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!!!Kräuterbuschen

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[{Image src='Kräuter.jpg' class='image_left' caption='Kräuterbuschen, Wien 2000\\© Alfred Wolf' alt='Kräuterbuschen' height='200' width='316' popup='false'}]

Am 15. August (Mariae Himmelfahrt) bindet man Kräuterbuschen, die man zur "Kräuterweihe" (richtig: Segnung) in die Kirche bringt. Der Brauch erfreut sich in jüngster Zeit neuer Beliebtheit. Die Kräutersegnung ist wohl ein getaufter Brauch, der um die Jahrtausendwende in Deutschland entstand - in Abgrenzung zur kosmisch-magischen Frömmigkeit der Herbarii, die Pflanzen unter Beschwörungsformeln ausgruben und damit zu heilen und zu zaubern verstanden. Man stellt - nach dem Vorkommen in Zahl und Art unterschiedliche - Kräuterbuschen (“Würzwisch”) zusammen. Die Verwendung des Kräuterbuschens als Sakramentale entspricht dem Palmbuschen. \\

In Niederösterreich ist die folgende Zusammenstellung weit verbreitet:  \\
* Hagebutte (Heckenrose, Rosa canica). Die Rose gilt als "die" Marienpflanze. 
* Johanniskraut (Hypericum perforatum) war und ist eine der beliebtesten Heilpflanzen. Paracelsus lobte das "Blutkraut": "... ist nicht möglich, dass eine bessere Arznei für Wunden in allen Ländern gefunden wird." 
* Kamille (Matricaria chamomilla) zählt bis heute zu den "Allheilmitteln". Der Name Matricaria weist sie als alte "Frauenpflanze" aus, die im Wochenbett und zur Behandlung von Kleinkindern gebraucht wurde. 
* Pfefferminze (Mentha piperita) zählt zu den bekanntesten Heil- und Gewürzpflanzen. Hippokrates und Paracelsus schätzten ihre Wirkung, mittelalterliche Kräuterbuchautoren erwähnten den krampflösenden Effekt. 
* Rainfarn (Chrysanthemum vulgare) enthält ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe. Die heilige Hildegard empfahl einen Heiltrank oder Kuchen aus Rainfarn gegen Schnupfen. 
* Schafgarbe (Achillea millefolium) gehört zu den ältesten Heilpflanzen. Ihren Namen verdankt sie Achilles. Der Held aus der griechischen Sage soll damit einem verwundeten König geholfen haben. 
* Wilde Möhre (Daucus carota) Als Wildgemüse soll das Doldengewächs schon in der Urzeit ein wichtiges Nahrungsmittel gewesen sein. In antiken Schriften wird es als Heilmittel und Aphrodisiakum erwähnt.

!Quelle
Helga Maria Wolf: Das neue BrauchBuch. Wien 2000
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Redaktion: [hmw|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Wolf_Helga_Maria_(Volkskunde)]
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__Siehe auch:__ \\
> [ABC zur Volkskunde|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Kräuterweihe]

[{Metadata Suchbegriff='Kräuter'}]