuert und ausgebessert. Im späteren Restaurant am Karren wurde ein Zimmer nach dem Pionier „Victor Hämmerle-Stube“ benannt. Am 31. Juli 1892 kam es auf dem Aussichtsturm zu einem tragischen Unfall, bei dem ein junger Mann bei einer Mutprobe tödlich verunglückte.
Im Jahr 1950 wurde schließlich die Dornbirner Seilbahngesellschaft m.b.H. gegründet. Nachdem diese den Bau des Lanklifts auf dem Bödele abgeschlossen hatten, widmeten sie sich dem Bau der Karrenseilbahn.
Im Herbst 1956 wurde der Antriebsmotor angeliefert, bereits im Mai hatte man mit dem Bau der Stützen begonnen. Letztlich konnte die fertige Karrenseilbahn am 17. November 1956 eingewiehen werden.
Nach mehrmonatiger Bauzeit wurde am 30. Juni 1996 die neue Seilbahn auf den Dornbirner Hausberg Karren in Betrieb genommen. Sie löste das alte "Karrenbähnle" ab, das seit 1956 seinen Dienst getan hatte. (Siehe Karrenseilbahn für genauere Informationen).
Den Seilbahnfreunden erschließt sich ein seit Jahrzehnten beliebtes, herrliches Wandergebiet, ein Angebot das auch heute gerne genutzt wird. Allzu schnell gerät Vergangenes in Vergessenheit, so war es nur selbstverständlich das seitens des "Hauses der Geschichte" versucht wurde, mit ehemaligen Betreibern und Angestellten u.a. das Geschehen beim Bau der alten Bahn zu rekonstruieren und zu dokumentieren.
(Quelle: Hanno Platzgummer, Dornbirner Schriften, Beiträge zur Stadtkunde, Nr.25, März 1999)
Karren (Videos aus Österreich)
Rund um den Karren#
Eine Bilderfolge mit freundlicher Genehmigung des Stadtarchivs Dornbirn.
Blick vom Breitenberg. Dornbirn im Jahre 1887.
Das Ölgemälde von Josef Albrich bietet dem Betrachter heute die Möglichkeit, Dornbirn von mehr als 100 Jahren aus der Vogelperspektive zu erleben.
Foto: Orginal im StMD, Sign. K/2/167
Blick vom Karren auf Dornbirn und Lustenau. Dornbirn am Ende der 50er Jahre. Nicht nur die Karrenseilbahn wurde in den letzten Jahren dieses Jahrzehnts erbaut, nun begann auch ein allgemeiner Bauboom, der nicht nur das Gesicht der Gartenstadt massiv verändern, sondern auch zum Markenzeichen jener Zeit werden sollte.
Foto: Orginal im StAD, o. Sign.
Die Sonnenterasse. 971 Meter über der Meereshöhe. Vom Bergestaurant Karren aus lassen sich die Genüsse landschaftlicher als auch kulinarischer Art verbinden. Architekt D.I. Emanuel Thurnher entwarf die Gaststätte auf dem Karren. Sein „Erweiterungsprojekt“ lasst interessante Vergleiche mit dem aktuellen Ausbauprojekt zu.
Foto: Orginal im StAD, o. Sign.
Alpe Kühberg. Früher stand die Alphütte beim heutigen Bildstock, von ihr wird bereits 1579 berichtet. 1838 wurde das Haus am heutigen Platz erbaut. Die heutige Gestalt erhielt das Haus 1937, als es aufgestockt wurde. Diese Aufnahme von Foto Heim wurde ein paar Jahre davor aufgenommen und zeigt noch den alten Zustand.
Foto: Orginal im StAD, Sammlung Heim, Sign. 168
Die Eröffnung am 17. November 1956. Die Eröffnung war für ganz Dornbirn ein Fest. Damals wurde während des ganzen Winters am Wochenende mit der Bahn gefahren, samstags bis um Mitternacht. Ab der Saison 1963/64 mußte dies aus Kostengründen eingestellt werden.
Foto: Orginal Manfred Feuerstein, Reproduktion im StAD, Sign. 2702
Transport der Antriebsscheibe. Der Antrieb für die Karrenseilbahn wurde zuerst auf der Dornbirner Messe ausgestellt und anschließend in einer Markthalle, die im Hintergrund sichtbar ist, gelagert. Im Herbst 1956 erfolgte dann der Transport auf den Karren. Alle Transporte zur Bergstation, es waren rund 2000, wurden von Herbert Spiegel mit seinem Unimog durchgeführt. Durch die Stadt wurde der Transport von einem Beamten der Stadtpolizei eskortiert, die damals gelbe Puch TF benützte.
Foto: Orginal Manfred Feuerstein, Reproduktion im StAD, Sign. 2666
Maschinenraum in der Bergstation. Solange die alte Karrenseilbahn in Betrieb war, blieb dieser Anblick unverändert. Links steht der Motor, in der Bildmitte der Keilriemenantrieb und im Vordergrund das Dieselaggregat für den Notbetrieb. Die Riemen wurden von der Firma Semperit geliefert.
Foto: Orginal Manfred Feuerstein, Reproduktion im StAD, Sign. 2645
Karrenseilbahn-Talstation. Architekt D.I. Emanuel Thurnher, gleichzeitig auch Obmann des Verkehrsvereins Dornbirn, entwarf sowohl die Berg- als auch die Talstation der Karrenseilbahn. Bei der Bauausführung bereitete der 8,5 m tiefe Spannschacht einige Schwierigkeiten, da an dieser Stelle das Grundwasser recht hoch steht. In diesem Schacht hingen die Gewichte für die Trag- und Zugseile, 25 bzw. 4,6 Tonnen.
Foto: Orginal Manfred Feuerstein, Reproduktion im StAD, Sign. 2641