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Kupferschmiede und Kupferhammerschmeide#

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Kupferschmiede
Kupferschmied. Um 1860. Kolorierte Lithographie. Aus: »30 Werkstätten von Handwerkern«. Schreiber: Eßlingen o.J.
© Ch. Brandstätter Verlag

Kupferschmiede und Kupferhammerschmiede unterschieden sich dadurch, dass die einen in handwerklichen Kleinbetrieben, die anderen in arbeitsteiligen Hammerschmieden mit wassergetriebenen Hämmern ihre Produkte herstellten, wobei sich das Arbeitsgebiet bei größeren und schwereren Kesseln und Zubern für Bierbrauer, Färber, Seifensieder und Lichterzieher, zum Baden, Waschen und Kochen überschnitt.

Um die nachteiligen Eigenschaften des Kupfers wie seine geringere Härte auszugleichen, legierte man es beispielsweise mit Zinn zu Bronze oder mit Zink zu Messing. Dadurch eröffnete sich eine Vielfalt an Verarbeitungstechniken und Erzeugnissen, die schon im Spätmittelalter zum Entstehen von kupferverarbeitenden Berufen beitrug. Die Messing- und Beckenschläger, Gelbgießer, Blechschmiede, Gürtler, Zeug- und Zirkelschmiede, Waagen- und Gewichtemacher stellten Waren für den eher gehobenen Bedarf her, während die Kupferschmiede vor allem Gebrauchsgegenstände für den täglichen Bedarf verfertigten. Sie hießen auch nach ihrem verbreitetsten Produkt Kesselschmiede oder Keßler und nach der hauptsächlichen Arbeitstechnik Kaltschmiede. Neben den schon genannten Großgefäßen hämmerten, dengelten und trieben die Schmiede in ihren Werkstätten aus Kupfertafeln und -blechen Pfannen, Töpfe, Becher, Backformen, Flaschen, Kannen, Herdschiffe, Wasserbehälter, Gießkannen, Badewannen, Waschbecken, Trichter, Siebe, Fuß- und Bettwärmer, aber auch anspruchsvollere Geräte wie Samoware, Branntweinblasen und Kühlröhren, Leuchter und Lampen. Zu ihrem Arbeitsbereich gehörte ferner die Verkleidung von Dächern und Turmspitzen mit Kupferblechen (Klempner).

Die wichtigsten Werkzeuge waren neben diversen Ambossen verschiedener Größe Gesenke und Punzen, der Polter-, Boden-, Seiten- und Stemphammer aus Holz sowie der Verschlag-, Reihen-, Tief- , Weiter-, Kreuz- und Kruglhammer aus Eisen; ferner Schneid- und Beißzange, Lötkolben, Meißel, Durchschläge, Feilen und Raspeln, Schabeisen und Grabstichel, Schraubstock und Gerbstahl (zum Polieren) sowie die Esse mit dem Blasebalg. Zusammengefügt wurden die Werkstücke durch Löten mit Hartlot, durch Falzen und Nieten, und oft verzinnte, versilberte oder vergoldete man sie noch.

Quellen#

  • Verschwundene Arbeit, R. Palla, Christian Brandstätter Verlag, 2010


... mit freundlicher Genehmigung des Christian Brandstätter Verlags.

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